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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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Er verdrehte die Dinge, konnte bei einfachen Aufgaben keine Logik anwenden oder einen vernünftigen Plan aufstellen.
    Mary brach der Schweiß aus. Sie trat auf die Bremse. Sie war ihm nur ein einziges Mal begegnet, aber sie sah ihn wieder genau vor sich: groß, kindliches Gesicht, helles Haar und helle Haut. Mit vielen Sommersprossen.
    Sollte es Bobby sein? Die einzige Person in der Stadt, die nicht für ihre Taten verantwortlich war? Die einzige Person, die niemand verdächtigen würde?
    Außer seiner Mutter.
    Sie musste es unbedingt Wolf sagen!
    Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, verwarf sie ihn auch schon. Sie konnte es Wolf nicht sagen, noch nicht. Damit wollte sie ihn noch nicht belasten. Sein Instinkt würde ihm befehlen, Bobby zu jagen, sein Gewissen würde widersprechen, weil Bobby gar nicht wirklich zur Verantwortung gezogen werden konnte. Mary kannte Wolf gut genug. Ganz gleich, welche Entscheidung er treffen würde, er würde sich ewig Vorwürfe machen. Nein, es war besser, wenn sie die Verantwortung übernahm, anstatt Wolf in eine solche Position zu zwingen.
    Sie würde Clay anrufen. Schließlich war es sein Job. Er würde mit der Situation umzugehen wissen.
    Nur Sekunden waren vergangen, während die Gedanken ihr durch den Kopf schossen. Mary stand immer noch mit ihrem Wagen an der Straßenecke, als Bobby auf die Veranda trat. Er stutzte, als er zu dem Wagen hinschaute, dann wandte er Mary geradewegs das Gesicht zu. Sie war zu weit entfernt, um seinen Gesichtsausdruck zu erkennen, aber die blanke Panik ergriff von ihr Besitz. Sie trat das Gaspedal durch, und der Wagen schoss mit quietschenden Reifen vor und ließ Kies aufspritzen.
    Bis zum Haus der Hearsts war es nicht weit. Mary rannte die Stufen zur Haustür hinauf und hämmerte mit der Faust dagegen. Ihr Herz raste. Dieser kurze Augenblick, als Bobby sie angeschaut hatte, war zu viel gewesen. Sie musste unbedingt Clay erreichen.
    Mrs. Hearst öffnete die Tür nur einen Spalt, bevor sie Mary erkannte und die Haustür ganz aufzog. „Miss Potter! Was ist denn passiert?“
    Mary wurde klar, wie wirr sie aussehen musste. „Darf ich Ihr Telefon benutzen? Es ist ein Notfall!“
    „Ja ... natürlich.“ Mrs. Hearst trat beiseite, um Mary einzulassen.
    Pam tauchte in der Diele auf. „Miss Potter?“ Sie sah sehr jung und sehr verängstigt aus.
    „Das Telefon ist in der Küche.“
    Mary folgte Mrs. Hearst und griff nach dem Hörer. „Welche Nummer hat das Büro des Sheriffs?“
    Pam nahm das kleine Telefonbuch zur Hand und begann die Seiten umzuschlagen. Mary war viel zu aufgeregt, um länger warten zu können, und rief bei der Auskunft an.
    „Ich brauche die Nummer des Sheriffs, bitte.“
    „In welcher Stadt?“, fragte die Stimme am anderen Ende.
    Marys Kopf war plötzlich wie leer gefegt, sie konnte nicht antworten.
    „Hier, ich hab sie“, ließ Pam sich vernehmen.
    Mary hängte einfach auf und wählte die Nummer, die Pam ihr vorlas. Es erschien ihr wie eine Ewigkeit, während sie auf das Einrasten der Nummern lauschte, bis sich endlich jemand meldete.
    „Büro des Sheriffs.“
    „Deputy Armstrong, bitte. Clay Armstrong.“
    „Einen Moment.“
    Es dauerte weit mehr als nur einen Moment. Pam und ihre Mutter standen stumm neben Mary. Sie wussten zwar nicht, worum es ging, aber Marys Anspannung war auf sie übergegangen. Beide hatten dunkle Ringe unter den Augen. Die Hearsts hatten eine schwere Nacht hinter sich.
    Jetzt erklang eine andere Stimme. „Büro des Sheriffs.“
    „Clay?“
    „Sie wollen mit Armstrong reden?“
    „Ja, es ist dringend. Es handelt sich um einen Notfall!“, presste sie hervor.
    „Ich weiß nicht, wo er im Moment ist. Vielleicht kann ich Ihnen helfen ... Hey, Armstrong, da will eine Lady mit dir reden. Sie sagt, es sei ein Notfall.“ Zu Mary sagte der Polizist: „Er kommt sofort.“
    Sekunden später hörte sie Clays Stimme. „Armstrong hier.“
    „Ich bin’s, Mary. Ich bin in der Stadt.“
    „Was zum Teufel tun Sie hier?“
    „Es ist Bobby.“ Marys Zähne klapperten auf Aufregung. „Bobby Lancaster. Ich hab ihn gesehen ...“
    „Legen Sie sofort auf!“
    Mary zuckte erschreckt zusammen, als der Schrei hinter ihr ertönte. Der Hörer glitt ihr aus der Hand und baumelte schwingend an der Schnur. Mary presste sich mit dem Rücken an die Wand. Bobby stand in der Küche, ein riesiges Fleischermesser in der Hand. Sein Gesicht war verzerrt vor Angst und Hass.
    „Jetzt haben Sie es verraten!“ Er klang
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