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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
Autoren: Terry Goodkind
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ruhig.
    »Die Klinge ist scharf wie ein Rasiermesser«, raunte er ihr ins Ohr. »Sieh dich vor, wenn du die Stricke durchschneidest. Lass die Hände zusammen, so als ob sie noch immer gefesselt wären, und warte ab. Du wirst wissen, wann es so weit ist.«

    »Alex …«
    »Jax, lieber komme ich bei dem Versuch ums Leben, als dass ich ihnen freiwillig überlasse, was sie haben wollen. Mit dem Bösen kann man nicht verhandeln. Es lässt sich weder beschwichtigen, noch kann man Kompromisse mit ihm schließen.
    Wenn wir ihnen nachgeben, würde das auf lange Sicht nur zu endlosem Leid und Sterben führen. Ich muss versuchen, dem jetzt ein Ende zu machen. Du bist hierhergekommen, weil du etwas erledigen wolltest. Das ist noch nicht getan. Bist du auf meiner Seite? Bist du bereit, es zu versuchen?«
    Er wusste, was er von ihr verlangte. Nicht weit entfernt stand Yuri, der sie mit gierigen, lüsternen Blicken anstarrte. Sie waren sich der Konsequenzen im Falle ihres Scheiterns bewusst, nicht nur für sie selbst, für alle.
    Sie nickte an seiner Schulter, zog für die sie beobachtenden Männer eine Show ab. »Du hast recht. Wenn sich uns eine Chance bietet, müssen wir sie beim Schopf ergreifen. Ich hatte solche Angst, dass ich für einen Augenblick ganz vergessen hatte, wer ich bin. Bei den gütigen Seelen, kannst du mir diese Schwäche jemals verzeihen?«
    Er zog ihren Kopf fest an sich und strich ihr übers Haar. »Das ist die Jax, die ich liebe. Du bist alles andere als schwach, ich bin nie einem stärkeren Menschen begegnet. Und nur für den Fall, dass es nicht funktioniert: Du sollst wissen, dass ich dich mehr liebe als alles andere.«
    »Du bist ein aalglatter Heuchler, Alexander Rahl.« Sie küsste ihn in den Nacken. »Ich liebe dich trotzdem.«
    »Das habe ich von dir gelernt.«
    »Genug«, knurrte Cain.
    Alex gab ihr rasch noch einen Kuss, dann machte er sich ans Werk.

60
    Alex hielt seine Hand auf. »Ich brauche das Messer.«
    Radell Cains Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Wozu?«
    »Um den Durchgang zu öffnen.«
    »Und wie soll das Messer das bewirken?«
    »Das Öffnen des Durchgangs erfordert die im Gesetz der Neunen genannte Person. Richtig?«
    Einen Moment lang musterte Cain sein Gesicht. »Red weiter.«
    Alex breitete die Hände aus. »Wie zum Teufel soll der Durchgang wissen, dass ich der im Gesetz der Neunen Genannte bin? Glauben Sie, ich brauche nur ›Sesam, öffne dich‹ zu sagen, und schon erkennt der Durchgang mich und geht auf? Es gibt in dieser Welt keine Magie, woher sollte der Durchgang also wissen, dass ich derjenige bin, der ihn öffnen kann?«
    »Ich geb’s auf. Also, wodurch?« Das Spiel, das Alex spielte, gefiel Cain ganz und gar nicht.
    »Durch Blut.«
    »Blut?«
    »Genau. An meinem Blut wird er erkennen, dass ich derjenige bin, der ihn öffnen kann.«
    »Also«, meinte Cain, »jetzt hast du mich neugierig gemacht.«
    Er reichte Alex, dem Mann, der im Gesetz der Neunen als die einzige Person bezeichnet wurde, die imstande war, den Durchgang zu öffnen, ebenjenes Messer, das sich eintausend Jahre in der Obhut der Daggett-Treuhandgesellschaft befunden hatte.
    Alex zog die Klinge über seinen Unterarm. So stumpf sie war, Alex schaffte es, sich eine ausreichend tiefe und ausgiebig blutende Schnittwunde beizubringen. Vage registrierte er, dass der Einschnitt in Platzierung, Richtung und Länge genau dem auf
Jax’ Unterarm entsprach – nach dem Angriff des Kerls, der die Daggett-Gesellschaft unterwandert hatte.
    Er wischte die Klinge durch das an seinem Arm herabrinnende Blut. Die Wunde brannte, doch er befand sich längst in seiner eigenen Welt, war längst ganz in seiner Aufgabe aufgegangen. Dann drehte er sie herum und benetzte auch die andere Seite, bis die Klinge auf beiden Seiten rot war und das Blut von der Spitze herabtropfte.
    Radell Cain schien ziemlich gefangen von dem Ritual zur Öffnung des Durchgangs.
    Alex trat zu dem Stein, auf dessen flacher Schräge sich die Felszeichnung befand, und hielt das Messer leicht nach unten geneigt darüber, bis ein paar Blutstropfen von der Spitze in den Schlitz getropft waren.
    Mit einem ringsum in der Luft spürbaren, dumpfen Knall entzündete sich über dem Sand ein matter Lichtschein.
    Die seltsam aufgeladene Luft, das aus dem Nichts kommende Licht, das plötzlich vor ihnen aufleuchtete, ließ die zuschauenden Männer in erstaunte Rufe ausbrechen. Es war ein Anblick von bezaubernder, betörender Schönheit.
    »Also gut, jetzt brauche ich
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