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Das Herz der Wueste

Das Herz der Wueste

Titel: Das Herz der Wueste
Autoren: Meredith Webber
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miteinander hatten? Meinst du, ich würde Ja sagen, nachdem du mich vom ersten Moment an belogen hast? Hältst du das für eine stabile Basis, um darauf ein gemeinsames Leben aufzubauen? Also wirklich, Kamid, das war der albernste Vorschlag, den ich je gehört habe. Und noch etwas: Wenn du der nächste Scheich von Zaheer wirst, brauchst du eine Frau, die mit eurer Kultur vertraut ist. Dein Volk würde eine Fremde nur ablehnen.“
    „Ich dachte, es wäre mehr gewesen als guter Sex.“ Ihre Bemerkung hatte ihn getroffen.
    Der laute Ruf einer Männerstimme erlöste sie aus der angespannten Atmosphäre, die die Stimmung in der Höhle zunehmend vergiftete.
    Kamid ging zum Eingang und begrüßte den Mann, der sie damals im Lager aufgesucht hatte. Er trug einen Kochtopf herein, dem ein köstlicher Duft entströmte, nicht zu vergleichen mit der Mahlzeit, die sie gerade eben genossen hatten.
    „Sie werden essen, dann wird die Frau die Patientin untersuchen, und ich bringe Sie beide zur Grenze zurück. Wenn es Mutter und Kind gut geht, warten wir ein paar Nächte ab, bevor wir die Ärztin bitten wiederzukommen.“
    Das Angebot klang vernünftig, aber in ein paar Tagen würde Kamid nicht mehr hier sein. Er hatte sich schon zu lange aufgehalten.
    Aber Jenny allein in dieses Dorf zurückkehren lassen?
    Undenkbar! Allein bei der Vorstellung zog sich ihm der Magen zusammen.
    Kamid stellte den Topf auf den Tisch und versicherte dem Boten, dass sie essen und dann zum Frauenzelt kommen würden.
    Der Mann verbeugte sich vor Jenny, ehe er lautlos verschwand. Kamid übersetzte, was er gesagt hatte.
    „Sollte es der Mutter gut gehen, besuche ich sie in einer Woche wieder“, sagte Jenny, und der Druck in seinem Magen verstärkte sich. Vielleicht lag es auch an dem improvisierten Eintopf, doch Kamid hatte das unbestimmte Gefühl, dass es Angst war. Angst um Jenny.
    Angst?
    Nun ja, Sorgen zumindest, aber Besorgnis verursachte keine Magenschmerzen.
    Also doch Angst. Und das um eine Frau, die er, wie sie betont hatte, kaum kannte …
    Warum?
    Weil … Nein, ausgeschlossen. Liebe hatte in seinem Leben nie eine Rolle gespielt, vielleicht da er als Kind keine erfahren hatte. Jedenfalls nicht die zuwendende, liebevolle, heitere Form der Liebe, von der er gelesen hatte, dass sie in glücklichen Familien herrschte. Gut, er hatte Freunde, die er mochte. Aber er liebte sie nicht.
    Bisher hatte er über die Liebe, vor allem die Liebe zu einer Frau, kaum nachgedacht. Er hätte nie erwartet, dass sie einen Mann in Angst und Schrecken versetzen konnte …

10. KAPITEL
    „Ich ziehe mich schnell an, dann können wir gehen, ja?“
    Sie hatten stumm vor dem Kochtopf gesessen, doch keiner schien mehr Hunger zu haben.
    Jenny wartete eine Antwort nicht ab, suchte ihre Kleidung zusammen und eilte in die dunkle Ecke, die ihnen als Bad gedient hatte. Während sie in die Sachen schlüpfte, hoffte sie inständig, Kamid und ihre aussichtslose Liebe zu ihm tief in den hintersten Winkel ihres Kopfes verbannen zu können, um sich uneingeschränkt auf Mutter und Kind zu konzentrieren.
    Kamid hatte sich auch angezogen, denn er wartete am Eingang, bereit, die Matten beiseitezuschieben, damit Jenny hinausschlüpfen konnte.
    Doch sie wollte noch nicht gehen. Trotz der letzten unerfreulichen Stunden hatte sie sich hier wie im Paradies gefühlt, und der Gedanke, dass es unwiederbringlich verloren war, tat weh.
    Vorbei …
    Abgeschlossen …
    Das Leben geht weiter …
    Ihr Herz wehrte sich, und zu ihrem Entsetzen schossen ihr heiße Tränen in die Augen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    „Glaubst du, sie hätten etwas dagegen, wenn ich die Creme mitnehme?“, flüsterte sie heiser.
    Kamid fing an zu fluchen, und obwohl sie die kehligen Laute nicht verstand, verriet ihr der scharfe, bittere Ton, dass es nicht gerade Freudenrufe waren. Als Nächstes fand sie sich in seinen Armen wieder und spürte seinen warmen Mund auf ihren Lippen. Der wilde, zügellose Kuss nahm ihr den Atem. Jenny klammerte sich an seine Schultern, suchte Halt, weil ihre Beine nachzugeben drohten.
    Der magische Augenblick dehnte sich, ihre Brustspitzen wurden hart, und heißes Verlangen durchströmte sie wie Lava. Ungestüm erwiderte sie seinen Kuss und legte all ihre Liebe hinein. Sie liebte Kamid mit ganzer Seele und wusste, dass sie ihn immer lieben würde.
    Nur durfte er es nie erfahren …
    Erhitzt fielen sie aufs Bett, zerrten an ihrer Kleidung, hielten sich nicht damit auf, alles auszuziehen. Als
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