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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten
Autoren: Dirk Ahner
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Reichtümer versteckt haben, sondern auch einen Trank, der aus schlappen Schlaffsäcken tapfere Männer macht. Wir werden diesen Trank finden und mit seiner Hilfe Gouverneur Eisenkralle von unserer Insel verjagen!«
    Jubel war zu hören, und zum ersten Mal sahen die Kinder so etwas wie Hoffnung in den Augen der ärmlichen Piraten aufblitzen.
    »Lichtet den Anker! Setzt die Segel! Kurs Nord-Nordwest«, rief der Kapitän.
    Sofort kam Bewegung in die Mannschaft. Behände kletterten Matrosen die Takelage empor und entrollten die mächtigen Segel, die vom Wind gebläht wurden. Ben, Lara und Nepomuk halfen dabei, den Anker zu lichten. Gemeinsam mit den Seemännern zerrten sie an einem Seil, das so dick war wie ein Arm, bis der riesige eiserne Anker aus dem Wasser emporstieg. Sie verknoteten das Seil auf Deck und die Königin der See nahm Fahrt auf. Ihr Bug durchpflügte das kristallblaue Meer auf dem Weg ins Abenteuer.
    Ben und Lara lehnten sich weit über die Reling. Sie spürten den Wind in ihren Gesichtern und tauschten ein Lächeln: Langsam fanden sie Gefallen am Leben auf See. Nur Nepomuk wurde immer grüner im Gesicht. Die Piraten bemerkten es und überzogen ihn mit gutmütigem Spott.
    »Sieh mal an, die kleine Landratte ist seekrank.«
    »Ach was, da mussten wir alle mal durch. Bald bist du ein richtiger Pirat.« Sie gaben ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, sodass Nepomuk seine Brille verlor.
    »Lasst ihn in Ruhe!«, rief Frederico. Er hob die Gläser auf und gab sie Nepomuk zurück. »Hier, deine Brille. Du solltest besser auf sie aufpassen.«
    »Danke«, seufzte Nepomuk. Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. Ben und Lara bemerkten es.
    »Was ist, Nepomuk?«
    »Erinnert ihr euch, was der Kapitän gesagt hat? ›Nimm diese seltsamen Monokel ab, so etwas gibt es hier nicht.‹«
    Lara nickte zustimmend. »Auch die Piraten haben deine Gläser als Monokel bezeichnet. Nur Frederico nicht. Warte mal … Gar nicht übel, kleiner Bruder.«
    Ben strahlte. »Nepomuk, du bist wirklich ein schlaues Köpfchen. Frederico ist nicht von hier! Vielleicht ist das sein Traum!«
    Lara zögerte keine Sekunde und stürmte auf den Piratenjungen zu. »Frederico, warte mal!«
    Der Junge blieb stehen und sah Lara schüchtern an. Er schien sie zu mögen, was Ben einen kleinen Stich versetzte. Schließlich war sie seine beste Freundin.
    »Seit wann bist du hier auf dem Schiff?«, fragte Lara.
    »Na, immer schon. Seit ich vor Eisenkralle von der Insel geflohen bin.«
    »Weißt du, was ein Telefon ist? Bist du schon mal in einem Auto gefahren?«
    Verwunderung machte sich in Fredericos Gesicht breit. »Keine Ahnung, wovon ihr redet.« Er widmete sich wieder seiner Arbeit und schärfte die Degen der Piraten.
    »Er ist zu lange hier«, flüsterte Ben in die Ohren von Lara und Nepomuk. »Er hat alles vergessen.«
    »Fast alles«, korrigierte Nepomuk. »Immerhin wusste er, was eine Brille ist.«
    Aber das reichte als Beweis nicht aus, schließlich konnte keiner von ihnen mit Gewissheit sagen, ob es in der Zeit der Piraten nicht doch irgendwo Brillen gegeben hatte. Fieberhaft dachte Ben nach. Wenn Frederico wirklich der war, dem dieser Traum gehörte, dann musste es einen Weg geben, die Wahrheit herauszufinden.
    Nepomuks Augen leuchteten, als ihm eine Idee kam. »Lara, weißt du, was du immer sagst, wenn Mama Weihnachtsplätzchen backt?«
    »Dass es riecht wie in Omas Küche«, sagte Lara.
    »Vielleicht erinnert Frederico sich, wenn wir ihm etwas geben, was ihn an zu Hause erinnert«, sagte Nepomuk.
    »Wir könnten ihn an deinen Käsefüßen schnuppern lassen. Obwohl, besser nicht, viel zu gefährlich«, sagte Lara.
    Nepomuk zog eine beleidigte Grimasse. Bevor er sich wieder mit seiner großen Schwester streiten konnte, hakte Ben ein.
    »Wartet! Die Idee ist gar nicht so übel, Nepomuk. Haben wir noch etwas zu essen dabei?«
    Lara zog eine Tafel Schokolade aus ihrem Rock hervor, die sie für Notzeiten aufgespart hatte. Ben schnappte sie ihr weg. Lara wollte protestieren, doch Ben hielt die Tafel Frederico unter die Nase.
    »Schokolade!«, sagte der Piratenjunge ungläubig und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Du kannst sie haben«, sagte Ben.
    Das ließ sich Frederico nicht zweimal sagen. Hungrig riss er die Verpackung auf und stopfte sich die ganze Tafel auf einmal in den Mund. Als er sprach, waren seine Backen so dick wie die eines Hamsters. »Vollmilch-Trauben-Nuss, meine Lieblingssorte! Habt ihr noch mehr davon?«
    »Da, wo
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