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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando
Autoren: Vince Flynn
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ständig mehr als ein Dutzend bestens bewaffneter und hervorragend ausgebildeter Geheimdienstleute in ihrer Nähe befanden.
    »Möchtest du ein Bier, Schatz?«
    »Na klar.«
    Er machte eine der eiskalten Flaschen auf, gab sie ihr und öffnete sich dann ebenfalls eine. Er hielt ihr seine hin und wartete darauf, dass sie es ihm gleichtat. Glas klirrte gegen Glas, dann sagte er: »Auf uns.«
    »Auf uns«, wiederholte sie mit einem seligen Lächeln. Beide nahmen einen Schluck, und er fügte hinzu:
    »Und auf einen Haufen niedlicher gesunder Kinder.« Lachend hielt Anna zwei Finger hoch.
    Rapp schüttelte den Kopf. »Mindestens fünf.« Sie lachte noch lauter. »Du bist ja verrückt.«
    »Das hab ich nie bestritten.«
    So saßen sie da in der Sonne und redeten fast eine Stunde lang über ihre Zukunft, stritten über die Zahl ihrer künftigen Kinder, über die Art, wie sie sie erziehen wollten, welche Namen sie ihnen geben würden und was zu tun sei, wenn sich eins von ihnen als ebenso störrisch erwies wie sie beide. Rapp verkniff sich seine Meinung, als sie ihm darlegte, wie sie sich ihr Berufsleben nach der Geburt des ersten Kindes vorstellte. Das gehörte zu den neuen Dingen, die er über die Beziehung zwischen zwei Menschen gelernt hatte. Er begriff, dass sie sich die Sache schönredete und keinen Wert darauf legte, dass er seinen Senf dazugab.
    Anna wiederum hielt sich an ihr Versprechen, ihn nicht nach Einzelheiten über das zu fragen, was in Langley vor sich ging. Ihm war klar, dass er ihr, wenn ihre Beziehung von Dauer sein sollte, irgendwann dies und jenes über seine Arbeit würde mitteilen müssen, ganz gleich, wie die Anweisungen der CIA lauteten. Sie war viel zu wissbegierig, als dass sie sich den Rest ihres Lebens damit zufrieden gegeben hätte, nicht mit ihm über das reden zu können, womit er den größten Teil der Woche zubrachte. Die Themen Terrorismus und nationale Sicherheit als solche waren nicht tabu, aber mit Bezug auf bestimmte geheimdienstliche Erkenntnisse oder verdeckte Ermittlungen musste er strengstes Stillschweigen bewahren. Nachdem er das so viele Jahre hindurch getan hatte, merkte er, dass es ihn befriedigte, seine Ansichten mit jemandem zu teilen, der verstand, worum es ging.
    Sie öffneten zwei weitere Bierflaschen, und Anna sprang zu ihm ins Wasser. Ellbogen und Kinn auf den Beckenrand gestützt, während ihre Beine im Wasser sacht hinter ihnen schwebten, sahen sie auf das Meer hinaus. Sie lachten über die Hochzeit und ihre Woche in der Abgeschiedenheit und vermieden es, darüber zu sprechen, dass diese wunderbare Zeit bald zu Ende sein würde. Rapp merkte, dass Anna einen kleinen Schwips bekam. Die vereinigte Wirkung des Biers, der Hitze und der leichten Brise machte eine Siesta unerlässlich.
    Nach einer Weile küsste sie ihn auf den Mund, schwamm zur anderen Seite des kleinen Beckens hinüber und kletterte hinaus. Sie blieb am Beckenrand stehen, griff nach ihren Haaren und fasste sie so, dass sie wie ein Pferdeschwanz abstanden. Dann wrang sie sie mit beiden Händen aus, wobei ihr das Wasser über den glatten Rücken und das weiße Bikinihöschen lief. Mit neckischem Blick über die Schulter hakte sie das Oberteil auf und nahm es ab, wobei sie ihm nach wie vor den Rücken zukehrte. Während sie es an den Haken hängte, an dem die Hängematte befestigt war, sagte sie:
    »Ich leg mich ein bisschen hin. Hast du Lust mitzukommen?«
    Das ließ sich Rapp nicht zweimal sagen. Er stellte seine Bierflasche hin, schwang sich über den Beckenrand und folgte ihr ins Schlafzimmer. Schon auf dem Weg dorthin ließ er seine Badehose zurück. Er löste den Blick nicht von ihr und ertappte sich kurz bei dem Wunsch, sie könnten für immer auf dieser winzigen Insel bleiben.
    Wenn sie erst wieder in Washington waren, würde es nicht so sein wie hier. Es gab internationale Brandherde zu bekämpfen, und Pläne warteten darauf, ausgeführt zu werden. Doch als Anna ihr Bikinihöschen ablegte , verschwanden die Aufgaben, denen er sich in Washington widmen musste, mit einem Schlag. Das konnte warten, zumindest einen weiteren Tag. Jetzt hatte er wichtigere Dinge im Kopf.

02
    Das schwarze Boot dümpelte im Wasser. Rasch führte Devolis mit seinem tragbaren GPS-Gerät eine Standortbestimmung durch. Sie waren genau an der vorgesehenen Stelle, zwei Meilen vor der Küste der Philippineninsel Dinagat. Die Männer holten ihre Nachtsichtbrillen aus den wasserdichten Behältern und befestigten sie am Kopf. Dichte
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