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Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition)

Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition)
Autoren: Anna Fuchs
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Herzens Angel.«
    »Wie traurig«, schniefte Marlen, »aber so romantisch!«
    »I versteh gor nix«, schimpfte Barbel.
    Barthel wischte sich die Augen und meinte weinerlich: »I scho, i weiß, wia sie die Gräfin gfühlt hot, imma is zruckgwiesn worn, so wie i immer …«
    In das laute Lachen von Ewald und Sander schimpfte Johanna: »Mei, du oida Depp, du!«, drückte ihn aber kurz an sich, bis Barthel wieder sein zahnloses Lächeln zeigte.
    In die nachfolgende Stille hinein meinte Sander zu Gretlin: »Komm, es wird spät, wir müssen noch das Packen beaufsichtigen!« Dann wandte er sich zu seinem Freund: »Ewald, du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen willst, der alten Zeiten wegen? Wir machen auch wieder eine lange Rast in Innsbruck!«
    »Nein, nein«, winkte Ewald bestimmt ab und meinte mit einem Seitenblick auf Yrmel, »ich muss noch etwas hier in Erfahrung bringen. Und «, damit klopfte er Alexander von Randegg freundschaftlich auf die Schulter, »ich bin doch nicht lebensmüde und höre mir wieder auf dem ganzen Weg über die Alpen dein Gezeter an!« Zuerst blickte Sander etwas beleidigt, doch dann grinste er und antwortete: »Ich nehm eh den Luigi mit!«
    »Der arme Kerl«, meinte Barthel und alle, außer Sander und Gretlin, nickten.

    *

    Stille war in die Kirche der Minderen Brüder eingekehrt. Alles war wieder an seinem angestammten Platz, kam es Katharina in den Sinn, und sie dachte dabei nicht nur an das wieder verschlossene Grab. Alles an seinem Platz: Tirol, die Macht der Familie, das Andenken an ihren Bruder. Beruhigt ging Katharina zum Dreikönigsaltar. Mit flinken Bewegungen stellte sie sieben Kerzen der Reihe nach auf. Eifrig ging sie daran, sie anzuzünden. Achtlos riss sie dafür den letzten Brief der Gräfin in sieben Streifen. Den ersten entzündete sie am ewigen Licht des Altars. Dann wandte sie sich den Kerzen zu. Während sie wartete, bis der erste Docht vom brennenden Pergament Feuer fing, formten ihre Lippen das erste Wort. Dann wiederholte sie die Prozedur mit allen Streifen solang, bis alle sieben Kerzen brannten und alle Worte gesagt waren. Zufrieden sah Katharina auf die kleinen schwarzen Fetzen Asche, die winzig kleinen schwarzen Adlern gleich auf dem roten Marmor landeten und augenblicklich zu grauem Staub zerfielen. Beruhigt drehte sie sich um, ihre Arbeit war getan, ihre Aufgabe erfüllt, das Erbe gewahrt. Noch einmal flüsterte sie die Worte, um sie dann auf ewig aus ihren Gedanken zu verbannen, genauso wie sie es mit der Person, die sie gesprochen hatte, zu tun gedachte:
    LIEBES LANGER MANGEL IST MEINES HERZENS ANGEL.

    22 Schweinsniere in Zwiebel geschmort
    23 Lunge vom Rind
    24 Gestatten bitte, wir möchten gerne den Weg passieren!
    25 Was geht hier vor?
    26 Es kann sein, dass ein paar Frauen mehr in Sünde gefallen sind.
    27 Beweist es nur den Menschen hier, wie gottesfürchtig wir im Kloster zu Sankt Hieronymus leben!
    28 › Christ ist erstanden« ist der vermutlich älteste liturgische Gesang in deutscher Sprache. Er entstammt wahrscheinlich dem süddeutsch- österreichischen Kulturkreis und wurde schon um 1100 gesungen.
    29 Die Zeit ist vorüber
    30 Gott möge sich ihrer armen Seele erbarmen
    31 Liebeslied Kl128, Kühn, Dieter. »Ich Wolkenberg«, Frankfurt 1977, S.497
    32 Er wagt noch einen Versuch, helfe Gott, dass er es schafft, sie aufzuhalten!
    33 Jetzt hör doch auf zu weinen wie eine alte Frau, wir müssen den Sängern doch unsere Hilfe angedeihen lassen! Her mit dem Rebensaft!
    34 Kühn, S.499
    35 Diese Backpflaume sollte einem anderen gebühren, werter Herr! Aber warum nur drängen Sie sich so dazwischen? Weichen Sie! Gehen Sie Ihres Weges, Sie dürrer Mensch!
    36 Du verschenkst unseren guten Rebensaft nicht nur, sondern trinkst auch selbst noch so viel davon, dass du nicht aufrecht stehen kannst, du Rindvieh, du ausgesprochen blödes!
    37 Aber Johanna, dann trink doch du einmal mit diesem Mann der Kirche. Der verträgt mehr als ein ausgewachsener Ochse. Da kann selbst ich nicht mithalten!
    38 Ohrfeige
    39 Erbrechen
    40 Ist es denn jetzt Brauch, dass ihr Männer euch gegenseitig küsst?
    41 Mein Name ist Bruder Aloisius, aber es sei dir gestattet, Loisl zu mir zu sagen. Welch große Freude mir heute diese Hinrichtung beschert hat!
    42 Nonne des Ordens der Magdalenerinnen
    43 Werte Äbtissin, pflegen sie doch Ihr nervöses Herz und nehmen Sie etwas von meiner Melisse, auch Herzkraut genannt. Ich habe zufällig etwas davon in meinem Tragekorb draußen!
    44
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