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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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anzusehen und zu viel für einfache menschliche Augen. Eine Art Licht, das nicht in diese Welt, in diese kleinere Realität gehörte.
    Und in dem kurzen Moment, in dem der Riss offen stand, kam etwas hindurch. Es fiel durch das Licht, groß und schrecklich, seine Form für menschliche Augen und das Bewusstsein bedeutungslos. Es existierte in mehr als drei räumlichen Dimensionen, seine Extremitäten erstreckten sich in Richtungen, denen der menschliche Geist nicht zu folgen vermochte. Es stürzte ins Meer wie ein fallender Berg, und die Wasser erhoben sich, als es tief unter die Oberfläche eintauchte. Das Meer kochte auf, tote Fische trieben zu tausenden auf der Oberfläche und starrten mit Augen, die nichts mehr sahen, in den zerrissenen Himmel hinauf. Das Tor schloss sich, und das Licht erlosch. Alles schien wieder normal.
    Doch nichts würde wieder so sein wie zuvor, weil etwas Neues und Schreckliches und vollkommen anderes in diese Welt gekommen war, und es würde nicht ruhen, bis es wieder einen Weg zurück fand.
    Latimer schwankte, als die mentalen Bilder endeten. Happy streckte die Hand aus, um sie zu stützen, zog sie aber sofort mit einem Ruck zurück, als sie ihm einen strengen Blick zuwarf. Sie schauderte noch einmal, dann richtete sie sich auf. Sie hatte sofort die Kontrolle wiedergefunden. Die anderen sahen sie aufmerksam an, um zu sehen, was sie über das dachte, was sie alle im Kopf des Toten gesehen hatten. Da war etwas Neues auf dieser Welt, und es war nicht gut.
    Endlich ergriff JC das Wort. »Ich schlage vor, die erste Frage sollte lauten: Fiel dieses Ding, oder wurde es gestoßen? War es ein Unfall, oder hat etwas anderes dieses Ding gegen seinen Willen durch dieses Portal gestoßen?«
    »Nein, das kann warten«, sagte Happy sofort. »Viel wichtiger ist, dass etwas wirklich Beunruhigendes diese Welt von außerhalb betreten hat, und wir haben keine Idee, was es ist oder was es kann. Es ist hier gefangen – und ihr habt alle das Gleiche gefühlt wie ich. Es ist schrecklich, und es ist riesig, und es ist mächtig, und es will nach Hause. Zurück an den Ort, von dem es kam, wo es schreckliche Dinge tat und das genoss. Dieses Ding ist, was da die ganze Zeit hinter den Kulissen unserer Realität arbeitete und die Grenzen unserer Welt schwächte, sodass es ausbrechen kann. Es sieht diese Welt, unsere Realität, als ein Gefängnis! Es interessiert sich nicht dafür, ob es diese ganze Welt und alles, was darauf existiert, zerstört, solange es nur wieder nach Hause kommt!«
    »Hör auf zu hyperventilieren«, sagte Melody kalt. »Du weißt, was das mit deinem Blutdruck macht. JC hat recht. Selbst wenn wir dieses Portal wieder öffnen und es zurückschicken könnten, würde das, was dort lebt, es zurücknehmen? Würden sie darum kämpfen, es draußen zu halten?«
    »Wir greifen vor«, erklärte Latimer. »Wir müssen diese Entität erst identifizieren und dann entscheiden, was wir dagegen unternehmen wollen. Es gibt Möglichkeiten.«
    »Wirklich?«, fragte Happy. »Ich fände toll zu hören, welche Möglichkeiten es gibt, mit Macht und Herrschaft aus den äußeren Dimensionen fertigzuwerden!«
    »Muss ich dir jetzt eine braune Papiertüte bringen, in die du dann atmen kannst?«, wollte Melody wissen.
    »Wir sind schon früher mit solchen Bedrohungen fertiggeworden«, sagte Latimer entschieden. »Wir identifizieren sie, fangen sie, dann zerstören wir sie oder schicken sie woanders hin. Das Carnacki-Institut hat eine lange Geschichte darin und weiß, wie man mit nichtmenschlichen Monstrositäten umgeht. Hat irgendjemand in diesen Erinnerungen einen Namen oder eine Beschreibung gehört?«
    »Ich habe etwas«, sagte Happy widerwillig. »Aber das wird euch wirklich nicht gefallen.«
    »Es gab bisher ausgesprochen wenig, was mir an diesem Tag gefiel«, knurrte Latimer. »Was haben Sie?«
    »Könnte ein Name sein oder eine Beschreibung«, sagte Happy. »Oder vielleicht sogar eine Warnung: Das Fleisch, das nicht stirbt .«
    Es gab eine lange Pause, in der alle darüber nachdachten. Keiner von ihnen war froh über diesen Namen. Latimer schüttelte langsam den Kopf.
    »Das erinnert mich an nichts. Ich werde ein paar Nachforschungen anstellen müssen. Hat einer von Ihnen eine Ahnung, wann das war? Wie lange ist es her, dass dieser Eindringling in unseren Raum kam?«
    »Schwer zu sagen«, sagte JC. »Ich habe das Gefühl, als hätten wir eine historische Aufzeichnung gesehen, eine Aufzeichnung von etwas, das Jahre
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