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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten
Autoren: Dirk Ahner
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Schnute. »Ich wüsste allzu gern, was daran komisch ist, junge Dame.«
    Lara riss sich zusammen. »Entschuldigung, Leopold, ich wollte dich nicht kränken. Es ist nur so … ich habe noch nie vom Königreich Mooresgrund gehört.«
    »Es ist nun mal ein kleines Königreich und sehr weit weg. Aber euch würden die Augen übergehen, wenn ihr sehen würdet, in welcher Pracht wir leben.«
    Nepomuk starrte Leopold an, mit Augen so groß wie Untertassen. »Ein sprechender Frosch … unglaublich … völlig unmöglich …«, stammelte er.
    »Dies ist die Welt der Träume, junger Mann. Da gelten andere Gesetze«, sagte Leopold.



»Wie bist du hierhergekommen?«, wollte Ben wissen.
    Leopold maß ihn mit strafenden Blicken. »Das ist allein eure Schuld! Der große Filomenus schickte mich hierher, damit ich euch helfe. Dank meiner besonderen Fähigkeiten ist es mir möglich, in die Welt der Träume zu reisen. Daher muss ich für ihn den Boten spielen.«
    Erleichtert atmete Lara aus. »Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt. Hilf uns, von hier wegzukommen!«
    »Bedaure, Teuerste, aber das steht nicht in meiner Macht. Ihr drei habt ein geöffnetes Traumglas berührt, und nun hat es euch hierher verschlagen. Zunächst einmal müsst ihr den finden, dem der Traum gehört, und ihm dann helfen, den Traum zu beenden. Dazu habt ihr drei Tage und zwei Nächte Zeit.«
    Bens Stirn legte sich kraus. »Nur drei Tage?«
    Leopold räusperte sich. »Allerdings. Wenn ihr es bis dahin nicht schafft, werdet ihr vergessen, wer ihr seid, und für immer in diesem Traum gefangen bleiben.«
    »Dann können wir nicht mehr nach Hause zurück?«
    Leopold nickte.
    Ben, Lara und Nepomuk sahen sich entsetzt an. In einem Traum gefangen zu bleiben, so schön er auch sein mochte, war eine schreckliche Vorstellung. Was sollte dann aus ihren Familien werden und ihren Freunden?
    Traurig sank Lara auf einen Schemel und fegte sich eine kastanienfarbene Strähne aus der Stirn. »Und wie bitte schön sollen wir den Träumenden finden? Wir wissen ja nicht einmal, wo wir suchen sollen.«
    Leopold quakte. »Achtet auf kleine Hinweise, haltet die Augen offen und benutzt euren Verstand. Mehr kann ich euch nicht sagen. Aber keine Angst. Ich bleibe ein Weilchen hier und passe auf euch auf.«
    »Ein Frosch passt auf uns auf? Toll, jetzt fühle ich mich gleich viel besser«, sagte Lara.
    »Ich bin kein gewöhnlicher Frosch, sondern ein Prinz, junge Dame!«, korrigierte Leopold beleidigt.
    Jetzt, da er seine Sprache wiedergefunden hatte, wollte Nepomuk ihn mit einer Million Fragen bestürmen, doch in diesem Augenblick war die Schiffsglocke zu hören.
    Hagen streckte seinen Kopf in die Mannschaftsquartiere. »Ihr da! Los, bewegt euch! Der Käpt’n ruft zum Appell!« Er schenkte ihnen einen finsteren Blick. Zum Glück hatte er Leopold nicht bemerkt. Der Frosch hatte sich rechtzeitig verkrochen. »Na, wird’s bald?«
    Ben, Lara und Nepomuk folgten ihm auf Deck, wo sich die Piraten versammelt hatten. Kapitän Rotbart stand, seine Pranken in die Hüften gestemmt, auf dem Vorderdeck. Er wartete mit grimmiger Miene, bis es mucksmäuschenstill war.
    »Männer!«, rief er. Als er sich einen missbilligenden Blick von Lara einfing, fügte er rasch hinzu: »Und natürlich Frauen. Seit Monaten kreuzen wir vor den Küsten unserer Heimatinsel und versuchen, Gouverneur Eisenkralle das Leben schwer zu machen. Wir stehlen Essen aus seinen Vorratskammern, wir sabotieren seine Handelswege und zerstören seine Waffen. Aber das ist zu wenig. Wir müssen diesen stinkenden Molch endlich aus seiner Festung verjagen, damit er unsere Insel in Ruhe lässt.«
    Die Piraten murmelten zustimmend, tauschten aber gleichzeitig zweifelnde Blicke.
    Ein Bärtiger hob die Hand. »Aber Käpt’n, Eisenkralles Männer sind bis an die Zähne bewaffnet und haben Mumm in den Knochen. Wir dagegen …«
    »Ja, wir sind eine Bande von Feiglingen, jedenfalls die meisten von uns«, grollte Rotbart. »Sobald es richtig gefährlich wird, fliehen wir auf unser Schiff und segeln davon. Aber ich habe eine Lösung für dieses Problem gefunden.«
    Vor den Augen der staunenden Mannschaft entrollte er eine verwitterte alte Schatzkarte, auf der sämtliche Inseln der Umgebung eingezeichnet waren. Schauerliche Meeresungeheuer schwammen dazwischen umher.
    »Diese Karte weist uns den Weg zur Grotte von Blackbeard, dem finstersten und geheimnisvollsten aller Piraten. Man erzählt sich, er soll in dieser Grotte nicht nur große
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