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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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oben eingeschlossen und schickt uns seine Anweisungen per Rohrpost runter. Außer dem, was ich schon erzählt habe, hat er noch wissen lassen, daß die Gäste morgen kurz nach Beginn der Morgendämmerung eintreffen werden. ›Kurz nach Beginn der Morgendämmerung !‹ Könnt ihr euch das vorstellen?«
    »Bei dem padrone kann ich mir so ziemlich alles vorstellen«, sagte der Große und griff sich eine Kiste Wein. »Die trage ich in die Küche.«
    »Ich nehme zwei von diesen Kartons. Die sind zu schwer für unsere zarte Rosa.«
    Die beiden Korsen verschwanden im Haus, während die
junge Frau sich über den Rest der Einkäufe beugte und sie vorsortierte. Plötzlich schoß Pryce aus dem Gebüsch, sprang die Treppe hinauf, packte die Frau am Hals, riß ihr den Kopf in den Nacken und preßte ihr die linke Hand über den Mund. »Das Gas!« flüsterte er Scofield zu, der ihm über die Treppe gefolgt war. Er griff in eine Tasche seines Tarnanzugs, holte die Sprühdose mit Chloroform heraus und verpaßte ihr eine Ladung ins Gesicht; sie sackte sofort zu Boden. Pryce zerrte sie von der Treppe und versteckte die Bewußtlose hinter einem der Büsche. Dann liefen die beiden Männer wieder ins Gebüsch zurück.
    Als die beiden Korsen zurückkehrten, wunderten sie sich darüber, daß das Mädchen verschwunden war. »Rosa, wo, zum Teufel, steckst du?« rief der Fahrer und ging die Treppe hinunter. Diesmal trat Scofield aus dem Gebüsch und ließ seine Pistole im hellen Schein der Eingangsbeleuchtung sehen.
    »Ein Laut von Ihnen, junger Mann, und es ist Ihr letzter.«
    »Was soll das?« rief der Hüne und rannte auf Scofield zu. »Wer sind Sie?«
    Jetzt ließ sich auch Pryce sehen, die Pistole in der Hand. » Silenzio !« sagte er in seinem gebrochenen Italienisch. »Eine Bewegung, und Sie sind morto .«
    »Ich verstehe inglese , signore , und bin nicht scharf darauf zu sterben.« Der große Korse ging rückwärts die Treppe hinauf. »Wir sind hier nur Angestellte und besitzen nichts.«
    »Wir sind auch nicht an Ihrem Besitz interessiert«, sagte Pryce, »nur an Informationen. Wir wissen, daß der Besitzer dieses Hauses oben in seinem Zimmer ist. Wie kommt man ins Obergeschoß?«
    »Über die Treppe, signore , wie sonst?«
    »Die vordere Treppe und die hintere?«
    »Über beide. Sie kennen das Haus?«
    »Ich versuche, es kennenzulernen. Wo ist die hintere Treppe?«
    »In der Küche. Die Angestellten müssen sie benutzen.«
    »Wie viele Stockwerke?«
    »Drei, signore .«

    »Gibt es von der Hintertreppe irgendwelche Ausgänge ins Freie?«
    »Nicht direkt.«
    »Feuerleitern, wo und wieviele?«
    » Che ?«
    »Ich weiß, was das heißt«, unterbrach ihn Scofield. »Scala antincendio.«
    »Ah, sì «, sagte der Korse. »Davon gibt es zwei, signore . An der West- und an der Ostseite, die erste für Gäste, die zweite für die Angestellten.«
    »Wie kommt man zu ihnen?«
    »In jedem Stockwerk gibt es eine versperrte Nottür im Flur, die zur scala führt. Man öffnet sie mit einem versteckten Knopf in der Wand oder mit einem Hauptschalter in der Küche.«
    »Wer ist außer dem Besitzer, Ihrem padrone , sonst noch im Haus, und wo gegebenenfalls?«
    »Der Koch und ein zweites Mädchen – wo ist Rosa ?«
    »Sie ruht sich aus.«
    »Sie haben sie umgebracht ?«
    »Sie ruht sich aus, habe ich gesagt, sie ist nicht tot. Also, wo sind der Koch und das zweite Mädchen?«
    »Der Koch hat sein Zimmer im ersten Stock über der Küche, das Mädchen im zweiten.«
    »Ich denke, das wäre es wohl, meinen Sie nicht, Bray?«
    »Kurz, knapp und vollständig«, sagte Scofield.
    »Also, los !« rief Pryce. Die Amerikaner rammten den beiden Korsen gleichzeitig ihre Pistolen in den Bauch und rissen die Sprühdosen heraus. Beide hielten den Atem an, sprühten den Korsen eine Ladung ins Gesicht und stießen sie dann, als sie zusammensackten, auf den Rasen. Die Männer würden mindestens eine, vielleicht sogar bis zu drei Stunden bewußtlos sein. »Rufen Sie Luther über Funk. Er soll herkommen«, sagte Pryce.
    »Die zweite Feuerleiter, stimmt’s, junger Freund?« Scofield zog sein Radio heraus und rief Considine.
    »Genau. Wenn Luther kommt, passen Sie beide auf die Feuerleitern auf, und ich gehe inzwischen rein und kümmere mich um den Koch und das Mädchen.«

    »Hier bin ich, Jungs.« Considine kam aus dem Wald gerannt. »Was soll ich machen?«
    »Herkommen«, sagte Pryce zu dem Piloten. »Hinter dem Haus auf der Westseite ist eine Feuerleiter. Wenn jemand
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