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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben
Autoren: Robert A. Heinlein
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kriegen.«
    »Eunice, Ihr Gehalt ist ab sofort verdoppelt!«
    »Danke, Boß«, sagte sie. »Ich habe es auf Band genommen. Und die Zeit. Ich werde die Buchhaltung verständigen.«
    Smith kakelte. »Siehst du, warum ich sie behalte? Versuche nicht, mich zu überbieten, du alter Ziegenbock.«
    »Senil«, knurrte Salomon. »Da wir gerade vom Geld sprechen, wen willst du auf Parkinsons Vorstandssessel setzen?«
    »Das hat keine Eile. Was er an Aufgaben in der Verwaltung hatte, kann Byram nebenbei erledigen. Hast du einen Kandidaten, Jake?«
    »Nein. Obwohl mir eben einfiel, daß Eunice ein guter Tip sein könnte.«
    Eunice machte ein erschrockenes Gesicht, dann wurde ihre Miene ausdruckslos. Smith zupfte nachdenklich an der Decke, die seine Beine umhüllte. »Der Gedanke war mir noch nicht gekommen. Aber es könnte eine perfekte Lösung sein. Eunice, hätten Sie Lust, Vorstandsmitglied und Direktorin in der Dachgesellschaft zu werden?«
    Eunice schaltete die Tonaufnahme aus. »Sie machen sich beide über mich lustig! Hören Sie auf damit.«
    »Liebes Kind«, sagte Smith sanft, »Sie wissen, daß ich in Geldangelegenheiten nicht scherze. Und für Jake ist Geld der einzige Gegenstand, der ihm heilig ist – er hat seine Tochter und seine Großmutter nach Rio verkauft.«
    »Nicht meine Tochter«, sagte Salomon. »Bloß Großmutter – und sie brachte nicht viel. Aber es gab uns ein zusätzliches Zimmer.«
    »Aber Boß, ich verstehe nichts von der Leitung einer Konzernabteilung!«
    »Das wäre auch nicht nötig. Die Direktoren einer Holding beschäftigen sich nicht mit Problemen der Produktion und so weiter, sie legen die Unternehmenspolitik fest. Außerdem wissen Sie mehr über Verwaltung als die meisten anderen Vorstandsmitglieder; Sie sind seit Jahren in alle wichtigen Entscheidungen eingeweiht, Eunice. Und ich sehe echte Vorteile in Jakes halb scherzhafter Anregung. Sie haben an allen Vorstandssitzungen teilgenommen, um das Protokoll aufzunehmen. Das werden Sie auch weiterhin tun, ebenso wie Sie meine persönliche Sekretärin bleiben. Der Unterschied wird hauptsächlich darin liegen, daß Sie eine Menge Geld verdienen und zu allen Vorstandsentscheidungen Ihre Stimme abgeben werden. Nun kommen wir zur Schlüsselfrage: Sind Sie bereit, immer wie Jake Salomon zu stimmen?«
    Sie blickte verwirrt. »Wenn Sie es wünschen … Aber ist das wirklich Ihr Ernst, Boß?«
    »So wie Jake, oder wie ich, sofern ich anwesend bin. Wenn Sie sich zurückerinnern, wird Ihnen klarwerden, daß wir in wesentlichen Punkten der Firmenpolitik immer gemeinsam abgestimmt haben. Lesen Sie notfalls die Protokolle nach, dann sehen Sie es.«
    »Das ist mir schon vor geraumer Zeit aufgefallen«, meinte sie, »doch ich habe es nicht als meine Aufgabe angesehen, diesen Umstand zu kommentieren.«
    »Jake, sie ist unser neues Vorstandsmitglied. Noch ein Punkt, Eunice: Sollte sich herausstellen, daß wir Ihren Posten brauchen, werden Sie Ihren Vorstandssessel in einem solchen Fall freiwillig räumen? Ich würde dafür sorgen, daß Sie finanziell nicht darunter zu leiden hätten.«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich brauche nicht bezahlt zu werden, um darin einzuwilligen.«
    »Trotzdem, Sie sollen dabei nicht verlieren. Jetzt fühle ich mich besser. Eunice, ich mußte Teal den Vorstandsvorsitz überlassen, aber ich möchte Jake mehr Einfluß auf die Unternehmenspolitik verschaffen. Dafür braucht er möglichst viele sichere Stimmen, die ihn unterstützen. Gut, Eunice, Sie werden also in den Vorstand gehen. Jake wird das in einem Vertrag fixieren, und er wird für die Eintragung ins Handelsregister sorgen. Willkommen in den Reihen des Establishments, Eunice. Sie sind von der Lohnsklavin in die Klasse der kapitalistischen Ausbeuter, Imperialisten, Kriegstreiber, Reaktionäre, Faschisten, Unterdrücker und Blutsauger aufgestiegen. Was für ein Gefühl haben Sie dabei?«
    »Vorläufig noch keins«, sagte Eunice nüchtern. »Das wird sich wohl erst mit dem großen Geld einstellen.«
    »Ich habe keine Zeit«, grollte Salomon. »Dein Vokabular in Ehren, Johann, aber ist die Konferenz beendet?«
    »Was? Im Gegenteil! Jetzt kommt der streng geheime Teil, der Grund, warum ich die Krankenschwester fortschickte. Kommt näher, Kinder.«
    »Johann, laß mich eine Frage stellen, bevor du Geheimnisse ausplauderst. Hat dieses Bett ein Mikrofon? Auch der Rollstuhl könnte mit einem Abhörgerät versehen sein.«
    »Eh?« Der alte Mann blickte verdutzt. »Ich hatte immer einen
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