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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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behaupte nie wieder, ich würde dich nicht lieben!"
    Als Liebeserklärung beziehungsweise Heiratsantrag ist das sicherlich nicht die romantischste Ausführung, dachte Mary, aber auf jeden Fall sehr aufregend. Sie lächelte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Arme um seinen Hals zu schlingen. „Ich liebe dich ja auch."
    Er blitzte sie böse an, doch dann fiel ihm auf, wie hübsch sie aussah in ihrem pinkfarbenen Pullover, der ihre Wangen und ihre Lippen so rosig schimmern ließ. Ihre schieferblauen Augen funkelten verschmitzt, und der Wind spielte mit ihrem Haar.
    Er barg sein Gesicht in den feinen Strähnen an ihrer Schläfe. „Gott, wie sehr ich dich liebe", flüsterte er. Er hätte nie geglaubt, eine Frau so lieben zu können, erst recht keine Anglo. Doch das war, bevor dieses zierliche Wesen in sein Leben getreten war und es komplett verändert hatte. Er brauchte sie zum Leben wie die Luft zum Atmen.
    „Ich will Kinder", verkündete sie bestimmt.
    An ihrer Schläfe lächelte er. „Einverstanden."
    Sie dachte darüber nach. „Ich denke, vier ist eine gute Zahl."
    Er hielt sie noch fester und runzelte leicht die Stirn.
    „Wir werden sehen.“ Sie war zu zart gebaut für so viele Schwangerschaften, zwei reichten. Er hob sie auf seine Arme und trug sie in das Haus, in das sie gehörte.
    Joe beobachtete die Szene vom Fenster aus und wendete sich lächelnd ab, als sein Vater Mary fest an sich drückte.

EPILOG
    Air Force Academy , Colorado Springs , Colorado

    Joe riss den Briefumschlag auf und begann zu grinsen, während er las. Sein Zimmergenosse sah neugierig zu ihm hin. „Gute Nachrichten von zu Hause?“
    „Ja.“ Joe sah nicht von den Zeilen auf. „Meine Stiefmutter ist wieder schwanger.“
    „Hat sie nicht gerade erst ein Baby bekommen?“ „Vor zwei Jahren. Das ist jetzt das dritte.“
    Sein Zimmergenosse Bill Stolsky musterte Joe, der den Brief zu Ende las. Insgeheim war er beeindruckt von dem ruhigen zurückhaltenden Halbblut. Selbst in ihrem ersten Jahr als Kadetten, in dem man normalerweise als das Allerletzte betrachtet wurde, hatte es irgendetwas an Joe Mackenzie gegeben, das sogar die Vorgesetzten davon abgehalten hatte, ihm zu viel elendige Behandlung zukommen zu lassen. Von Anfang an stand Joe an der Spitze seiner Klasse, und es war bereits allgemein bekannt, dass er nach der Prüfung direkt zum Flugtraining gehen würde. Mackenzie war auf der Überholspur nach oben, das wussten alle Ausbilder.
    „Wie alt ist deine Stiefmutter eigentlich?“, fragte Stolsky. Er wusste, Mackenzie war einundzwanzig, ein Jahr jünger als er selbst. Sie beide gehörten zu den Senioren auf der Akademie.
    Joe griff nach einem Bild, das in seinem Spind hing. „Jung. Mein Dad ist auch noch ziemlich jung. Er war fast selbst noch ein Kind, als ich geboren wurde.“
    Stolsky nahm das Bild entgegen und betrachtete die vier Menschen darauf. Es war kein gestelltes Foto, sondern ein Schnappschuss, was es viel ausdrucksvoller wirken ließ. Drei Erwachsene spielten mit einem Baby. Die Frau war klein und zierlich und sah lachend hinter dem Baby, das auf ihrem Schoß saß, zu einem großen Mann mit harten Zügen auf. Der Typ sah verdammt einschüchternd aus. Dem würde Stolsky nicht allein in einer Gasse begegnen wollen, ob nun im Dunkeln oder nicht. Er warf einen Blick zu Joe und erkannte die Ähnlichkeit.
    Doch das Baby hielt sich mit der kleinen Faust am Zeigefinger des Mannes fest und lachte übers ganze Gesicht, während Joe es im Nacken kitzelte. Das Foto gewährte einen sehr privaten Einblick in Mackenzies Leben, in die Familie, die eng zusammenhielt.
    Stolsky räusperte sich. „Ist das der Jüngste?“
    „Nein, das Bild wurde aufgenommen, als ich noch auf der Highschool war. Das ist Michael, er ist jetzt vier. Joshua ist zwei.“ Joe grinste und sorgte sich doch zur gleichen Zeit. Seine beiden kleinen Brüder waren per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Nach Joshua hatte Wolf bestimmt, dass es keine weiteren Kinder mehr geben würde, weil Mary eine so schwere Schwangerschaft durchgemacht hatte. Aber Mary hatte mal wieder gewonnen. Wie immer. Zur Geburt seines nächsten Geschwisterchens würde er auf jeden Fall Urlaub einreichen.
    „Deine Stiefmutter ist aber keine ... äh ..."
    „Indianerin? Nein."
    „Magst du sie?"
    Joe lächelte. „Ich liebe sie. Ohne sie wäre ich nicht hier." Er ging zum Fenster und sah hinaus. Sechs Jahre. Sechs Jahre harter Arbeit, und jetzt endlich stand er kurz vor dem Ziel, das
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