Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
nicht wahr? Glücklicherweise – für unsere Seite, meine ich – haben wir ein Team aus den besten Köpfen der Welt zusammengestellt und seinen Code geknackt. Während ich hier vor Ihnen stehe, schwärmen überall in den Industrienationen in einigen Dutzend Städten Agenten der Geheimdienste, Polizeibeamte und Soldaten aus und nehmen Leute in Gewahrsam, darunter
auch einen sogenannten Adler in Langley, den man dabei erwischt hat, wie er von einem Münztelefon zu viele Nummern gewählt hat. Dem Kerl ist die Lust am Telefonieren für eine Weile vergangen. Außerdem, und das ist alles andere als ein Zufall, sind überall Gerichte und gesetzgebende Körperschaften zusammengetreten, um in Sondersitzungen Maßnahmen gegen ein gefährliches ökonomisches Virus von globalen Ausmaßen zu ergreifen. Was die Feuer im Mittelmeerraum angeht, so hat der Maestro auf diesem Sessel etwas geschafft, was bis jetzt wenigen Diplomaten und Staatsmännern gelungen ist. Bisher einander feindlich gegenüberstehende Länder und miteinander zerstrittene Gruppierungen haben sich zusammengetan, um diese Feuer zu löschen.
    Weil wir gerade von Stühlen sprechen, Sie werden feststellen, daß die Sitzordnung hier identisch mit der Ihres Mentors ist. Das ist auch zu Ihrer eigenen Sicherheit geschehen. Sie müssen nämlich wissen, daß einige Männer hier eingetroffen sind, um Sie aus Korsika herauszugeleiten, weg vom Land der Matarese. Wenn jemand von Ihnen in Versuchung geraten wäre, wegzulaufen oder nach einer Waffe zu greifen, hätte man Sie erschossen. Und diese peinliche Eventualität wollten wir Ihnen ersparen.«
    »Peinliche Eventualität?« murmelte Pryce zu Considine gewandt. »Jetzt gibt er wieder mit seiner Harvardbildung an.«
    »Bockmist«, flüsterte Considine.
    »Gentlemen!« rief Beowulf Agate mit lauter Stimme. »Sie dürfen jetzt hereinkommen.«
    Die Doppeltüren an der Nordwand öffneten sich, und der Zug französischer Pioniere in Uniform marschierte herein. Sie bezogen rings um die Bankettafel Position, während die gefesselten und geknebelten Gäste gegen ihre Fesseln ankämpften und sich so wanden, daß ihnen die Augen aus dem Kopf traten.
    »Ich erkläre diese Konferenz für beendet«, sagte Scofield mit übertriebener Förmlichkeit. »Gentlemen, binden Sie Ihre Gefangenen los und bringen Sie sie zu Ihrer Maschine. Wir wünschen Ihnen allen einen guten Flug.«

    Es war zehn Uhr morgens. Dicke Wolken standen am Himmel und ließen einen baldigen Regenguß erwarten. Den beiden korsischen Dienstboten hatte man als Gegenleistung für ihre Kooperation milde Behandlung versprochen, und sie wurden jetzt von der Polizei aus Bonifacio weggeschafft. Den drei Amerikanern, den beiden Hausmädchen und dem Koch kam es nun zu, etwas zu Ende zu führen, worauf Scofield bestanden hatte. Alle beweglichen Wertgegenstände in dem Herrenhaus und die Kartons mit Lebensmitteln, von denen einige in Eis verpackt waren, sollten in die Gärtnerhütte gebracht werden. Das nahm beinahe vier Stunden in Anspruch.
    »Okay , Bray«, sagte Pryce schweißüberströmt, »jetzt möchte ich nur wissen, was, zum Teufel, das eigentlich soll?«
    »Ein sauberer Abschluß, mein junger Freund. Ganz einfach ein sauberer Abschluß«, antwortete Scofield, griff sich einen Benzinkanister und rannte damit ins Haus.
    Drei Minuten später brach das Feuer aus und züngelte an den Vorhängen und den Möbeln empor. Innerhalb von fünf Minuten war das ganze Haus in Flammen gehüllt, ein makabrer Kontrast zu dem inzwischen kohlschwarzen Himmel. Pryce erschrak – wo war Scofield? Er war nicht mehr herausgekommen.
    »Bray!« schrie er und rannte mit Considine auf das Flammenmeer zu. Plötzlich gab es eine gewaltige Explosion. Pryce und Considine warfen sich zu Boden, als die ganze Vorderpartie des Hauses in die Luft flog und ein Regen von Ziegelsteinen, Betonbrocken und Glas in alle Richtungen davonflog. Dann setzte der Regen ein, sintflutartig, gnadenlos, aber die Flammen kämpften gegen das Gewitter an, ein Kampf der Naturgewalten Feuer und Wasser. »Scofield!« brüllte Pryce und richtete sich mühsam auf.
    »Wohin ist denn dieser alte Hurensohn bloß gegangen?« schrie Considine. »Der kann was von mir erleben!«
    »Was macht ihr eigentlich hier?« rief Beowulf Agate und kam um den Westflügel der Villa herumgerannt. »Ihr Idioten seid viel zu dicht an den Flammen.«
    »Was machen Sie denn?« fragte Pryce, als die drei das brennende Gebäude mit schnellen Schritten hinter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher