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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition)
Autoren: L.B. Roth
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Merlin heute Nacht geweckt«, sagte David.
    »Wieder schlecht geträumt?« Seine Mutter sah ihn mitleidig an.
    David nickte.
    »Ich werde dir mal einen neuen Tee mischen«, sagte Selma. »Irgendwie scheinen die Mischungen mit der Zeit ihre Wirkung zu verlieren.«
    David musste lächeln. Selma und ihre Tees!
    »Na los«, sagte seine Mutter, »bring deinem Jungen Frühstück ans Bett.« An Selma gerichtet sagte sie: »Ich könnte das ja nicht, im Bett essen. Die ganzen Krümel. Allein wenn ich daran denke, bekomme ich eine Gänsehaut.«
    David verließ grinsend die Küche. Wer hätte gedacht, dass seine Mutter mal so locker damit umgehen würde, dass er seinem Freund Krümel im Bett bescherte? Das waren ja gleich zwei Sünden auf einmal!
    Oben stellte David den Teller erst mal auf seinen Schreibtisch. Dann beugte er sich über Merlin und küsste ihn sanft auf den Mund. Merlin lächelte verschlafen.
    »Guten morgen«, sagte David.
    »Mmh«, brummte Merlin.
    »Ich hab dir Frühstück mitgebracht.«
    Merlin blinzelte. »Super«, murmelte er und grinste breit. »So muss das sein.« Er streckte sich und gähnte. Dann drehte er sich zur Seite und sah ihn auffordernd an. »Her damit!«
    David stellte lachend den Teller auf die Matratze. Gemeinsam aßen sie die Brötchen auf.
    Als Merlin den letzten Bissen runter hatte, fragte er: »Willst du dich nicht noch mal zu mir legen?«
    David grinste. »Ich weiß genau was du vorhast!«
    »Dann kann dir die Entscheidung ja nicht so schwer fallen.« Merlin legte sich zurück. »Außerdem pieken die Krümel so schön, das willst du dir doch nicht entgehen lassen, oder?«
    David lachte. »Sag das bloß nicht meiner Mutter!«
    In dem Moment klingelte Merlins Handy.
    »Verdamt«, fluchte Merlin. »Immer wenn's gerade schön wird!« Genervt sprang er auf, schnappte das Gerät und nahm das Gespräch an. »Hi Linda!«
    David fegte derweil die Brötchenkrümel aus dem Bett.
    »Nein, Linda, der Postbote war noch nicht da«, sagte Merlin und verdrehte die Augen. »Ja, natürlich, ich rufe dich dann sofort an.« Merlin beendete das Gespräch.
    »Was wollte sie denn schon wieder?«, frage David.
    »Ach, sie musste mir unbedingt einen Packen Bücher schicken«, sagte Merlin. »Sie hat mich doch vor ein paar Monaten gefragt, welche Bücher sie denn unbedingt mal lesen müsse und ich habe ihr halt eine Liste gemacht. Die hat sie auch alle gelesen.«
    »Klingt, als würde jetzt der Haken kommen«, lachte David.
    »Ja, sie hat mir auch eine Liste gemacht. Lauter Frauenromane.«
    »Na dann ...«
    »Natürlich hab ich mich geweigert, mir die Liste reinzuziehen. Und jetzt besorgt sie mir nach und nach alle Bücher gebraucht über Ebay.«
    »Verlangt sie, dass du am Ende Inhaltsangaben machen kannst?«
    Merlin lachte los. »Würde ich ihr auf jeden Fall zutrauen, so ernst wie sie die Sache nimmt.«
    »Warum schickt sie den Kram eigentlich per Post?«, fragte David verwundert.
    »Weil sie eine Frau ist?« Merlin schüttelte den Kopf. »Ich habe echt keine Ahnung.«
    In diesem Moment klingelte es.
    »Das sind doch sicher deine Bücher«, sagte David und lief aus dem Zimmer. »Ich geh schon!«, rief er hinunter.
    Als er an der Küche vorbeikam, fragte Selma mit einem Augenzwinkern: »Hast du was Schönes bestellt?«
    »Selma!«, sagte seine Mutter wieder empört.
    »Man wird doch mal eine harmlose Frage stellen dürfen, oder nicht?« Selma gab die Unschuldige.
    »Harmlose Frage!«, murrte Hanne.
    David öffnete mit einem Grinsen die Tür.
    »Guten Morgen«, sagte ein junger, gutaussehender Mann. »Ein Paket für Merlin Nagy?«
    »Klar, der wohnt hier.« David wollte das Paket annehmen.
    »Sorry, Kleiner, persönliche Zustellung«, sagte der Mann und hielt die Sendung zurück. In seinen Augen funkelte es und ein seltsames Lächeln huschte über sein Gesicht.
    David wurde kalt. »Oh, einen Moment.« Er schloss die Tür und ging zur Treppe. Sein Atem ging schnell. »Merlin?«, rief er.
    »Komme!«, kam es von oben zurück. Kurz darauf polterte sein Freund die Stufen hinunter. »Mein Paket?«, fragte er. Dann blieb er wie angewurzelt stehen. »Was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus wie die Wand!«
    »Persönliche Zustellung«, presste David hervor.
    Merlin sah ihn irritiert an.
    »Alles in Ordnung Jungs?«, frage Selma und streckte den Kopf aus der Küche.
    »Ja«, sagte David.
    Merlin ging unsicher zur Tür und öffnete. »Hallo.«
    David war sich sicher, dass sein Freund das Funkeln auch sehen würde. Aber
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