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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Melody an Latimer weiter, und er und JC stellten sich zwischen die Frauen und das, was auch immer unter dem Boden des Autos liegen mochte. Die Limousine hüpfte noch einmal und kippte dann auf die Seite, als Patterson sich unter dem Wrack erhob und es mit beinahe verächtlicher Leichtigkeit von sich warf. Seine Kleidung war jetzt noch mehr in Mitleidenschaft gezogen als zuvor, spitze Glasscherben ragten überall aus seinem toten Fleisch, aber sein Blick war fest und sein schreckliches Lächeln schlimmer als zuvor. Er stand wie ein Eroberer in den Trümmern der Lobby, posierte, klopfte sich ab und prahlte mit sich, sodass auch ja alle sahen, dass er noch da war.
    »Ich glaube, das wäre wirklich ein guter Zeitpunkt für eine Flucht«, sagte Happy leise. »Ich werde nicht den Finger heben, wenn du es auch nicht tust. Ich bin in der Stimmung, in sehr kurzer Zeit eine sehr weite Strecke zurückzulegen.«
    »Willst du Melody und die Chefin wirklich zurücklassen?«, wollte JC wissen.
    »Nein, so gesehen eigentlich nicht, aber …«
    »Kein Aber. So ist der Job.« JC betrachtete Patterson vorsichtig. »Außerdem, was auch immer diesen Körper da zusammenhält, muss wirklich mächtig sein. Ich glaube nicht, dass du ihm davonlaufen könntest, auch wenn du deine besten Laufschuhe trägst. Und überhaupt, ich werde nicht davonlaufen. Das ist schlecht fürs Image.«
    »Wenn alles andere versagt, versuch es mit Diplomatie«, sagte Latimer. Sie reichte die immer noch halb bewusstlose Melody an Happy zurück und widmete dem Toten ihre volle Aufmerksamkeit. »Robert, wenn da noch etwas von Ihnen drin ist, dann hören Sie mir bitte zu. Sie kennen mich. Ich kannte Ihren Großvater und Ihren Vater. Beides exzellente Einsatzagenten. Sie haben etwas Besseres für Sie gewollt, und ich tat alles für Sie, was ich konnte. Ich habe Sie aufwachsen und die Karriereleiter emporklimmen sehen. Sie haben an das Institut geglaubt! Ich weiß, dass Sie das taten.«
    »Ich bin hier, Goßmutter«, sagte der Tote, und die Stimme klang plötzlich anders. Da war ein Hauch von Leben, von Patterson in dieser Stimme. »Ich bin verloren, ich bin verdammt. Ich habe die Würfel im Namen des Ehrgeizes geworfen, und sie fielen mit den Augen des Teufels nach oben. Mach nicht meine Fehler. Versuch nicht, den Sturmreiter zu bekämpfen. Du kannst nicht gewinnen.«
    »Tu das nicht, Robert!«, sagte Latimer finster. »Ich dulde das nicht! Ich habe dich besser erzogen. Bekämpfen Sie ihn, Junge! Kämpfen Sie um Ihren Körper und Ihre Seele!«
    »Genug davon!«, rief der Tote, und wieder war seine Stimme nichts weiter als tote Luft, die sich in einer toten Kehle bewegte. »Robert ist nicht mehr da. Ich bin jetzt hier. Er hat dich und das Institut aus freiem Willen betrogen. Sein Körper dient nun mir, wie er mir auch im Leben gedient hat. Er hat uns seine Seele schon vor langer Zeit verkauft, warum sollte er mir nun seinen Körper verweigern? Du solltest nicht so sehr um ihn trauern. Er hatte eine wirklich kleine Seele.«
    »Wer bist du?«, sagte JC. »Na komm schon – du weißt doch selbst, dass du es uns sagen willst.«
    »Ah, das würdet ihr gerne wissen, nicht wahr?« Der provokante Unterton war für einen Toten völlig unpassend. »Schauen wir mal, ob ihr es erraten könnt. Ich bin nicht das Carnacki-Institut und auch nicht das Crowley-Projekt. Aber ihr Leute seid ja nicht die einzigen Spieler. Ihr hättet wirklich mehr auf das achten sollen, was um euch herum vorgeht. Und jetzt ist die Spielzeit vorbei. Zeit, übers Geschäft zu reden und etwas mehr als nur die üblichen Bauern vom Spielbrett zu entfernen.«
    Melody schob sich von Latimer weg. Sie richtete sich auf und starrte JC böse an. »Na komm schon! Du bist doch das Superhirn hier! Denk dir was aus!«
    JC sah hin und her, runzelte heftig die Stirn, und dann blieb sein Blick an Happy hängen. »Weißt du, ich habe da wirklich eine Idee …«
    »Oh, Mann«, stöhnte Happy. »Das ist nie gut. Ich werde das echt nicht mögen, oder?«
    »Ich sagte, es ist Zeit für euch zu sterben!«, dröhnte der Tote.
    »Ach, sei still«, sagte JC kalt. »Wir reden hier.«
    »Nur zu«, höhnte Patterson. »Plant und intrigiert. Ich liebe es, wenn meine Beute sich windet.«
    »Hör zu, Happy«, sagte JC drängend. »Du konntest vorhin nicht in seinen Geist durch all die mentalen Schilde, aber das warst ja nur du. Was, wenn du Hilfe hättest? Wenn du deinen Geist mit meinem verbindest? Und mit dem von Melody, mit ihrer
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