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Solaris

Solaris

Titel: Solaris
Autoren: Stanislaw Lem
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Stanislaw Lem Solaris
    Roman, Science Fiction
    Der Planet Solaris scheint den Gesetzen der Physik zu spotten. Der Astronaut Kelvin soll die Raumstation aufsuchen, die den Planeten erforscht, aber was er findet, ist anders als alle Erwartungen…
    “Spannend wie ein Kriminalroman”
    Frankfurter Rundschau
    Schon vor Jahrzehnten war den Raumforschern der Planet „Solaris“ aufgefallen. Seine Umlaufbahn schien sich nicht an die Gesetze der Physik zu halten. Überzogen wird der Planet von einem zähflüssigen Ozean, der den Menschen bis heute Rätsel aufgibt. Allem Anschein nach ist dieser Ozean ein einziges denkendes Wesen - alle Versuche einer Kontaktaufnahme scheiterten jedoch. Auf der ständigen Suche nach Antworten auf das Rätsel „Solaris“ errichten die Menschen eine Forschungsstation.
    Der Roman beschreibt die Anreise des Astronauten Kelvin. Er wurde zur Solaris-Station geschickt um nach den dort verweilenden Kollegen zu sehen. Kelvin wird nicht empfangen und findet auf der Station Chaos und Anzeichen von Auflösung vor. Die beiden Besatzungsmitglieder verstecken sich, verhalten sich merkwürdig und sind verstört. In den düsteren Gängen der Station tauchen Gestalten auf, die aus einem Traum zu stammen scheinen. Auch Kelvin bekommt, wie seine beiden Kollegen, „Besuch“. Seine verstorbene Frau taucht auf. Sind die „Besucher“ real oder von Solaris hervorgerufene Wahnvorstellungen? Langsam wird Kelvin klar, daß die Menschen an Bord der Station selbst erforscht und zu Objekten von Experimenten gemacht werden.
    Der Roman Solaris ist Lems berühmtestes Buch, ein Klassiker, vielleicht sogar der Klassiker der Science Fiction-Literatur.
    Der Neue
    Um neunzehn Uhr Bordzeit stieg ich, vorbei an den Leuten, die den Schacht umstanden, über die Metallsprossen ins Innere der Kapsel hinab. Drinnen war gerade genug Platz, um die Ellbogen wegzuspreizen. Sobald ich das Ende in die Leitung geschraubt hatte, die aus der Wand hervorstand, blähte sich der Raumanzug auf, und von nun an konnte ich nicht die kleinste Bewegung mehr ausführen. Ich stand - oder hing vielmehr - im Luftbett, mit der Metallhülle in eins verfugt.
    Als ich den Blick hob, sah ich durch die vorgewölbte Scheibe die Wände des Schachtes und weiter oben Moddards darübergeneigtes Gesicht. Es verschwand sofort, und Finsternis brach herein, denn von oben wurde der schwere Schutzkegel aufgesetzt. Ich hörte den achtmal wiederholten Pfiff der Elektromotoren, die die Schrauben festzogen. Dann - das Zischen der Luft, die in die Amortisatoren eingelassen wurde. Das Auge gewöhnte sich an die Finsternis. Schon sah ich den blaßgrünen Umriß des einzigen Kontrollanzeigers.
    -    Fertig, Kelvin? - ertönte es in den Kopfhörern.
    -    Fertig, Moddard - antwortete ich.
    -    Sorg dich um nichts. Die Station empfängt dich dann - sagte er. - Glückliche Reise!
    Ehe ich zum Antworten kam, knirschte etwas über mir, und die Kapsel erbebte. Instinktiv
    spannte ich die Muskeln an, aber es geschah weiter nichts.
    -    Wann geht es los? - fragte ich und hörte etwas rascheln, so, als rieselten Körnchen von feinstem Sand auf eine Membran.
    -    Du fliegst schon, Kelvin. Alles Gute! - antwortete Moddards nahe Stimme. Bevor ich noch daran glaubte, tat sich gerade vor meinem Gesicht ein breiter Spalt auf, durch den ich die Sterne erblickte. Vergebens bemühte ich mich, Alpha des Wassermanns aufzufinden, zu dem der Prometheus entflog. Der Himmel in dieser Gegend der Galaxis sagte mir nichts, ich kannte auch nicht eine Konstellation, im schmalen Fenster war andauernd funkenblitzender Staub. Ich wartete, wann sich der erste Stern eintrüben sollte. Ich gewahrte es nicht. Sie wurden nur schwächer und schwanden, verschwammen im immer röteren Grund. Ich begriff, daß ich schon in den äußersten Schichten der Lufthülle war. Steif, in die pneumatischen Polster eingemummt, konnte ich nur geradeaus schauen. Noch immer war kein Horizont da. Ich flog und flog und spürte es gar nicht, nur daß meinen Körper langsam, schleichend, Gluthitze überflutete. Draußen regte sich leises, durchdringendes Zwitschern wie von Metall über nasses Glas. Ohne die Ziffern, die im Fensterchen des Kontrollanzeigers sprangen, hätte ich mir gar nicht klargemacht, wie jäh ich fiel. Sterne waren nicht mehr da. Rostrote Helle füllte das Sichtfenster aus. Ich hörte den eigenen Puls schwer gehen. das Gesicht brannte, im Nacken spürte ich den kalten Luftzug von der Klimaanlage;
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