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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum
Autoren: Frank Dalton
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Erstes Kapitel
    WER SCHLEICHT DENN DA HERUM?
    Hilfssheriff Watson im Alarmzustand — Eine Brücke soll gesprengt werden — Pete und Sam auf Entdeckungsfahrten

    Das Gesetz von Somerset war wieder einmal einäugig. Mr. Tunker, der Sheriff, war nach Tucson zum Rapport befohlen; die ganze drückende Last der Amtsgeschäfte lag somit allein auf den Schultern seines Gehilfen John Watson. Und dieser pflegte bekanntlich in Abwesenheit seines Chefs auf sehr eindeutige Weise amtszuhandeln: Er machte es sich im Office bequem, streckte die Beine auf dem Schreibtisch aus, rauchte Mr. Tunkers Zigarren und trank in aller Gemütsruhe seinen Whisky.
    Es war ein wahrer Segen, daß Watson wenigstens seinen prächtigen, tüchtigen Neffen Jimmy immer um sich hatte! Besagter Jimmy besaß eine verteufelt scharfe Spürnase. Es war ihm jetzt sogar gelungen, durch seine phänomenalen Talente Somerset vor einer schweren Katastrophe zu bewahren! Er hatte nämlich ein weggeworfenes, zusammengeknülltes Stückchen Papier gefunden! Welcher andere Junge hätte sich um einen solchen Fetzen, der ihm im Weg lag, gekümmert? Jimmy aber hatte das Papier fein aufgehoben, säuberlich geglättet und auch . . . gelesen! Aber während er las, sträubten sich seine ungepflegten Haare: Da benachrichtigte doch ein Mensch einen anderen — der Himmel mochte wissen, um welch abgefeimte Verbrecherseelen es sich dabei handelte — davon, daß der Zeitpunkt für die Sprengung der Red River-Brücke am Rande des Town auf elf Uhr festgesetzt sei!
    Natürlich hatte Mr. Watson sofort die notwendigen Abwehrmaßnahmen getroffen. Er würde schon dieses fluchwürdige Attentat zu verhindern wissen und die Schuldigen in Gewahrsam nehmen! Man war ihm längst eine Beförderung schuldig!
    Umsichtig hatte er alles in die Wege geleitet, was in die Wege zu leiten war. Er trug allerdings seine eigene Haut nicht gern zu Markte; das besorgten für ihn andere! Also hatte er kraft seiner Amtsgewalt rund um die Red River-Brücke herum gut versteckt fünfundzwanzig Männer postiert. Es konnte nunmehr den Verbrechern, die diese furchtbare Gewalttat planten, gar nicht mehr gelingen, zu entkommen! Er selbst lag, in geziemendem Abstand von der Brücke entfernt, und spähte den Weg entlang. Schließlich mußten die Banditen, die so Übles planten, ja von einer der beiden Seiten herankommen! Er lag zwar nicht angenehm — obwohl sehr weich, denn er hatte sich im Eifer des Gefechts ausgerechnet in das gelegt, was eine Kuh fallen läßt, wenn sie . . . Doch er traute sich jetzt nicht mehr, seinen Platz zu wechseln. Es war schon fünf Minuten vor elf; es konnte jeden Augenblick losgehen.
    Das Polizeipfeifchen, mit dem er seine Streitmacht zum Angriff zu starten gedachte, hielt er bereits im Mund. Ein Pfiff — und die Banditen waren umzingelt! Ein kräftiges Hallo — und man hatte sie fest! Er brauchte ihnen nur noch Handschellen anzulegen und sie in Gewahrsam zu nehmen. Dann konnte er den Bericht aufsetzen, in dem seine Umsicht, sein Mut und seine Tapferkeit natürlich gebührend herausgestellt wurden.
    Da kam ein Wagen die Straße entlang! Es war einer der üblichen Rancher-Kastenwagen. Er kam aus der Gegend der Salem-Ranch. Und auf diese war Mr. Watson nicht gerade gut zu sprechen! Dort wohnte nämlich Pete Simmers, der Lümmel, dem er schon manche ungemütliche Stunde verdankte. Das Auge des Gesetzes strengte sich an. Daß ausgerechnet jetzt jemand ins Town wollte, gefiel ihm gar nicht. Wie leicht konnten sich die Banditen im Schutz des Wagens an die Brücke heranpirschen!
    Jetzt war der Wagen nahe genug heran, um seine Insassen erkennen zu lassen. Auf der einen Seite des Sitzbrettes thronte Pete Simmers, dieser langaufgeschossene, drahtige Bengel mit dem leicht ins Rötliche spielenden hellen Blondhaar, dem ewig lachenden Gesicht und den vergnügten Augen. Auf der andern Seite saß Sam Dodd, der pfiffige Sohn des Verwalters der Salem-Ranch, die Pete Simmers und seiner etwas älteren Schwester Dorothy gehörte. Er war ein mittelgroßes, schmächtiges Kerlchen mit einem brennenden Schopf roter Haare und einem Gesicht voller Sommersprossen, die so dicht nebeneinander saßen, daß kaum mehr Platz für Mund und Nase blieb. Zwischen den beiden Jungen klebte ein Monstrum von Mensch, eine Anhäufung mächtiger Fleischmassen, ein Weib von unglaublichem Körperumfang: Mammy Linda, die schwarze Köchin der Salem-Ranch! Sie hatte ein schreiend buntgeblümtes Kattunkleid an und einen Hut auf dem Kopfe,
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