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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein
Autoren: Rachel Gibson
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zusätzliche Lagergestelle bauen sollte. Und hinten brauchten sie auch neue Verkaufstresen, aber das Geschäft hatte während der vergangenen Urlaubssaison nicht so viel abgeworfen, wie sie sich erhofft hatten, und Kevin hatte das Projekt als unnötige Ausgabe verworfen.
    »Kevin ist im Augenblick knapp bei Kasse«, erklärte sie.
    Walker entnahm dem Hefter zwei Papiere. »Und wenn Sie ihm anbieten, selbst für die Kosten aufzukommen? Die Auslagen würden Ihnen natürlich erstattet.«
    Vielleicht betrachtete sie diese Informantengeschichte vom falschen Blickwinkel her. Kevin war unschuldig, aber möglicherweise half sie ihm sogar, wenn sie sich bereit erklärte, der Polizei zu helfen. Sie war überzeugt, dass die Polizei in ihrem Laden nichts Belastendes finden würde. Also warum sollte sie sich gegen eine Durchsuchung sträuben? Wenn sie geschickt vorging, könnte sie die gewünschten Renovierungsarbeiten von der Regierung bezahlen lassen. »Kevin stellt nicht gern Leute über Zeitungsannoncen oder von der Straße weg ein. Ich müsste so tun, als würde ich diese Aushilfe kennen.«
    Die Tür öffnete sich, und Detective Shanahan trat ein. Er hatte sich umgezogen, trug keine Shorts und auch kein Schweißband mehr. Sein Haar war nass zurückgekämmt, bis auf eine Locke, die sich gelöst hatte und ihm in die Stirn fiel.
    Er trug einen Schulterhalfter über einem taillierten weißen Oberhemd, das sich über seinem breiten Oberkörper spannte und in eine khakifarbene Hose gestopft war. Die Ärmel hatte er bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, am Handgelenk trug er eine silberne Uhr. Er hatte seine ID-Karte an die Brusttasche neben die blaubeige gemusterte Krawatte geklemmt. Während er Walker ein drittes Blatt Papier reichte, starrte er Gabrielle aus seinen braunen Augen an.
    Der Captain warf einen Blick auf das Papier, kam dann um den Tisch herum und reichte Gabrielle einen Stift.
    »Was ist das?« Sie konzentrierte sich auf das Papier und versuchte, Detective Shanahan zu ignorieren.
    »Ihre Erklärung, dass Sie als geheime Informantin für uns tätig werden wollen«, antwortete Walker. »Wie wär's mit einem Freund?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf, ohne den Blick von dem Dokument zu lösen. Seit geraumer Zeit hatte sie keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Einen erleuchteten und körperlich anziehenden Mann zu finden erwies sich als extrem schwierig. Wenn Geist und Seele ja sagten, sagte ihr Körper gewöhnlich ausgeschlossen. Oder umgekehrt. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und studierte die Erklärung. »Ich habe keinen.«
    »Aber jetzt haben Sie einen. Begrüßen Sie Ihren neuen Freund.«
    Eine schreckliche Vorahnung kroch Gabrielle wie eine Gänsehaut über den Rücken, und ihr Blick streifte Joe Shanahans blütenweiße Hemdbrust, wanderte über die Streifen seiner Krawatte zu seinem braunen Hals, über sein Kinn zu seinem schön geschnittenen Mund. Seine Mundwinkel hoben sich langsam zu einem sinnlichen Lächeln. »Hallo, Sternchen.«
    Gabrielle richtete sich auf und legte den Kuli beiseite. »Ich verlange einen Anwalt.«

3. KAPITEL
    Gabrielle rief ihren Firmenanwalt an, der ihr den Namen eines Strafverteidigers nannte. Sie stellte sich jemanden wie Jerry Spence vor, einen Mann im Wildledermantel, der für sie in die Bresche sprang. Sie bekam Ronald Lowman, einen frechen jungen Typen mit Stoppelhaar im Brooks-Brothers-Anzug. Er traf sich auf zehn Minuten mit ihr in einer Besucherzelle, dann ließ er sie wieder allein. Als er zurückkam, war er nicht mehr so selbstsicher.
    »Ich habe mit dem Staatsanwalt gesprochen«, begann er. »Sie gehen mit schwerwiegenden Klagen gegen Sie vor Gericht. Sie denken, Sie wüssten etwas über den gestohlenen Monet der Hillards, und sie werden Sie nicht so einfach hier rauslassen.«
    »Ich weiß überhaupt nichts von dem blöden Gemälde. Ich bin unschuldig«, sagte sie und sah den Mann, den sie zur Verteidigung ihrer Interessen angeheuert hatte, böse an.
    »Hören Sie, Ms. Breedlove, ich glaube Ihnen ja, dass Sie unschuldig sind. Aber wir treten gegen Staatsanwalt Blackburn an, gegen Polizeichef Walker, gegen Captain Luchetti und mindestens einen Detective, die alle nicht von Ihrer Unschuld überzeugt sind.« Er atmete heftig und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie werden es Ihnen nicht leicht machen. Schon gar nicht, nachdem Sie jetzt wissen, dass Sie und Ihr Partner unter Verdacht stehen. Wenn wir uns weigern, sie bei ihren Ermittlungen zu unterstützen,
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