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Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Das Kleine Buch Der Wahren Liebe

Titel: Das Kleine Buch Der Wahren Liebe
Autoren: Anselm Gruen
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kreativen Methoden dem Frieden zum Durchbruch verhilft.
    Nur die Liebe kann Frieden stiften. „Hass kann den Hass nicht austreiben. Das gelingt nur der Liebe. Hass vervielfältigt den Hass, Gewalt mehrt Gewalt, Härte vergrößert Härte in einer ständigen Spirale der Vernichtung.“ Es sind Worte, die auch heute ihre Geltung haben. Wir sehnen uns heute nach Menschen, die mit solcher Phantasie und zugleich Kraft und Konsequenz Frieden schaffen wie Martin Luther King.

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    Die gewaltlose Liebe vieler Menschen ist wie das Senfkorn, das zu einem Baum heranwächst, in dessen Schatten die Menschen in Frieden miteinander leben können. Sie ist wie der Sauerteig, der den ganzen Trog Mehl durchdringt.
     
    Ein Mitbruder meinte einmal, drei Mönche, die es ernst meinen mit ihrer Hingabe und Liebe, würden genügen, um eine Gemeinschaft von 200   Mönchen zu verwandeln. Vielleicht genügen dreißig Menschen, die durchlässig sind für Gottes Liebe, um ein ganzes Volk in Bewegung zu bringen.
    Wer an die Macht der Liebe glaubt, der fühlt sich zumindest nicht ganz ohnmächtig der heutigen Welt gegenüber. Er setzt seine Liebe dagegen, auch wenn sie über lange Zeit völlig wirkungslos zu sein scheint. Er glaubt an die verwandelnde Kraft der Liebe und überwindet mit seinem Glauben die Resignation und Verzweiflung, in die viele angesichts ihrer Ohnmacht gegenüber dem Kriegstreiben fallen. Freilich: Er kann die Macht seiner Liebe nicht beweisen. Er kann nur glauben und hoffen, dass die Saat der Liebe aufgeht und reiche Frucht bringt.

Die Gewalt wird nicht ganz aus der Welt verschwinden. Das anzunehmen, wäre für mich unrealistisch. Aber ich resigniere nicht. Ich glaube an die Kraft des Guten und an die Kraft der Liebe. Wenn die Christen ihre Liebe auch öffentlich zur Geltung bringen, ohne naiv die Augen zu verschließen vor der Realität der Gewalt, dann wird es immer wieder den Sieg der Liebe geben. Dieser Sieg wird allerdings nie endgültig sein. Das Böse ist einfach in der Welt. Gewalt ist ja oft die Folge von Verletzungen, die Menschen erlitten haben und die sie nun anderen Menschen, die gar nichts mit ihren Verletzungen zu tun haben, heimzahlen möchten. Wenn es stimmt, dass verletzte Kinder weiter verletzen, dann ist es umso wichtiger, die Kinder mit Liebe zu erziehen, damit die Verletzungen sich nicht immer weiter vermehren. Es braucht den Glauben und die Hoffnung, um der Liebe zu trauen, die nach und nach verletzte Kinder zu heilen vermag und dadurch Gewalt verhindert und die Spirale immer neuer Verletzungen durchbricht.
     
    Der Mensch ist dem Bösen nicht bedingungslos ausgeliefert. Er kann gegen das Böse kämpfen und es verwandeln. Die Liebe ist stärker als das Böse.

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    Der Himmel geht uns alle an. Indem wir hinabsteigen zu einem Menschen, der in Not ist, der gefangen ist in seinen Problemen, können wir über ihm den Himmel öffnen, so dass sich sein Blick weitet und er die Nähe Gottes erfahren kann. Indem wir hinabsteigen zu einem Menschen, der zu versinken droht im Sumpf seiner Emotionen, können wir ihn emporziehen in den Himmel göttlicher Nähe und Liebe.

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    Auch wenn die Milden und Sanftmütigen in unserer Welt oft nichts besitzen und kein Land erben, so leben sie doch in einem ganz anderen Land, in einem Land, in dem Gottes Gesetze gelten, die unsere Maßstäbe außer Kraft setzen. Es ist das Land der Güte und Liebe. In diesem Land lässt es sich besser wohnen als in dem Land, in dem die Gesetze von Erfolg und Besitz gelten. Auch wenn manche meinen, die Freundlichen und Sanftmütigen würden in unserer aggressiven Welt nichts „erben“, so glaube ich doch, dass ihnen das Land gehören wird. Wenn sie an ihrer Milde auch im Umgang mit den Menschen festhalten, werden sie das Land gestalten. Auf dem Acker dieser Welt wird ihre Milde irgendwann aufgehen und zwischen den vielen Steinen Früchte hervorbringen.

Feuer wärmt, erhellt und verwandelt. Im Feuer wird das Gold geläutert. Aus einem schmutzigen Metallklumpen wird reines Edelmetall. Feuer ist auch ein Bild für die Liebe. Wenn ein Mensch leidenschaftlich verliebt ist, dann bekommt er feurige Augen. Lebendigkeit und Kraft geht von ihnen aus. Das Feuer kann aber auch verbrennen und zerstören. Feuer muss gebändigt werden. An Pfingsten bitten wir den Heiligen Geist, dass er das Feuer unser Leidenschaft in das Feuer der Begeisterung und der Liebe verwandle, so dass von uns ein Funken auch auf andere überspringen kann.
     
    Wenn ein
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