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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine
Autoren: Rolf Randall
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wollte, verschluckte sich vor lauter Schrecken und spie Nobody den Whisky ins Gesicht. Der Sekretär, solchermaßen aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht, verschluckte im ersten Schrecken den glühenden Zigarettenstummel, den er zwischen den Lippen gehalten hatte. Er verbrannte sich die Zunge und sprühte Funken von sich, die wiederum dem Detektiv Wilson ins Auge gerieten. Dieser wiederum fuhr mit einem Aufschrei zurück und trat dabei seinem Kollegen Black auf die Hühneraugen, der nunmehr — nicht faul — mit dem Bein ausholte und Wilson einen Fußtritt versetzte. Wilson flog gegen Nobody und Nobody rannte gegen Applewood, der sich am Tisch festhielt und mitsamt Tisch und Stuhl zu Boden ging.  
     Diese Kettenreaktion des Unheils hätte möglicherweise noch weitere Folgen ausgelöst, wenn nicht in diesem Augenblick die Stinkbomben-Abteilung auf das Kommando Petes: „Ganze Batterie — Feuer!" die Fensterscheiben zerschmissen hätte.  
     Glasscherben klirrten — und dann zerplatzten in schöner Gleichmäßigkeit dicht nebeneinander auf dem Fußboden die pflaumengroßen, dünnwandigen Glaskugeln, die Pete selber hergestellt hatte — sogenannte „Stinkbomben". Diese Glaskugeln enthielten eine chemische Flüssigkeit (Schwefelwasserstoff), die blitzschnell verdunstete und einen derart penetranten Gestank verbreitete, daß die Männer wie irrsinnig gewordene Mäuse durcheinander liefen, nach Luft schnappten und schließlich wild fluchend ins Freie flüchteten.  
       
     Hier wurden sie zunächst einmal von Petes leichter Artillerie mit gezieltem Sperrfeuer empfangen. Man hörte einen Eichelhäher schreien, und man sah die Stinkbomben-Abteilung den geordneten Rückzug auf die neue Gefechtslinie am Bachufer antreten.  
     Applewood schrie und fluchte, seine Leute — heilfroh, erst einmal frische Luft schnappen zu können — setzten sich nur langsam in Bewegung. Eine kleinlaute Vogelscheuche kam angeschlichen, und schließlich zeigte sich auch ein Morastgespenst, der Detektiv Yale, der ja in den Ententeich gefallen war und nun gewisse Ähnlichkeit mit einem zweibeinigen Lurch besaß.  
     „Vorwärts!" schrie Applewood. „Fangt die Lausejungen ein — verprügelt sie — autsch! Oh, verdammt . . ."  
     Applewoods Kampfeifer wurde einigermaßen abgekühlt, weil Petes leichte Artillerie, die unter hinhaltendem Widerstand den Rückzug der Stinkbomben-Abteilung deckte, den Schreier vorübergehend unter gezieltes Vernichtungsfeuer nahm. Applewood ging jaulend zu Boden. Er wollte schon den Rückzugsbefehl geben — nein, stöhnen — als ihm gerade noch zeitig genug einfiel, daß das ganze Haus von den Stinkbomben her ja abscheulich verpestet war.  
     Ehe die leicht geknickten Detektive, deren Kampfmoral sich bereits unter dem Nullpunkt befand, zur Besinnung kommen konnten, gelangte auch schon Petes erste schwere Waffe zum Einsatz: das Ungeheuer vom Teufelssee — die gefräßige Seeschlange — kam über den Weg vom Walde heran gewieselt.  
       
     Man vernahm einen grausigen Laut — wie den Todesschrei einer vergifteten Lokomotive — und dann ein wildes Jaulen, Heulen und Kläffen. Nobody, der niemals eine Seeschlange gesehen hatte, die sich mit raketenhafter Geschwindigkeit auf dem Lande bewegte und dabei jaulte, heulte und kläffte — Nobody wich entsetzt zurück und setzte sich dabei in ein Jauchefaß. Wilson strauchelte über Applewood. Black verschluckte sein Kaugummi und litt minutenlang unter Erstickungsanfällen, während die „Vogelscheuche" Strong versehentlich auf einen Rechen trat, dessen Stiel hoch wippte und auf seine Nase schlug, worauf er Nasenbluten bekam.  
     Yale allein, vom Schlammbad im Ententeich her kühl bis ans Herz hinan — die Spuren von Petes Dung-Spezial-Handgranate noch im Gesicht — Yale allein hielt dem grausigen Ungeheuer stand, vielleicht, weil er sich sagte, daß ihm das Schlimmste bereits zugestoßen sei und es folglich nicht noch schlimmer kommen könne.  
     „Haaaah!" machte Yale und ging zum Gegenangriff auf die Seeschlange vor.  
     Diese kam nun wirklich mit einer abenteuerlichen Geschwindigkeit heran gesaust — vorneweg rannte Bill Osborne, der das Untier an einer Leine führte. Im ungewissen Schein des Mondes sah man das etwa zehn Meter lange Ungeheuer sich heran schlängeln. Es besaß, wenn man genau hinsah, insgesamt sechsunddreißig (ziemlich dünne) Beine, sowie die Fähigkeit, nicht allein mit dem unförmigen, krokodilartigen Kopf (aus
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