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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte
Autoren: Stephen Hunt
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die seine Papiere übernommen hatte, konnte allerdings durchaus seine Cousine zweiten Grades sein. Schon seit Generationen fühlten sich die Royalisten in den weiten Ebenen und tiefen Wäldern von Concorzia recht wohl.
    Ob sich das Gesicht von Kommodore Black immer noch so anfühlte, obwohl sein Besuch bei den Weltensängern schon viele Jahre zurücklag? Fladdock hätte vielleicht gefragt, wenn er vorher gewusst hätte, wie sich die Verwandlung auswirkte. Der schlaue alte Seebär hatte in einer Sache absolut Recht gehabt. Da die Ordnungshüter seines alten Heimatlandes immer noch jeden Stein umdrehten, um Prinz Alpheus zu finden, hatte sich ein glaubwürdiges Vorstrafenregister, das durch die Walzen einer Berechnungsmaschine in Greenhall lief, als der beste Weg erwiesen, um aus Jackals rauszukommen – so bekam man vom Kolonialbüro noch dazu eine freie Überfahrt, direkt vor der Nase der Presser. Sie mussten den ehemaligen König für tot erklären lassen. Und nun würden sie sich niemals mehr einen Irrtum nachweisen lassen wollen.
    Der Wachmann wandte sich an den alten Craynarbier. »Und wie viele Arbeiter werden Sie heute brauchen, Mister Ka’oard?«
    »Nur die aus dieser Zelle«, sagte Ka’oard.
    Der Gardist stöhnte. »Nicht schon wieder. So können Sie doch nicht weitermachen, Sir. Das führt zu Spannungen mit den anderen Landbesitzern. Diese Gammler hier sollen Arbeitsdienst leisten und nicht in einem Ihrer Flüsse nach Fischen tauchen. In der Stadt hat mir jemand erzählt, dass Sie sogar ein paar Lehrer für diesen Abschaum nach Vauxtion Valley geholt haben. Meine Hübschen müssen lernen, wie man die Ernte einbringt oder Bäume fällt, aber nicht, wie man Bücher liest. Ist Ihnen klar, dass es inzwischen einen Mangel an Arbeitskräften gibt? Wie viel Geld haben Sie denn noch, um den Preis der Sträflingsverträge in die Höhe zu treiben?«
    »Ach, ich glaube, es sind noch ein paar blanke jackalianische Pennys übrig«, antwortete Ka’oard.
    Der Wachmann seufzte entnervt und winkte Fladdock nach draußen, um ihn der Obhut des Kutschers zu übergeben, der den jungen Mann abholen sollte.
    Fladdock wandte sich noch einmal um und reichte Gallon die zerfledderte Zeitung. »Behalte sie, Gallon. Behalte sie, bis du lesen gelernt hast.«
    Der Kolonialgardist steckte das übliche Trinkgeld ein, das Fladdocks neue Herrschaft mitgeschickt hatte, und sah zu dem Craynarbier hinüber. »Es ist nicht mehr wie in den alten Zeiten, Mister Ka’oard, als man hier monatelang in eine Richtung reiten konnte, ohne auf Nachbarn zu stoßen. Damals konnte man noch atmen und sich wahrhaft lebendig fühlen. In diesen Zeiten wurde ich geboren, und es waren verdammt gute Jahre. Aber das ist hier jetzt vorbei.«
    Fladdock blinzelte ins Sonnenlicht und sah sich noch einmal zu den zurückbleibenden Sträflingen um, reckte seine beiden gesunden Arme und grinste. Dann war er verschwunden.
    »Ja«, sagte Ka’oard. »Sie haben wirklich Recht. Ich glaube nicht, dass es noch so ist wie in den alten Zeiten. Aber mit den jetzigen werden wir bestimmt auch zurechtkommen.«
     
     
     
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