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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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das das ganze Gebäude erfüllte, so laut und erschreckend, daß Pryce einen Augenblick lang wie gelähmt war. Er legte die Ausdrucke beiseite und rannte in den Korridor. Auf der Treppe stand Scofield, ein Bild der Verwirrung – er war auf den Auslöser des Alarms getreten. Pryce hetzte die Treppe hinunter, zog sein Messer heraus und schob den immer noch verdutzt wirkenden Beowulf Agate beiseite. Er kniete nieder, hob das halbrunde Stück Teppich hoch und durchtrennte die beiden Drähte. Der Lärm verstummte. »Sie haben Glück gehabt, daß das keine Bombe war«, sagte Pryce.
    »Warum zum Teufel haben Sie mir denn nichts gesagt?«
    »Weil ich dachte, Sie wären noch draußen. Kommen Sie, ich möchte Ihnen zeigen, was wir hier oben haben.« Sie kehrten in Matareisens Schlupfwinkel zurück.

    »Seine Beine bluten«, stellte Scofield fest, als er die bewußtlose Gestalt des Matarese-Führers dort liegen sah.
    »Genaugenommen seine Knie. Luther sucht nach Verbandsmaterial.«
    »Zum Teufel mit dem Verbandsmaterial, jagen Sie ihm eine Kugel durch den Kopf.«
    »Kontraproduktiv«, sagte Pryce und griff wieder nach den Ausdrucken. »Er hat versucht, das hier zu beseitigen.«
    »Was ist das?«
    »Wenn ich mich nicht sehr täusche, sind das die Signale, die er aussenden wollte. Sie sind kodiert, und um das zu entschlüsseln, muß man mit einem Computer umgehen können.«
    »Schicken Sie sie nach Amsterdam. Hier gibt es doch sicher irgendwo ein Fax.«
    »Dort drüben ist eines, aber ich weiß nicht, was die an der Keizersgracht für eine Nummer haben.«
    »Ich habe sie«, sagte Beowulf Agate und griff in die Tasche. »Sie sollten lernen, immer auf alles vorbereitet zu sein, junger Freund.«
    Während die Ausdrucke durch das Faxgerät liefen, rief Pryce Greenwald in Amsterdam an und schilderte ihm die Umstände und was er über Fax durchgab. Der Computerfachmann versprach, sofort alles andere liegen und stehen zu lassen und sich ausschließlich auf das neue Material aus Korsika zu konzentrieren. »Haben Sie eine Nummer, wo ich Sie erreichen kann?«
    »Sobald Sie etwas in Erfahrung gebracht haben, rufen Sie Waters in London und Frank Shields in Langley an. Ich kann hier nichts unternehmen, und außerdem werden wir verdammt viel zu tun haben. Ich melde mich später wieder.« Pryce legte auf und sah wieder Scofield an. »Haben Sie Ihr Comsat-Handy mit?«
    »Natürlich. Direkte Verbindung mit MI5 inklusive Zerhacker.«
    »Rufen Sie Geof an. Er soll das Deuxième in Marseille bitten, uns diese Pioniere rüberzuschicken.«
    »Jetzt? Wozu in Gottes Namen?«
    »Wir gehen zu einem Bankett.«

    Der Morgen hatte gerade zu dämmern begonnen, und in den Hügeln von Porto-Vecchio über den Wellen des Tyrrhenischen Meers waren nacheinander sieben Limousinen vor dem Herrenhaus eingetroffen. Ein achtes Fahrzeug fehlte, weil niemand den letzten Gast, einen Kardinal Paravacini aus Rom, hatte ausfindig machen können. Die beiden inzwischen aus ihrer Betäubung erwachten Korsen hatten sich nach einigem Zureden bereit erklärt, die Gäste zu empfangen und sie in die Banketthalle zu führen. Pryce und Considine erwarteten die Gäste an der Tür, überwältigten sie, fesselten sie an die Stühle und verklebten ihnen den Mund mit Isolierband, das sie aus der Gärtnerhütte besorgt hatten. Sobald alle – sechs gutgekleidete Männer und eine Frau im modischen Cocktailkleid – an Ort und Stelle waren, verschwanden Pryce und Considine kurz durch eine Tür an der linken Seite des Saals, kehrten aber Augenblicke später zurück. Sie schleppten einen Stuhl, auf dem der verwundete Jan van der Meer Matareisen saß, die Beine unter seiner Hose dick bandagiert. Ebenso wie seine Gäste war auch er an den Stuhl gefesselt, und sein Mund war mit Isolierband verklebt.
    Der Anführer der Matarese wurde an das Kopfende der Tafel getragen, wo sein wütender Blick von einem der Gäste zum anderen huschte. Dann trat Scofield in Zivilkleidung in den Raum und stellte sich hinter Matareisen.
    »Gentlemen«, begann er, »und natürlich auch, Lady. Ich bin hier, weil ich wahrscheinlich mehr über Ihre Organisation weiß als sonst irgend jemand auf dieser Welt. Sie als schreckliche Monstrosität zu bezeichnen wäre weit untertrieben. Das gute daran ist, daß sie erledigt ist, daß Sie erledigt sind. Ihr grandioser Gaucho hier hat alles zum Platzen gebracht. Wir haben ihn erwischt, wie er seinen ganzen Computerzauber in seinen habgierigen kleinen Händen hielt. Großartig,
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