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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum
Autoren: Frank Dalton
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hinüber. Sie untersuchten die Stange;

    wenn sie auch schon ein wenig morsch war, trug sie doch auf jeden Fall das Gewicht eines Mannes. Der Pessimist wollte Einwände machen. Aber sein Genosse war für tatkräftiges Handeln. Er untersuchte auch den Gelenkständer der Brunnenstange, und als er ihn in Ordnung fand, ließ er sich an der Stange in den Brunnen hinunter. Wohlbehalten kam er unten an. Neugierig schaute er sich um. Der Brunnengrund war tatsächlich vollkommen trocken und mit feinem Kies bedeckt. Wahrscheinlich hatte der Junge die Papiere irgendwo in den Kies verbuddelt.
    „Komm auch 'runter!" rief er nach oben. „Wenn wir zu zweien suchen, finden wir's rascher!"
    Der Pessimist überlegte; dann vertraute auch er sich der Stange an. Bald darauf lagen sie beide auf dem Brunnengrund auf den Knien und durchwühlten den Kies hastig mit den Fingern. Was sich oben begab, sahen sie nicht.
    Da kamen nämlich Pete und Conny aus ihrem Versteck hinter der Eiche hervor. Sie verständigten sich durch einen Blick. In langen Sätzen wetzten sie zu dem Brunnen hinüber. Von seitwärts her kam Sam herbeigekeucht. Ehrensache, daß er dabei war, wenn es zum Endspurt ging!
    Die Männer unten waren so eifrig beim Suchen, daß sie gar nicht merkten, wie die Stange langsam nach oben verschwand. Als sie hoch genug war, mühten sich die drei Jungen im Schweiße ihres Angesichtes, aber bei allerbester Laune, die Stange aus dem Gelenk zu wuchten. Die Männer im Brunnen merkten erst an dem lauten Gepolter, mit dem sie zu Boden fiel, daß oben etwas vor sich gehen mußte. Verwirrt blickten sie in die Höhe. Sie sahen drei lachende Gesichter über dem Brunnenrand und hörten Sams fröhliche Stimme: „Immer graben, Gents, niemals müde werden! Wenn ihr euch anstrengt, habt ihr nach einiger Zeit ein Loch durch die Erdkugel gewühlt und kommt auf der andern Seite wieder zum Vorschein! Dann seid ihr frei und ledig!"
    Die Gauner schimpften wie die Rohrspatzen, aber es nützte ihnen nichts.
    „Nur noch ein paar Stunden Geduld!" bat Pete liebenswürdig. „Wir reiten jetzt nach Somerset und benachrichtigen Sheriff Tunker, damit er sich ein wenig mit euch beschäftigt. Wenn ihr auch die Papiere nicht habt und wir immer noch nach ihnen suchen müssen, so wird er sich doch sicher freuen, zwei seiner Zellen mit euch schmücken zu können!"
    Die Männer fluchten; natürlich vergeblich. Die Jungen waren schon fort. Schließlich setzten sie sich resigniert auf den Kies. Ausgeschlossen, daß sie aus eigener Kraft aus diesem Brunnen herauskamen!
    Hilfssheriff Watson irrt sich wieder einmal, bekommt aber etwas in die leeren Hände gedrückt, damit er nicht weint — Doch Johnny schießt den Vogel ab — Die Papiere kommen zum Vorschein und Mammy Linda schreit „Yip-e-e!"
    Als Pete, Sam und Conny das Tor der Salem-Ranch erreicht hatten, fuhr gerade ein kleiner Kastenwagen in den Hof.

    „Ich will acht Tage lang fasten, wenn da nicht Hilfssheriff Watson draufsaß!" meinte Sam verwundert.
    „Und sein prachtvoller Neffe Jimmy dazu!" fügte Pete ahnungsvoll hinzu.
    „Wäre es nicht vielleicht besser, wir verspurlosten uns?" gab Conny mit leichtem Herzklopfen zu bedenken.
    Aber Pete wollte nichts davon wissen. Sie setzten sich in Trab und kamen gerade im Ranchhof an, als John Watson unbeholfen vom Wagen kletterte. Er knallte mit der Peitsche und schimpfte sofort darauflos: „Schlampiger Betrieb hier draußen, das muß man schon sagen! Kein Mensch da, der die Amtsgewalt gebührend empfängt!"
    „Womit können wir Ihnen dienen, Mr. Watson?" fragte Pete schmunzelnd.
    „Ausgerechnet du!" knurrte Watson erbost. „Du weißt ganz genau, daß ich Bauchschmerzen bekomme, wenn ich dich nur sehe! Ich muß sofort Mr. Dudley sprechen!"
    „Wen?" fragte Pete verblüfft. „Der wohnt doch im Generalshaus!"
    „Er hält sich im Augenblick hier auf!" Mr. Watson war immer schlauer. „Ich habe das durch meine kriminalistische Tätigkeit einwandfrei festgestellt!"
    Er hatte recht, denn Mr. Dudley kam in diesem Augenblick, von Mr. Dodd, dem Verwalter der Ranch, begleitet, aus dem Wohnhaus. Er hatte sich Sorgen über das lange Ausbleiben seiner Frau gemacht; schließlich war es von Somerset bis zur Salem-Ranch im Auto nur ein Katzensprung. „Sie haben recht!" erklärte Dudley dem Verwalter. „Wir müssen meine Gattin erst einmal ausschlafen lassen. Sie ist tatsächlich — hm —"
    Hinter den beiden watschelte Mammy Linda einher. Sie war erbost. „Wenn Sie jetzt
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