Das Meer in deinem Namen

Titel: Das Meer in deinem Namen
Autoren: Patricia Koelle

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nicht herausgefunden habe. Was ist aus Nicholas Ronning geworden? Er muss noch einen anderen Grund gehabt haben, Henny zu verlassen, als nur den, dass er nicht ertragen konnte, dass sie besser malen konnte. Und dann das Schiff.“ Sie stellte die Teekanne ab und wies auf das Bernsteinschiff, das auf der Fensterbank stand. Ein Strahl der Spätherbstsonne mogelte sich gerade unter der Wolkenbank hervor und ließ es honiggolden leuchten. Die silbernen Segel blitzten auf.
    „Es muss noch zwei geben. Sie sind wichtig, sonst hätten Nicholas und Henny sie nicht gemalt! Wo sind sie? Myra will mir nichts sagen, aber ich bin mir sicher, sie weiß etwas. Und dann: wer ist der Mann mit dem Umhang? Habe ich mir den nur eingebildet? Aber Henny muss ihn auch gesehen haben. Sie hat ihn gemalt.“
    Nachdenklich trank ich meinen Tee.
    Carly sah mich scharf an. „Du denkst doch was!“
    „Das passt alles nicht mehr in dieses Buch. Und ich bin müde.“
    Carly goss mir nach.
    „Dann bleib einfach hier. Das Meer gibt dir Kraft. Und wenn in dieser Geschichte kein Platz mehr ist, schreibst du eben noch eine.“
    Ich seufzte. Ich hatte sie erfunden. Da konnte ich mich nicht beschweren, dass sie so hartnäckig war.
    „Das dauert aber ein wenig“, sagte ich.
    Draußen rutschte die Sonne hinter die Dünen. Carly schaltete das Licht ein und schob mir meine Tasche hin.
    „Dann fang besser gleich an. Vergiss nicht, ich weiß, wie du arbeitest. Ich war dabei“, sagte sie. „Hier sind deine Notizen drin. Auch die für die Fortsetzung. Ich mache neuen Tee.“

***

    Liebe Leserinnen,
    danke, dass Sie Carly bis zur letzten Seite die Treue gehalten haben.
    Auf der Seite http://naurulokkitrilogie.wordpress.com können Sie Ihre Meinung, Gedanken oder Ideen äußern, das Entstehen des zweiten Bandes verfolgen und mit mir und anderen Lesern diskutieren. Ich würde mich sehr über Ihre Kommentare freuen!
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    Mit herzlichen Grüßen
Patricia Koelle
    ***

Vorschau auf Band II der Naurulokki-Trilogie
    Der Hafen in deiner Stimme


    „Opa Nick? Wer ist die Frau in dem Schiff? Ist das die auf deinen Bildern?“
    Tiryn drehte das filigrane, fingerlange Schiff in ihren kleinen Händen hin und her und spähte in den goldenen Bernstein.
    Nicholas Ronning stutzte. Tiryn konnte es wahrnehmen? Seine Enkelin? Er selbst sah Hennys Gesicht schon lange nicht mehr in dem Segelschiff. Nicht, seit er an ihrem Grab gewesen war.
    „Ja, Tallulah. Aber das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir, wenn du älter bist.“ Er nannte sie gern bei ihrem indianischen Namen. Er passte so gut zu ihr. Hüpfendes Wasser. Wahrscheinlich sah sie deshalb Dinge, die andere nicht sahen. Ihr indianischer Vater war ein weiser Mann, auch wenn man ihn mit seinem Igelhaarschnitt und abgetragenen Jeans nicht auf den ersten Blick dafür hielt.
    Oder hatte sie diese zweifelhafte Gabe von ihm? Hoffentlich würde sie die ahnungsvollen Träume nicht sehen, die ihn damals in die Flucht gejagt hatten.
    „Wie alt, Opa Nick?“
    „Noch viele Monde älter.“
    „Dann erzähl mir von dem Hafen, in den das Schiff gehört. Von dem Hafen, wo weißer Schnee fällt, aus dem man Männer baut.“ Sie kletterte auf seinen Schoß. „Erzähl mir von dem kalten Meer, auf dem man manchmal laufen kann.“
    „Gut, Tallulah. Wenn du es dir wünschst.“
    Er sah auf die silbernen Segel, in denen ein zeitloser Wind wohnte und ihnen die Richtung wies, und begann zu erzählen.

Leseprobe
    Patricia Koelle: Die eine große Geschichte

    Patricia Koelle
Die eine, große Geschichte
Roman
ISBN 978-393937-17-3 (Buchausgabe)
Amazon Kindle Edition
ASIN B007TKHJ58 (Teil 1)
ASIN B007XUKQR2 (Teil 2)
    Der Himmel berührte tatsächlich an den Rändern nicht mehr die Erde. Er schwebte auf einem Ring aus Licht. „Horizont, Kalle, das ist der Horizont“, mahnte er sich. Auch wenn er nie am Meer gewesen war, gehört hatte er einiges, da kam man nicht drum herum als Sohn eines Pädagogen, der auch nach dem Zähneputzen und vor dem Frühstück Lehrer war.
    Der Ring aus Licht war unten

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