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Das Nazaret-Projekt

Das Nazaret-Projekt

Titel: Das Nazaret-Projekt
Autoren: Heinrich Hanf
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mich oder gute Freunde erreichen kannst, sobald die Zeit dafür reif ist oder Du es für notwendig hältst!«
    Als Telly an Bord einer vierstrahligen Boeing zwei Stunden später endlich hoch über dem Atlantik flog und er neugierig das Geschenk Meyrinks betrachten wollte, blieb ihm vor lauter Überraschung der Mund ebenso weit offen stehen wie der Deckel des Köfferchens, das er aufgeklappt hatte. Fein säuberlich eingebettet in konturgerecht zugeschnittenen, samtbezogenen Schaumstoff lag darin eine wundervolle Konzertgitarre aus besten Klanghölzern, gefertigt von der Hand eines bekannten Gitarrenbauers. Zwischen deren Saiten eingeklemmt befand sich ein kunstvoll verzierter und beschrifteter Bogen pergamentähnlichen Papiers, den Telly neugierig herausnahm. An einer Ecke des Blattes klebte ein kleiner, gelber Haftnotizzettel, auf dem zu lesen stand: ›Dies ist eine von Bulent Rauf, dem Lehrer meines Lehrers Reshad Feild gestellte Frage und seine Antwort darauf!‹
    Telly lehnte sich gerührt zurück, strich lächelnd einmal mit dem Daumen über die Saiten der Gitarre und begann dann, mühsam die verschnörkelte Zierschrift zu entziffern:

    Was ist der eine wichtigste Punkt, der von einer Person verstanden werden muss, die wissen will?

    Es ist so, dass es nur EIN einzigartiges, absolutes, unendliches Dasein gibt. Es muss mehr als eine Idee sein. Man muss sich dessen so vollständig gewiss sein, dass man es sich durch Vernunft und unmittelbare Erkenntnis zu Eigen macht als die grundlegende, unerschütterliche Tatsache des eigenen Daseins.
    Wenn es im eigenen Dasein so ist, dann wird erkannt, dass jede mögliche Verästelung, die einem geschieht, nicht außerhalb des Daseins ist, sondern ein Aspekt davon.
    Akzeptiere die Idee und mache dir vollständig zu Eigen, dass es nur das ›Einzigartige Dasein‹ gibt, neben dem nichts ist. Dann behalte es beständig oder so viel wie möglich im Sinn. Dann, weil nur ›Er‹ eine solche Idee sich zu Eigen machen kann, verschwindest du im Angesicht des Bewusstseins dieser Idee (was in jedem Fall ›Er‹ ist – wer sonst könnte es denken?). Dann ist dein Bewusstsein dieser Idee dein Bewusstsein ›Seines‹ Daseins: Sein Bewusstsein Seiner Selbst. Wo bist du dann? Nie warst ›Du‹!
    Er zeigt dir, dass Er du selber ist; dann zeigt er dir nach und nach, wie Er alles ist, was es gibt. Diese Darstellungen sind Seine Launen, bis alles äußere Dasein als Er erkannt ist. Er zeigt dir, dass Er du ist; dann zeigt Er (selbst) dir, dass alles Übrige Er ist.
    In diesem Augenblick wird aller sogenannte Fortschritt in Ihm zunichte gemacht.

Genesis VI
    Gott, der Absolute, zeigte sich äußerst erstaunt über den beinahe unerwarteten Ein fallsreichtum seines Gegners beim großen Spiel um Erlangung von Selbsterkenntnis.
    ›Scheitan, Herr der Finsternis‹ alias ›Erzengel Verneinende Kraft‹ hatte seine Rolle perfekt übernommen und vollständig verinnerlicht. Trotzdem oder gerade deshalb verspürte der Schöpfer höchstes Mitleid mit diesem armen Wesen, das ursprünglich Bestandteil der lebendigen Triade in der höchsten aller Welten gleich nach dem Absoluten gewesen ist und deshalb vollständig und direkt dem Willen Gottes entsprungen war.
    Scheitan erfand tausend trickreiche Wege, um in den Gehirnen der neu entstandenen Lebewesen auf dem Planeten Erde namens Menschen durch falsche Impulse Gegebenheiten zu schaffen, welche die einseitige Entwicklung eines übermächtigen Egos begünstigten, welches seinerseits die fatale Illusion der Dualität zwischen Gott und seiner Schöpfung hervorrief und aufrecht erhielt.
    Es kostete den Allerhöchsten deshalb große Mühe, die raffinierten Pläne seines Gegners wenigstens so weit zu durchkreuzen, dass ein Minimum an objektiver Bewusstheit gewährleistet war, um das große Experiment und Spiel seiner eigenen Selbsterfahrung fortführen zu können. Zu diesem Zweck musste er auf die Hilfe seiner Geschöpfe aus den mittleren Welten zurückgreifen.
    Das hatte zu seinem Bedauern den traurigen Nebeneffekt, dass die ganze Bürde und Schwerstarbeit der Aufrechterhaltung der bewussten Evolution stets nur auf den Schultern einiger weniger Menschen lastete, die den Mangel an Quantität durch entsprechende Qualität wettmachen mussten.
    Scheitan hatte ganze Arbeit geleistet und Gott sah sich plötzlich gehörig in der Zwickmühle! Er war höchst amüsiert und genoss das Spiel in vollen Zügen.

In Conjunctio
    Als würde ein runder Riesenpfahl von einigen
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