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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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seinem Schinken zum Schweigen gebracht.
    Um nichts zu unterlassen, ging Mr. Turner zum Office hinüber und trug dort seine neuen Wahrnehmungen vor. Daraufhin ritt Hilfssheriff Watson zur Salem- und anschließend zur Osborne-Ranch, wo man aber nur die Köpfe über ihn schüttelte. Daß ein Hilfssheriff amtshandelnderweise einen fremden Köter suchte, das war doch noch nicht vorgekommen!
    John Watson jedenfalls ritt, wie nicht anders zu erwarten, ergebnislos wieder nach Somerset zurück.
    Sam und Pete aber sattelten, jagten sofort zur Osborn-Ranch hinüber und berieten sich mit dem dicken Bill. Sie kamen überein, alle Mann zusammenzutrommeln und
    noch in der Nacht einen Wachdienst auf die Beine zu stellen, der sich gewaschen hatte.
    Sommersprosse war wieder einmal wie aus dem Häuschen:
    „Betrieb! Betrieb! Zückt eure Lassos, ihr Männer vom Bund! Auf, auf zur Banditenjagd! Und wenn sich ein paar Spießer mit den sirrenden Lassoschlingen verfangen, so war das Schicksal, verstehen Sie, Mr. Turner!"
    „Den Nachsatz schenken wir uns lieber", meinte Pete, „wir bleiben vornehm. Wenn w i r die Diebe einfangen, ist Turner mit seiner losen Zunge genug gestraft!"
    „Das walte Gott, edler Häuptling!" feixte Sam.
    Sie lenkten ihre Gäule gen Somerset. Bill Osborne ritt mit. In weniger als einer halben Stunde wußten alle Bescheid. Der Eifer der Jungen schien sich auch auf die Erwachsenen zu übertragen. Ganz Somerset rüstete zur Nachtjagd. Mr. Turner hütete sich, seine Verdächtigungen gegen den „Bund der Gerechten" zu wiederholen. Auch Witwe Poldi machte sämtliche Mitglieder ihres Vereins mobil.
    Die Jungen vom Bund ärgerten sich darüber, daß nun schon wieder das ganze Town Bescheid wußte. An eine geordnete, wohldurchdachte Diebeshetze war jetzt wohl kaum noch zu denken.
    Aber als dann die Dunkelheit endlich hereinbrach, da wunderten sich Petes Freunde, wie ruhig alles blieb. Jedermann schien Disziplin zu wahren.
    Als Witwe Poldi wieder ihr großes Mundwerk riskieren wollte und wie eine wildgewordene Vogelscheuche zwischen Häusern und Scheunen umherflitzte, um ihren im Schatten hockenden Tugendhüterinnen letzte Verhaltungsmaßnahmen zu erteilen, wurde Vater Shell ernstlich böse:
    „Ruhe!" schimpfte er, sonst blas' ich meine Trompete, und die Herren Diebe verdrücken sich, ehe sie richtig da sind!"
    „Sie dummer Mensch!" erwiderte Frau Poldi und zog sich gekränkt hinter ihre Tonne zurück.
    Eine Anzahl Somerseter Männer standen mit alten Jagdflinten bewaffnet in den düsteren Ecken. Aber hier und da verriet doch das auf die Waffenbeschläge herabfallende Mondlicht, was gespielt wurde. Hilfssheriff John Watson hielt sich für fast so wichtig wie die streitbare Witwe. Sein langer Schatten tauchte überall auf, um zu kontrollieren.
    Bei dieser Gelegenheit kam er auch in die Nähe von Sybkats Store. Eine große Blechtonne stand dort vor dem Hause. Der Storebesitzer pflegte darin Abfälle, Konservenbüchsen und verdorbenes Obst zu sammeln.
    John Watson stutzte. Er sah, wie sich eine dunkle Gestalt über die Blechtonne neigte und darin herumwühlte.
    Er zückte sofort seinen schweren Colt, eilte geduckt näher und riß die Waffe hoch. Mit dem gellenden Ruf: „Stehenbleiben oder ich schieße!" begann das erste Unternehmen. In seinem Stolz, daß er es war, der den ersten Erfolg für sich verbuchen konnte, fügte er gleich einen zweiten Warnruf hinzu. Die dunkle Gestalt blieb tatsächlich stehen: „Hurra! Yipee! Einen der Halunken hab' ich schon!"

    John Watson, um mit seiner Amtshandlung fertig zu sein, bevor das übrige Somerset heran war, trat einen Schritt näher auf die Gestalt zu.
    Da flog ihm eine Apfelsine mitten auf die Nasenwurzel, eine zweite gleich hinterher.
    „Sie Obertrottel!" keifte eine weibliche Stimme. Die Gestalt flitzte, so rasch sie konnte, um Sybkats Hausecke.
    Von den Jungen vom Bund war kaum etwas zu sehen. Sam Dodd hatte als vorgeschobener Posten in der Nähe gestanden und John Watsons Heldenstück beobachtet. Er war es dann auch, der zweimal einen schrillen Pfiff loslies. Es war abgemacht, daß dieses Zeichen „blinder Alarm" bedeutete. So zogen sich diejenigen, die auf John Watsons Geschrei hin aus ihren Verstecken hervorgekommen waren, schleunigst wieder zurück. O ja, was eine gute Organisation in solchen Fällen bedeutete, das wußte der „Bund der Gerechten" nur zu gut!
    Alle anderen benahmen sich wie die kleinen Kinder, vor allem die Hüterinnen der Tugend, welche soeben um die
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