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Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Titel: Das Kleine Buch Der Wahren Liebe
Autoren: Anselm Gruen
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das Leben lebenswert. Ich brauche nicht Bestätigung und Anerkennung. Die Liebe handelt nicht ungehörig, unanständig. Sie ist nicht formlos und hässlich. Die Liebe entspricht vielmehr dem Wesen des Menschen, und sie macht ihn schön. Sie bringt ihn in die Gestalt, die ihm angemessen ist. Erst wer liebt, ist wahrhaft Mensch.
    Die Liebe schaut nicht auf ihren Vorteil, sie sucht nicht das Eigene. Sie kreist nicht um sich selbst. Sie muss sich nicht behaupten, weil sie einfach da ist. Sie benutzt den andern nicht für sich, sondern nützt ihm.
    Die Liebe kommt nicht zu kurz. Wer von Liebe erfüllt ist, der hat genug, der muss nicht immer noch mehr haben.

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    Trau der Liebe, die Menschen in dir hervorlocken. Trau der Liebe, die du zu einem Freund oder einer Freundin spürst. In jeder Liebe ist etwas Lauteres und Reines. In jeder menschlichen Liebe, auch wenn sie noch so festhalten möchte, ist etwas von der reinen Gottesliebe. Lass dich in deinem Herzen von der Liebe berühren, die dir entgegenkommt oder die in dir aufflammt. Gott selbst berührt dich dabei.
     
    Die Liebe ist die entscheidende Wirklichkeit unseres Lebens. In deiner Liebe, auch wenn sie noch so vermischt ist mit Besitzansprüchen und Habenwollen, leuchtet immer auch etwas auf von der spirituellen Liebe, die deine tiefste Sehnsucht nach Liebe erfüllt. Traue deiner Liebe, aber gehe deiner Liebe auch auf den Grund, damit du dort Gott findest als ihren eigentlichen Quell. Und folge deiner Liebe bis zum Ende. Dann wird sie dich zu Gott führen, der nicht nur liebt wie wir, sondern der die Liebe selber ist.

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    Die Spur deiner Liebe öffnet dich für die Menschen. Sie treibt dich zum Leben. Sie erfüllt dich mit Freude und Glück.
     
    Bring die Menschen in deiner Umgebung mit ihrer Liebe in Berührung. Trau dich, zu lieben und geliebt zu werden. Lass dich von der Liebe verzaubern, lass dich von ihr hineinführen in das Geheimnis einer tieferen Liebe, die deine wahre Sehnsucht erfüllt.

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    „Liebe und tu, was du willst“, hat Augustinus gesagt. In meiner Jugend hat man mir auch immer gepredigt, ich solle alle Menschen lieben. Aber ich habe diese Liebe als etwas Anstrengendes erlebt. Ich musste alle meine Regungen kontrollieren, dass von mir kein unfreundliches Wort oder keinen abweisenden Blick ausging. Liebe kann man nicht erzwingen. Trau der Liebe, die in dir ist. In dir ist schon Liebe. Du musst sie nicht aus dir herauspressen. Folge der Spur deiner Liebe. Sie führt dich nicht nur zu Gott. Sie öffnet dich auch für die Menschen. Sie treibt dich zum Leben. Sie erfüllt dich mit Freude und Glück.
     
    Die Liebe ist wie ein Geschenk, das uns zufällt. Auf wen die Liebe fällt, der wird verzaubert.

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    Die Wärme der Liebe löst alle Verkrampfung. Wer erfährt, dass er gerade dort, wo er sich festklammert, angenommen und gestreichelt wird, dem löst sich alle Enge. Klammere dich also nicht an deiner Angst fest, sondern geh durch sie hindurch. Dann wirst du auf dem Grund deines Herzens jene zärtliche Liebe spüren, die dich mit deiner Angst annimmt und alles Bedrängende und Bedrohliche deiner Angst auflöst. Auch deine Angst darf sein. Aber sie ist berührt von Gottes Liebe, die sie verwandelt und auflöst.

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    Der Schlüssel zum Glück liegt darin, sich in seiner eigenen Begrenztheit zu lieben und auch die Menschen mit ihren Grenzen zu lieben.
     
    Wer sich selbst nicht spürt, ist unsicher in der Beziehung zum anderen. Er weiß nicht, wer er selbst ist. So traut er sich dann auch nicht, sich dem anderen zu zeigen. Er hat Angst, der andere könnte seine innere Leere wahrnehmen. Ich werde am Du, sagt Martin Buber. Doch wo kein Ich ist, kann auch keine Begegnung mit einem Du stattfinden.

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    Wir kennen in uns auch die scharfen Augen, die alles durchleuchten wollen, die gierigen Augen, die besitzen wollen, die verurteilenden, die fixierenden Augen. Es braucht eine Schule der Augen, damit wir mit einem guten, milden und glaubenden Blick auf alles schauen, was ist. Genauso wie die milde Herbstsonne alles in ein angenehmes Licht taucht, sollen wir mit unseren Augen auch das Negative in uns einhüllen mit einem Mantel der Liebe und Milde. Das bedeutet keine rosarote Brille und meint nicht, die Augen vor der manchmal auch grausamen Wirklichkeit zu verschließen. Wir sehen die Realität wie sie ist. Aber wir tauchen sie doch in das milde Licht des Abends.
     
    Es wäre falsch zu glauben, wir dürften nur für die anderen sorgen
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