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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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diese braven Jungen herzlichst für heute nachmittag zum Limonadentrunk mit Brezelbeilage ein."

    Wenn die Somerseter geglaubt hatten, nach dieser dramatischen Nacht nun endlich Ruhe zu haben, wurden sie bald eines Besseren belehrt. Denn schon in der nächsten Nacht verschwanden sämtliche Räucheraale, die der Besitzer des „Weidereiters" für seine Gäste hoch unterm Dach seines Schuppens zum Trocknen aufgehängt hatte. Die Gegenwart der beiden frechen Räuber mußte einen Aufruhr im Schweinestall verursacht haben. Jedenfalls waren alle sieben Borstentiere ausgebrochen, und zwei von ihnen hatten am Morgen beachtliche Monogramme auf ihren Schenkeln, so daß sie nie mehr mit den Schweinen anderer Leute verwechselt werden konnten, was manchmal schon geschehen war. Aber nicht genug damit; die vierbeinigen Diebe hatten zum Nachtisch auch noch den mit großer Sorgfalt hergestellten Schokoladenpudding verspeist, den Mrs. Rattlesnake zur Kühlung auf die Fensterbank gestellt und vergessen hatte, wieder hereinzunehmen. Sie fand nur noch die Scherben ihrer Kristallschüssel vor.
    Da entschlossen sich die Somerseter, nunmehr ganz radikal vorzugehen.
    Mehrere Leute entsannen sich, daß in Tucson gerade die große Hundeausstellung stattfand. Pete und seine Boys hatten noch nicht richtig Wind davon bekommen, als sie auch schon Sommersprosse und Bill Osborne als Reklamereiter losschickten. Wer nur genug die Werbetrommel rührt, der muß um jeden Preis die Aufmerksamkeit der Umwelt auf sich lenken. Das war Sams unerschütterliche Meinung. Und so wurde sein Vorschlag auch angenommen. Sie koppelten ihre beiden Gäule, bauten quer über die Sättel eine Art steife Tragbahre und pflanzten in deren Mitte eine Stange auf. Weithin verkündete ein großes Schild:
    „Wir befördern mit unserem weltbekannten ,D-Zug' reisewillige Personen, im ganzen sieben Stück, für nur drei Dollars pro Nasenbein zur Hundeausstellung nach Tucson und zurück. Gegen Abgabe eines einzigen Dollars übernehmen wir auch Kaufaufträge für scharfe Wachhunde. Bitte, vor Turners Saloon melden!"
    Während sie nun mit ihrem Werbegestell Seite an Seite durch das Town ritten, baute der dicke Bill Osborne ununterbrochen Männchen, schnabberte mit den „Vorderpfoten", bellte gottserbärmlich und verdrehte die Augen wie ein Foxterrier, der ein neues Frauchen bekommen hat. Sommersprosse stand köpf, ritt hinterrücks im verdrehten Hocksitz eines Schlangenmenschen oder stand da wie jemand, der die Balance verloren hat, und hielt sich schnell an der Reklamestange fest, als wolle er sie jeden nächsten Moment ausreißen. Schallendes Gelächter umbrauste die beiden, wo sie nur auftauchten. Im Nu ergoß sich ein Menschenstrom in Richtung Turners Saloon, wo die beiden Akrobaten nach ihrer Tournee durch alle Straßen landeten. Mindestens zwanzig Menschen wollten zur Hundeausstellung.
    „Wir dürfen aber nur solche mitnehmen, die auch einen Wachhund kaufen wollen!" verkündete Sommersprosse mit lauter Stimme.
    Während sie noch das Traggestell abbauten und die beiden Pferde wieder auseinander koppelten, stürzte aus der herum streitenden Menge mit gewaltigem Schwung die Witwe Poldi vor. Das Tier erschrak entweder vor der kreischenden Stimmender es wußte vielleicht auch schon über den furchterregenden Charakter der streitbaren Witwe Bescheid. Jedenfalls fuhr der Gaul mit einem Höllentempo los und drehte neun rasende Runden um das nahe Office.
    Um die Witwe zu beruhigen, sagte ihr Sommersprosse gleich einen Platz zu. Im übrigen schlug einer der Männer vor, man solle die restlichen sechs Personen auslosen.
    Der Ford mitsamt seinem langen Spezialanhänger faßte zwölf Personen. Doch die Boys vom „Bund der Gerechten" hatten schon unter sich ausgemacht, daß Pete, Sam, Jack Pimpers und Joe Shell ebenfalls mit von der Partie sein sollten. Die Jungen hatten sich genau ausgerechnet, daß außer den vorgesehenen zwölf Personen noch gerade zwölf Hunde Platz hätten. So mußten sie mit bedauerndem Achselzucken viele abweisen, obwohl jeder von ihnen fast versessen darauf war, sich einen Wachköter anzuschaffen. Nur John Watson verzichtete freiwillig darauf.
    „Bin selbst Wachhund genug!"
    Endlich war man einig. Sommersprosse und Bill Osborne schrieben sich die Leute auf, kassierten gleich das Fahrgeld, ebenso die verschiedenen Kaufsummen der Auftraggeber, nicht zu vergessen den Dollar extra für Auftragsdurchführung, und so bekam man für den Bund bare sechsundzwanzig Dollar
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