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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten
Autoren: Dirk Ahner
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wir herkommen, gibt es ganze Berge davon!«, lachte Lara.
    Die Vorstellung von Schokoladenbergen brachte Fredericos Augen zum Leuchten. Ben, Lara und Nepomuk tauschten ein Lächeln. Jetzt wussten sie es ganz sicher: Frederico war der Träumer!
    So schnell sie konnten, rannten sie unter Deck, um Leopold zu suchen. Nepomuk war so aufgeregt, dass er sogar seine Seekrankheit vergaß.
    Die Kinder ahnten nicht, dass sie beobachtet wurden. Verborgen hinter Kisten und Tauen hatten Hagen und sein bärtiger Kumpan Blutzweig sie belauscht. Ein dünnes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

Die Insel der Freibeuter

    Sie suchten Leopold überall auf dem Schiff, ohne eine Spur von ihm zu finden. Hatten die Piraten ihn gefangen? War ihm etwas zugestoßen? Die Kinder machten sich große Sorgen. Als Lara schon glaubte, alle Hoffnung sei verloren, bemerkten sie einen seltsamen, krächzenden Gesang.
    »Hört ihr das auch?«, fragte Ben misstrauisch.
    »Wer das auch ist, er braucht dringend ein paar Gesangsstunden«, sagte Nepomuk.
    Das war noch untertrieben. Die Stimme klang so falsch, dass es in den Ohren schmerzte.
    »Siebzehn Piraten auf ’ner Kiste voll Gold, sie liebten das Meer und den Kampf und den Sold. Ho! Ho! Ho! – Und ’ne Buddel voll Rum …«
    Die Kinder folgten dem schrecklichen Gesang bis zur Vorratskammer. Dort fanden sie Leopold, der ein fröhliches Bad in einem Fass mit Rum nahm.
    »Leopold!«, tadelte Lara. »Sehr prinzenhaft ist dieses Benehmen aber nicht.«
    Leopold heulte schuldbewusst. »Ich bedaure außerordentlich, junge Dame, aber dieses Fass Rum war auf der Flucht, als ich hineingefallen bin … andersherum, selbstverständlich …«
    Bens Miene verfinsterte sich. »Jemand hat dich gejagt?«
    »Oh ja, und es war fürchterlich und ganz und gar unschicklich für einen wahren Prinzen, wie ich einer bin«, quakte Leopold.
    »Wer waren die Männer?«, wollte Lara wissen.
    Leopold schwankte. Er hatte offensichtlich einiges von dem Rum probiert und konnte nicht mehr klar denken.
    »Ein langer Dicker und ein kleiner Dünner, nein, ein großer Breiter und ein schmaler Weiter … ich meine natürlich, ein großer Pirat und so ein kleiner Dicker. Ja, die beiden waren es! Sie haben mich verfolgt, bis ich in dieses widerwärtige … nein, köstliche Fass gesprungen bin. Ich dachte, es ist voll Wasser.« Jetzt bekam sogar Lara Mitleid.
    Als Ben Leopold aus dem Fass half, sah er vorsichtig über seine Schulter. »Das waren Hagen und der dicke Blutzweig. Vor denen sollten wir uns in Acht nehmen. Leopold, wir haben den Jungen gefunden, dem der Traum gehört. Wie können wir ihn wecken?«, fragte Ben.
    »Ihr müsst ihm helfen. Erst wenn die Gefahr gebannt ist …« Leopolds Stimme wurde immer leiser, bis der Rest seiner Worte in einem leise quakenden Schnarchen unterging.
    »Nicht einschlafen! Leopold, du musst uns helfen! Wann ist die Gefahr gebannt? Was bedeutet das?«, rief Lara.
    Doch Leopold lag selig auf seinem Rücken und schnarchte.
    »Den kriegen wir so schnell nicht wach. Er hat so viel Rum geschluckt wie eine ganze Piratenbande«, sagte Ben. Er warf einen Blick auf Nepomuks Umhängtasche. »Du hast doch da drin sicher noch ein Plätzchen für Leopold? Wir können nicht riskieren, dass er Hagen oder einem der anderen Piraten in die Hände fällt. Die werfen ihn noch über Bord, und dann kommen wir vielleicht nie mehr hier weg.«
    Eigentlich hatte Nepomuk keinen Platz in seiner Tasche. Schließlich trug er darin seine Lieblingsbücher bei sich. Aber er wusste, dass Ben recht hatte. Schweren Herzens zog er zwei Bücher heraus, eines über Raumfahrt, das andere über die Geschichte der Ritter, und warf sie weg. Dann nahm er Leopold zu sich und legte ihn vorsichtig in das leere Fach. Hier war er in Sicherheit, zumindest vorerst.
    »Los, wir sollten uns unter die Piraten mischen. Bis wir herausgefunden haben, wie wir Frederico aufwecken können, sollten wir uns unauffällig verhalten«, sagte Ben.
    Lara und Nepomuk nickten. Sie kehrten zurück auf Deck, und Kapitän Rotbarts erster Offizier wies ihnen die Aufgaben zu, die sie als Matrosen zu erledigen hatten. Sie mussten das Deck schrubben, Fischernetze flicken und dem Koch bei der Zubereitung des Abendessens helfen. Sie versuchten, sich nichts anmerken zu lassen, doch sie blieben in jeder Sekunde wachsam. Ben warf ein Auge auf Hagen und seinen Kumpan, Lara und Nepomuk beobachteten Frederico.
    Zum Abendbrot gab es Suppe und Zwieback. Die Piraten saßen
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