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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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wenn du dich richtig ins Zeug legst, Jamie. Die Schulen in England verlangen viel mehr als die unseren.«
    »Das hat mir Roger schon erzählt. Aber ich komme in die Klasse, die er gerade abgeschlossen hat, also kann er mir ein bißchen helfen.«
    »Das ist nicht gerade die Lösung, die ich mir erhofft hatte. Übrigens, wie geht es Roger und Angela?«
    »Großartig! Wir kommen prima miteinander aus, obwohl Coleman jetzt zu uns ins Haus gezogen ist. Der kann manchmal ziemlich stur sein.«
    »Das beruhigt mich ungemein.«
    »Ich muß jetzt Schluß machen, Mum. Coley will mit uns einen Ausflug machen. Er sagt, wo ich schon auf eine englische Schule gehe und die Sprache nicht richtig spreche, sollte ich vorher möglichst viel über das Land lernen. Grüß Cam von mir. Ich mag ihn wirklich.«
    »Jetzt bin wohl ich dran, ›Cam?‹ zu sagen. Du meinst wohl einen gewissen Mr . Pryce.«
    »Ach, mach schon einen Punkt, schöne Lady. So jung bin ich auch nicht mehr.«

    »Ein Knirps bist du, wie die in England sagen würden.«
    »Würdest du glauben, daß ich auch Hormone habe?«
    »Jamie!«
    »Tschüs, Mum. Ich liebe dich.« Ein Klicken in der Leitung.
    »Dieser kleine Mistkerl«, murmelte Leslie und drückte ihrerseits auf den Knopf, der die Verbindung beendete. »Er hat gesagt, ich soll dich grüßen und daß er dich wirklich mag.«
    »Ich mag ihn auch. Warum hast du ihn angeschrien?«
    »Weil er die Frechheit hatte, mir zu sagen, er hätte Hormone.«
    »Er ist wie alt? Sechzehn? Ich kann dir versichern, das stimmt, und die sind in diesem Alter sogar höchst aktiv.«
    »Ich bin seine Mutter!«
    »Und das schließt dich aus, wenn es darum geht, die Wahrheit zu erfahren?«
    »Nein, aber gewisse Realitäten werden besser mit etwas Taktgefühl behandelt.«
    »Nach dem, was ich aus deiner Hälfte des Gesprächs mitgekriegt habe, will er in London bleiben und in England zur Schule gehen.«
    »Ja, aber solange sie am Belgravia Square sind, ist Coleman ins Haus gezogen.«
    »Keine schlechte Idee.«
    »Eine grandiose sogar.«
    »Und was ist jetzt mit uns?« fragte Pryce, richtete sich auf und griff nach seinem Drink auf dem Acryltisch neben seinem Liegestuhl. »Damit haben wir uns noch gar nicht auseinandergesetzt, oder?«
    »Muß sich denn irgend etwas ändern? Ich fühle mich wohl, du fühlst dich wohl.«
    »Ich will mehr, wenn ich es kriegen kann, Leslie. Ich wußte schon immer, daß es in meinem Leben eine große Leere gibt. Das habe ich erkannt und konnte damit leben. Aber jetzt kann ich das nicht mehr. Ich will nicht mehr allein leben. Ich will mit der Frau leben, die ich über alles liebe.«
    »Aber Officer Pryce, soll das ein Heiratsantrag sein?«
    »Allerdings, Colonel Montrose.«

    »Ich bin gerührt, Cam, wirklich gerührt«, sagte Leslie und griff nach seiner Hand. »Aber ich glaube du vergißt, daß ich einiges Gepäck mit mir herumtrage. Ich bin Berufsoffizier, und die Army kann mich hinschicken, wohin sie will. Ich bin nicht bereit, diese Karriere aufzugeben. Dazu habe ich zu lange und zu intensiv studiert, um dahin zu kommen, wo ich heute bin. Und dann ist da noch mein Sohn; der könnte sich zu einer Verantwortung entwickeln, die du vielleicht nicht übernehmen möchtest.«
    »Warum nicht? Ich finde, er ist ein großartiger Junge – zum Teufel, ich brauche das nicht zu finden, es ist so, er hat das schließlich bewiesen! Du hast gesagt, daß er mich mag, und ich mag ihn auch. Und das ist doch ein recht guter Anfang.«
    »Und was ist mit der Army?«
    »Ich bin Beamter im Geheimdienst, und Frank Shields kann mich jederzeit in die Äußere Mongolei schicken, und ich würde dorthin gehen müssen. Überleg dir doch nur, was das jedes Mal wieder für eine Wiedervereinigung gibt. Schau mal, Leslie, wenn man bedenkt, was wir beide schon erlebt haben, würde sich doch keiner von uns in einem seßhaften Beruf wohlfühlen. Mit einem Jet kann man heute in neun Stunden von Tokio nach New York fliegen, und von Peking in dreizehn. Handelsreisende müssen reisen, Geschäftsfrauen auch; Schauspieler, Schauspielerinnen und Models sind auf der ganzen Welt tätig. Es kommt einfach auf den Beruf an, den man gewählt hat. Ich denke, wir werden damit fertig.«
    »Du kannst sehr überzeugend sein, mein Liebling.«
    »Jetzt bekommst du den ersten Punkt«, sagte Pryce begeistert. »Scofield sagt, wenn eine Frau dich ›Liebling‹ nennt, dann behalt sie.«
    »Wie großzügig von ihm. Aber du bist tatsächlich überzeugend, und ich bin
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