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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben
Autoren: Robert A. Heinlein
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Rücksprache mit den übrigen Vorstandsmitgliedern kurzerhand zum Vorsitzenden und Präsidenten der Unternehmensgruppe machen, muß ich berücksichtigt werden, wenn es zu einem Wechsel in der Führungsspitze kommt. Ich vertrete den zweitgrößten Block von stimmberechtigten Aktien.«
    »Ich habe in Erwägung gezogen, Sie zum Präsidenten zu machen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, ich habe darüber nachgedacht – und dann mußte ich lachen.«
    »Sie …«
    »Sprechen Sie es nicht aus, ich könnte Sie verklagen. Sie vergessen, daß ich noch immer die Aktienmehrheit halte. Und was Ihren Block angeht – In der Satzung steht, daß jeder, der zehn oder mehr Prozent der stimmberechtigten Aktien vertritt, automatisch in den Vorstand einzieht, ob er dort gern gesehen ist oder nicht. Byram, wie ist der letzte Stand bei Aktienverkäufen und Kapitalanteilen?«
    »Wollen Sie eine vollständige Übersicht, Mr. Smith?«
    »Nein. Sagen Sie Mr. Parkinson, wo er steht, das genügt.«
    »Ja, Sir. Mr. Parkinson, Sie kontrollieren derzeit weniger als neun Prozent des stimmberechtigten Kapitals.«
    Smith hüstelte. »Damit sehe ich die Voraussetzungen für Ihren weiteren Verbleib im Vorstand als nicht mehr gegeben an, Mr. Parkinson. Jake, du regelst alle mit seinem Ausscheiden verbundenen Formalitäten. Byram, bis zur Entscheidung über einen Nachfolger für Mr. Parkinson verwalten Sie seinen Geschäftsbereich. Weitere Fragen? Keine. Dann können wir die Sitzung beenden. Bleib noch eine Weile da, Jake. Sie auch, Eunice. Und Byram, wenn Sie noch etwas zu besprechen haben.«
    Parkinson sprang auf. »Sie werden noch von mir hören, Smith!«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte der alte Mann. »Einstweilen meine Grüße an Ihre Schwiegermutter, und sagen Sie ihr, daß Byram sie weiterhin reich machen wird, obwohl ich Sie gefeuert habe.«
    Parkinson ging ohne ein weiteres Wort. Die anderen standen nun gleichfalls auf, um den Raum zu verlassen. Smith sagte sanft: »Jake, wie kann einer fünfzig Jahre alt werden, ohne Fingerspitzengefühl zu entwickeln? Die einzige kluge Handlung im Leben dieses Burschen war, daß er sich eine reiche Schwiegermutter aussuchte. Ja, Hans?«
    »Johann«, sagte Hans von Ritter, »mir hat nicht gefallen, wie du mit Parkinson umgesprungen bist.«
    »Danke. Du bist wenigstens offen mit mir. Das ist heutzutage selten.«
    »Daß du ihn aus dem Vorstand entfernt hast, ist in Ordnung; er ist ein Quertreiber. Aber es war nicht nötig, ihn zu demütigen.«
    »Kann sein. Eine von meinen kleinen Freuden, Hans. Ich habe in diesen Tagen nicht viele.«
    Während ein Diener den Konferenztisch aufräumte und die Stühle ordnete, fuhr von Ritter fort: »Ich habe nicht vor, mich so behandeln zu lassen. Wenn du nur Jasager um dich haben willst, dann laß uns bei dieser Gelegenheit feststellen, daß ich viel weniger als fünf Prozent der stimmberechtigten Aktien kontrolliere. Willst du meinen Rücktritt?«
    »Lieber Gott, nein! Ich brauche dich, Hans – und Byram wird dich noch mehr brauchen. Und du irrst dich; mit Jasagern kann ich nichts anfangen. Ein Mann muß den Mut haben, seine eigene Meinung zu vertreten, auch wenn sie nicht die meine ist. Aber wenn einer gegen mich aufmuckt, dann soll er es intelligent tun. Du tust das. Du hast mich mehrmals gezwungen, meine Meinung zu ändern – keine leichte Sache bei meinem Eigensinn. Aber was Parkinson angeht: Ich war berechtigt, ihn öffentlich zusammenzustauchen, weil er öffentlich meinen Rücktritt verlangt hatte. Nichtsdestoweniger hast du recht, Hans; eine Retourkutsche ist kindisch. Noch vor zehn Jahren würde ich niemals einen Mann gedemütigt haben. Jemanden demütigen heißt, ihn zur Revanche zwingen. Ich hätte es vermeiden sollen. Aber ich werde senil, wie wir alle wissen.«
    Von Ritter sagte nichts. Smith fuhr fort: »Willst du bleiben und Byram helfen?«
    »Äh … ich werde bleiben. Solange du dich benimmst.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Gut. Hans? Wirst du bei meiner Totenwache tanzen?«
    Von Ritter blickte zurück und lachte. »Mit Vergnügen!«
    »Dachte ich mir. Danke, Hans. Adieu.« Smith wandte sich an Byram Teal. »Was gibt es, Byram?«
    »Morgen kommt der Vertreter des Generalstaatsanwalts aus Washington, um mit Ihnen über unsere Übernahme der Homecrafts Ltd. zu sprechen. Ich glaube …«
    »Sie werden mit ihm sprechen. Wenn Sie nicht mit ihm fertig werden, habe ich den falschen Mann ausgewählt. Was sonst?«
    »Die Meeresfarm fünf meldet, daß sie einen
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