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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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Erstes Kapitel
    MAN BRAUCHT NICHT IMMER ANS SCHLIMMSTE ZU DENKEN
    Nachträuber in allen Stores und Tagediebe an allen Ecken — Meinen Sie nicht auch, daß da vielleicht wieder gewisse Elemente am Werke sind? — Tolle Sache . •. tolle Sache! — Haben wir vielleicht lange schwarze Ohren? — Sam macht einen Bock zum Gärtner und gerät aus dem Häuschen? — Die Somerseter „Bürgerwehr" im Alarmzustand — Jedem sein Tönnchen — Und sie benehmen sich wie die Kinder — Man soll nie zu hoch hinaus! — Der Sturm auf Tinfads Store — Ein vernünftiger Entschluß — Ganz Somerset sucht Wachhunde — Auf der Tucsoner Hundeausstellung — Im Wachsfigurenkabinett geht's hoch her — Verlorene Liebesmüh' — Ein Dritter war schlauer — Und doch hatten wir sie alle in einem Wagen —

    In Somerset kriselte es mal wieder. Auf der Hauptstraße standen Gruppen und Grüppchen Männlein und Weiblein herum, steckten die Köpfe zusammen und diskutierten. Hier und da konnte man einzelne Wortfetzen aufschnappen, wenn man gut zuhörte.
    „Es waren bösartige Strolche, ruchlose Flegels!" übertönte eine Stimme alle übrigen. „Schade für unser Town, daß man nicht einmal nachts ungeschoren schlafen kann!"
    „Sie übertreiben, Madam, es war ja bisher nicht die

    Rede davon, daß diese Nachträuber mit Scheren herumliefen und den Leuten im Schlaf die letzten Haare raubten."
    John Watson, der lange Hilfssheriff von Somerset, kam gerade die Straße herunter und spitzte seine Riesenohren.
    „Sie kommen auch immer zu spät! Sie bringen es nicht einmal fertig, Ihre beiden Augen so anzustrengen, daß Sie diese ruchlosen Nachträuber erwischen. Und das nennt sich Hüter des Gesetzes!"
    „Und ich frage Sie, John Watson, wie lange sollen hier-herum nachts noch harmlose Würste, Schinken, Hühnereier und andere Früchte der allgemeinen Volksernährung spurlos verschwinden? — Wie lange soll man noch um sein mühsam abgespartes Eigentum zittern? — Sagen Sie uns das bitte, Hilfssheriff, aber schnell!"
    „Auch in Mr. Tinfads Store haben sie letzte Nacht gewütet, haben alles durcheinander geworfen ... und ein halbes Dutzend Dauerwürste, sieben fertige Rollmöpse, drei Schachteln Abführtabletten und sogar den Präsidenten gestohlen. Er war zwar nur aus Zucker, schön mit Schokolade überzogen, aber es war immerhin der Präsident. So etwas klaut man doch nicht!"
    John Watson, der inzwischen stehengeblieben und an eine Gruppe herangetreten war, verschlug das die Sprache, das heißt, man ließ ihn auch gar nicht erst zu Worte kommen.
    „Hilfssheriff Watson, Sie müssen doch selbst zugeben, daß das höchst komische Diebe sind. Sie nehmen kein Geld mit, sie futtern nur, was ihnen gerade schmeckt.
    Meinen Sie nicht auch, daß da vielleicht gewisse Elemente am Werke sind ..."
    Watson wußte sofort, in welches Horn gestoßen wurde. „Mein Neffe Jimmy ist kein Element, wenn Sie das meinen sollten", widersprach er mit hoheitsvoller Würde. Der arme Junge hat tagsüber genug zu tun, so daß er froh ist, die Nacht im Bett verbringen zu können. Wird oft genug in seinem sauer verdienten Schlaf gestört, wenn diese Lausebengels vom ,Bund der Gerechten' in der Gegend herum streunen ... Aber beruhigen Sie sich, meine Herrschaften, wir sind der Sache schon auf der Spur. Die beiden nächtlichen Diebe haben schwarze Ohren ... als Maskierung sozusagen. Mr. Turner sagte das vertraulich aus. Er beobachtete diese Räuber auf der Flucht. Bitte sehr, und ich habe keine zwei Jimmys ... So long!"
    Stolz, die Ehre seines Namens wiederhergestellt zu haben, wandte sich der stellvertretende Sheriff von Somerset um und schritt weiter. Er „schritt" wirklich, denn sein Gang war jetzt so gravitätisch, als sei er mindestens schon Distriktssheriff.
    „Ich werde beantragen, daß nun alle Frauen Somersets sofort das Schießen lernen!" verkündete die Witwe Poldi, die ja immer gern das letzte Wort hatte.
    „Aber höchstens mit Papierkügelchen!" keifte eine andere Tugendhüterin, „sonst wäre man ja bei Ihnen seines Lebens nicht mehr sicher."
    Auch in Turners Saloon unterhielten sich die Gäste über das gleiche Thema.
    „Ich werde mir einen scharfen Hund anschaffen", schwur Mr. Turner, „die Frechheit der Diebe geht zu weit. Denken Sie sich, Gents, als ich vorletzte Nacht Geräusche hörte und rasch nach unten ging, warf mir doch einer von den Kojoten noch rasch einen Tisch um und ausgerechnet denjenigen, auf dem zwei frische Whiskyflaschen standen. Ich
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