Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Titel: Das Kleine Buch Der Wahren Liebe
Autoren: Anselm Gruen
Vom Netzwerk:
die andere Seite braucht alle Zuwendung, denn sie leidet und ist gedrückt.“ Von der inneren Quelle der Liebe her sollen wir uns unserer leidenden Seite zuwenden
     
    Viele Menschen reagieren auf Enttäuschung in der Liebe mit Depressionen. Umgekehrt erfahren viele Heilung, wenn ein Mensch sie voller Hingabe liebt. Aber häufig überfordern depressive Menschen ihre Umgebung mit ihrer Erwartung, geliebt zu werden. Darum ist es so wichtig, das Liebenswerte in sich selbst zu entdecken. In jedem von uns steckt etwas Liebenswertes. In jedem von uns ist eine Quelle der Liebe. Aber es liegt an uns, ob wir aus dieser inneren Quelle leben.

|50|
    Heilsam für die Seele ist, dass sie sich geliebt weiß und sich auch selbst liebt, mit allem, was in ihr ist. Und heilsam ist, wenn die Seele atmen kann. Viele Menschen sind nicht in Berührung mit ihrer Seele. Sie leben nur an der Oberfläche. Dieses Abgeschnittensein von ihrer Seele macht die Menschen krank. Nur wenn wir den inneren Zugang zur Seele bekommen, kann sie aufleben und sich entfalten. Die Seele braucht Nahrung.
     
    Liebe tut der Seele gut tut. Manche werden krank, weil sie der Seele keinen Raum geben. Die Seele braucht Flügel, Leichtigkeit und Weite. Wer ihre Flügel stutzt und ihren Raum einengt, der nimmt der Seele ihre Kraft.

|51|
    |51| Nimm das verletzte Kind in dir in deine mütterlichen Arme. Geh mütterlich mit dir selbst um. Dann brauchst du nicht dein Leben lang darauf zu warten, dass deine Mutter die Liebe gibt, nach der du dich sehnst, dass deine Mutter dir die Worte der Anerkennung und des Lobes sagt, die du so sehr brauchst. Sei dir selbst Mutter. Nimm dich selbst liebend in die Arme. Und schenke dir die Geborgenheit, die das verletzte und verwaiste Kind in dir braucht. In dir ist genügend Mütterlichkeit, weil du teilhast an Gottes mütterlicher Liebe und Kraft.

|52|
    Humor ist eine eigene Gabe, die nicht jeder hat. Er heißt nicht, dass ich alle mit Fröhlichkeit anstecken muss. Humor meint, dass ich mich liebevoll annehme und über meine menschlichen Schwächen herzhaft lachen kann, weil sie mich zum Menschen unter Menschen machen, mit Bodenhaftung.
     
    Heiterkeit lässt sich freilich nicht verordnen. Habe den Mut, dich wegen deiner Fehler und Schwächen nicht mehr anzuklagen, sondern darüber zu lachen. Sie sind längst in Gottes Barmherzigkeit aufgehoben. Du kannst über dich lachen, wenn du dich nicht so wichtig nimmst. Du kannst heiter sein, wenn du die Leichtigkeit des Seins verspürst, die ihren Grund hat in einem abgrundtiefen Vertrauen in Gottes grenzenlose Barmherzigkeit. Wenn dir Gottes barmherzige Liebe aufgegangen ist, dann wirst du über vieles, was dich heute noch bedrückt, lachen können und in heiterer Freiheit deinen Weg voll Vertrauen weiter gehen.

|53|

|54|
    Das Glück, das ich festhalten, das ich für mich allein reservieren muss, ist kein wirkliches Glück. Ein Glück, das nicht mit andern geteilt werden kann, zu klein ist, um uns wirklich glücklich zu machen. Glück braucht immer auch eine innere Weite und Freiheit, ein Strömen und Fließen des Lebens und der Liebe. Alles egoistische Festhalten zerstört das Glück.
     
    Öffne dein Herz für die Liebe.
    Die Liebe muss strömen, damit sie lebendig bleibt.
    Öffne dein Herz für die Liebe.
    Die Liebe, die in uns strömt, lässt uns auch die Liebe spüren, die uns von den Menschen entgegen kommt. Wenn einer die Menschen liebt, dann wird er gerne bei ihnen sein und er wird mit neuer Kraft von den Menschen weggehen.
    Wenn wir vertrauen, dass in uns eine Quelle der Liebe ist, dann werden wir gerne bei den Menschen sein. Wir müssen gar nichts tun. Wir lassen die Liebe einfach strömen und bekommen dann auch viel Liebe wieder zurück.
    Es strömt hin und her.

|55|
    Ein Urbild des Friedensstifters in unserer Zeit war Martin Luther King, der schwarze Baptistenpastor. Seine Art und Weise, Frieden zu stiften, nahm die Botschaft Jesu von der Gewaltlosigkeit und von der verwandelnden Kraft der Liebe ernst. Aus der Haft schreibt er den weißen Rassisten: „Werft uns ins Gefängnis, wir werden euch trotzdem lieben! Werft Bomben in unsere Häuser, bedroht unsere Kinder, wir werden euch trotzdem lieben!“ Für ihn bedeutet Frieden zu stiften nicht etwas durchzusetzen, sondern durch Liebe auch den Gegner zu gewinnen. Dann ist die Liebe eine Macht, die einen dauerhaften Frieden schafft. Alles, was nur mit Verhandlung erreicht wird, bleibt brüchig. Es braucht die Liebe, die mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher