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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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Hausecke strebten und unter Witwe Poldis Anfeuerungsrufen sofort zum Massenangriff gegen den Mann vorgingen, der unweit der Blechtonne geduckt dastand. Es war der Hilfssheriff, der sich gerade eine zerquetschte Apfelsine aus dem linken Auge wischte. Unter einem Geheul, daß einen Großangriff rachedurstiger Indianer glatt in den Schatten gestellt hätte, stürmten die streitbaren Ladies von Somerset auf den völlig überraschten Untersheriff los. Dieser duckte sich natürlich noch tiefer. Seine Rufe: „Aufhören, ihr verrückten Frauenzimmer, ich bin's doch, euer Sheriff!" wurden bei dem erbarmungslosen Gekreisch der kampfwütigen Damen überhört. Schließlich zog es John Watson als der Klügere vor, ohne weitere Erklärungen das Feld zu räumen.
    „Auf! Und hinter mir her! Voran, tapfere Frauen von Somerset!"
    Als die tapferen Frauen endlich wieder bei der Tonne gelandet waren, stand wie ein Denkmal hoch über ihnen John Watson, der sich diese als Rednerpult auserkoren hatte. Er hielt den Frauen von Somerset eine geharnischte Sonette, in welcher Ausdrücke „angeborene Dummheit" 11 •.. vollkommene Strategielosigkeit" und ähnliches beinahe wie ein Lob klangen.
    „machen Sie sich auf dem kürzesten Wege wieder an Ihre Plätze! Am besten, Sie verschwinden gleich ganz in Ihre Betten!"
    Um sich noch verständlicher zu machen, fuchtelte Hilfssheriff Watson mit beiden Armen in der Luft herum. Plötzlich verlor er den Halt auf der Tonne, kippte nach der Seite um und konnte nicht verhindern, daß ihm dabei ein Schuß losging ... aus dem entsicherten Colt natürlich. Von diesem Augenblick an gab es unter den Tugendhüterinnen nur noch eine einzige rasende Flucht. — Aber dann herrschte endlich wieder Stille im Town.
    Pete Simmers, der genau wußte, wo seine Boys standen, empfing durch Sommersprosse den Lagebericht. Sam hatte diese erste „Schlacht" aus nächster Nähe miterlebt.
    Aber dann ging auf einmal etwas Tolles vor. Es kam aus der Richtung von Tinfads Store. Die in der Nähe Befindlichen vernahmen zuerst Gepolter von umgeworfenen Porzellantassen und Tellern. Ein böser Geist schien

    in Tinfads Laden herumzutoben und alles auf den Kopf zu stellen.
    Jetzt war es Hilfssheriff Watson, der den Ruf ausstieß: „Alarm! Alarm! Herbei! Alles zu Tinfads Store! Wir kriegen sie! Umstellt das Haus!"
    Der Ruf pflanzte sich blitzschnell von Mund zu Mund fort. Aus allen Ecken und Enden erscholl er. Männer, Frauen, kläffende Hunde, dazwischen — wie Indianer auf raschem Kriegspfad — huschten und rannten die Jungen vom Bund ebenfalls voran. Rasch staute sich das Volk um Tinfads Store und die beiden links und rechts angelehnten Häuser. Die Diebe waren jetzt richtig eingekreist.
    „Sie müssen uns in die Falle kommen" verkündete John Watson mit Kennermiene und schrie kurz hinterher: „Au!", denn er war mit dem linken Fuß gegen etwas Hartes gestoßen.
    Allmählich wurde es stiller. Ganz Somerset stand da und lauschte mit verhaltenem Atem dem Getöse im Tinfads Store. Der Storekeeper mit seinem gesamten Gefolge stand ebenfalls auf der Straße. Wie hätte er sich auch jetzt allein in sein Haus wagen können, wo die Diebesbande gerade am Werk war!
    „Interessant, die Kerle haben uns noch immer nicht bemerkt! Ruhe! Eiserne Ruhe! Sie müssen kommen!" warnte John Watson, ganz Herr der Lage, immer wieder.
    „Die Kanaillen suchen etwas ganz Bestimmtes, meinte aufgeregt der arme Mr. Tinfad, „hört doch, Freunde, wie sie bei mir da drinnen alles durcheinander wühlen!"
    „Da! Mein Abraham! Der Schurke ist auch dabei!" stammelte wütend Mr. Turner. „Sie haben meinen Abraham für sich abgerichtet, diese Schufte!" stöhnte er in verbissener Wut.
    Plötzlich gab es ein tolles Getöse. Es hörte sich an, als würde ein ganzer Geschirrladen umgekippt.
    „Mein großes Regal, auf dem ich die vielen Konserven stehen habe!" jammerte Mr. Tinfad.
    Einige Somerseter Männer machten schon Handschellen und Seilschlingen fertig. Plötzlich schienen viele Hunde dort im Store loszubellen.
    „Abraham wird doch nicht inzwischen Junge gekriegt haben", meinte der Salooner ganz verwirrt, „ach nein ... da müßte er ja eine ... Rebekka sein."
    In diesem Augenblick verkündete John Watson: „Genug des grausamen Spieles! Jetzt schreiten wir ein! Mir nach, Männer und Frauen Somersets!"
    Der Sturm auf Tinfads Store begann. Hinter der strafenden Gerechtigkeit drängten ein paar beherzte Männer in das Haus vor. Ihnen folgte auf dem Fuß die
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