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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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Ausstellungsgelände verließen, machte Witwe Poldi den Beschluß. Sie fürchtete eine wilde Keilerei zwischen dem Riesen Bimbambulla und ihrem Texas-Dobby.
    Endlich waren alle wieder glücklich im „D-Zug" untergebracht. Bimbambulla thronte vorne zwischen Pete und Sommersprosse und lauerte bedächtig über die Windschutzscheibe. Ab und zu drehte er den dicken Schädel und fuhr Sam Dodd mit der langen Zunge von unten nach oben durchs Gesicht.
    Als der Motor aufheulte, stimmten alle elf Köter ein herzerweichendes Konzert an. Auf den Straßen blieben die Menschen und Fahrzeuge stehen, so daß Pete bald freie Bahn bekam.
    „Und jetzt auf ins Panoptikum!" schrie Jack Pimpers begeistert.

    Das Tucsoner Wachsfigurenkabinett verteilte sich auf mehrere Räume.
    Die Somerseter losten, wer draußen bei den Hunden bleiben sollte. Mr. Tinfad und Joe Shell erwischte das Los. Die Hunde leinte man an die Mauerringe an, welche eigentlich nur für die Pferde bestimmt waren. Miss Betterwits durfte ihren winzigen Peppi auf dem Arm mitnehmen. Sie steckte ihn in ihre Handtasche und zog den Reißverschluß zu, so daß nur noch das Köpfchen mit den dicken schwarzen Augen herauslugte.
    Alle berühmten Männer der amerikanischen Geschichte waren im Kabinett vertreten. Da standen sie in voller Lebensgröße und ließen sich von den Besuchern bestaunen.
    Der dicke Gent in weißer Livree, der die Besucher führte und ihnen alles erklärte, begann seinen eingelernten Sermon herunterzuleiern:
    „Mache zunächst darauf aufmerksam, daß hier nichts angerührt werden darf, meine Herrschaften! Die Büchse für das Trinkgeld hängt links vom Eingang."
    Rasch zog Mrs. Rattlesnake ihren rechten Zeigefinger aus der Nase eines mächtigen Wachsniggers. Sie hatte nur mal sehen wollen, ob die Nase des Boys echt war. „Wer ist der schwarze Kerl?" fragte sie dann schnell.
    „Der Amokläufer von Illinois", erklärte der Führer mit näselnder Stimme und rasselte sofort eine blutrünstige Schauergeschichte herunter, die Mrs. Rattlesnake einer leichten Ohnmacht nahe brachte. Sie hielt sich vorsichtshalber an Buffalo Bill fest, welcher dadurch

    ins Wanken geriet und seinen riesigen Hut verlor. auch der General Steuben, der neben ihm stand, büßte durch den Anstoß des spitzbärtigen Mister Cody, wie Buffalo Bill eigentlich hieß, nicht mehr ganz fest auf den Beinen und mußte sich von seinem schmucken Dreispitz trennen.
    Da aber der Dicke mit seinen andächtigen Zuhörern in diesem Augenblick schon auf eine andere Wachsfigurengruppe zu ging, bemerkte niemand das kleine Malheur. Geistesgegenwärtig raffte die Rattlesnake die Hüte auf und stülpte sie den beiden berühmten Männern wieder über die Köpfe. Allerdings vertat sie sich in ihrer Aufregung oder mangelnden Sachkenntnis, so daß Buffalo Bill den goldbordierten Dreispitz und General Steuben den verwaschenen Schlapphut aufgesetzt bekam. Dieser Breitränder paßte genau so wenig zu der schönen blauen Generalsuniform wie der schicke Dreispitz zur Kluft des weltbekannten Savannenläufers und Indianerkämpfers, Büffeljägers und Zirkusdirektors.
    Die anderen umstanden bereits einen feierlich wirkenden, älteren Herrn im langen Bratenrock.
    „Hier sehen Sie unseren heißgeliebten Präsidenten Abraham Lincoln, der die Sklaverei abschaffte", erklärte der Dicke gerade, als Mrs. Rattlesnake den Anschluß wiedergefunden hatte, „und gleich hier links neben ihm haben Sie auch seinen Mörder J. Wilkes Booth, den fanatischen Schauspieler, der unseren guten Präsidenten damals während einer Vorstellung im Fords-Theater zu Washington mit einem Pistolenschuß vom Leben zum Tode beförderte."
    Fräulein Betterwits, offenbar ganz in die Betrachtung

    dieses Präsidentenmörders versunken, seufzte auf: „Welch ein bildschöner Mann!"
    In diesem Augenblick scholl lautes und vielstimmiges Hundegebell von der Straße herein.
    „Die werden sich schon nicht gegenseitig auffressen!" meinte Vater Shell, als die Rattlesnake hinaus eilen wollte, „bleiben Sie ruhig hier, sonst versäumen Sie das Wichtigste. Ich glaube, wir kommen jetzt zu unserem größten Präsidenten: George Washington."
    „No", brummelte der Dicke, „das ist Samuel Colt, der Konstrukteur der besten Feuerwaffen der Welt."
    Jetzt waren hastig tappende Schritte zu hören, und als sich die kleine Versammlung umwandte, kam der riesige Bimbambulla herein gewetzt. Das Tier mußte sich losgerissen haben. Der dicke Wärter starrte entsetzt auf den
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