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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers
Autoren: Sara Craven
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unbewohnt“, stieß sie entschlossen aus. „Und du wirst hier nicht ein Stück ergattern.“
    Sie rannte zur Tür und weiter den Korridor entlang, flog die breite Eichentreppe hinunter. Der Salon lag auf der Rückseite des Hauses, breite Flügeltüren führten auf die Terrasse und in den Park hinaus. Dorthin wollte sie, während sie den Schlüsselbund in der Tasche ihres Morgenmantels umklammerte.
    Erst die kalten Terrassensteine unter ihren nackten Fußsohlen brachten sie zur Besinnung. Sie hielt inne und sah sich um. Die schwarz gekleidete Gestalt war verschwunden, aber dann hörte Adrienne einen Motor aufheulen. Der Eindringling musste seinen Wagen an der Seite des Hauses geparkt haben, wo man ihn nicht sehen konnte. Woher hatte er das gewusst?
    Adrienne merkte plötzlich, dass sie die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. Als nun der gesunde Menschenverstand wieder einsetzte, holte sie gierig Luft.
    Was hatte sie sich nur gedacht? Wie eine Wilde hier herauszustürmen, nur mit einem Schlüsselbund bewaffnet und mit nichts als einem abgetragenen Morgenmantel bekleidet. Kaum die passende Ausrüstung, um einen Dieb zu stellen! Mit einem Ruck band sie den Gürtel fester. Wie gut, dass der Fremde verschwunden war.
    Warum war sie nicht im Haus geblieben und hatte per Handy die Polizei alarmiert? Wie hatte sie nur so dumm sein und ein solches Risiko eingehen können?
    Er hatte gewusst, dass sie hier war, das spürte sie. Er hatte sie am Fenster gesehen.
    Aber das ist ja verrückt, schalt sie sich. Deine Fantasie geht mit dir durch. Wahrscheinlich handelte es sich um eine arme Seele, die die ganze Nacht durchgefahren und vor Müdigkeit in das falsche Tor eingebogen ist.
    Einigermaßen beruhigt, ging Adrienne nach oben, um zu duschen und sich anzuziehen.
    Beim Frühstück prüfte sie ihre Notizen für die heutigen Arbeiten. Die Handwerker mussten noch die Wandfliesen über der Küchenanrichte anbringen, in der Waschküche sollten heute die Anschlüsse installiert werden. Das frühere Blumenzimmer diente jetzt als Garderobe und sollte einen farbigen Anstrich bekommen, sobald der Putz trocken war. Fast alle Schlaf- und Gästezimmer erstrahlten bereits in neuem Glanz, bis auf den Raum, den sie mit ihrem Campingbett belegte.
    Dort würde sie heute anfangen, die Tapeten abzuziehen, beschloss Adrienne. Die Arbeit mit dem Dampfgerät machte zwar viel Dreck, aber Spaß.
    Als Piers ihr das Haus nach all den Jahren wieder gezeigt hatte, wäre sie bei seinem verwahrlosten Anblick fast in Tränen ausgebrochen. Solange Mr. Stretton noch hier lebte, war alles tadellos in Ordnung gewesen, doch nun blätterte der Putz von den Wänden, Wasser tropfte von den Decken, und es roch nach Schimmel.
    „Vielleicht ist es einfacher, den Kasten abzureißen“, meinte Piers.
    „Nein.“ Sie drückte seine Hand. „Wir richten es wieder her. Es wird so schön wie früher. Das verspreche ich dir.“
    Und sie hielt Wort. Nach all den Jahren erstrahlte The Grange nun wieder. Fast alle Arbeiten, die nun noch anstanden, waren kosmetischer Natur, letzte Kleinigkeiten. Was bedeutete, dass die nächsten Rechnungen im Vergleich zu denen, die Adrienne gerade beglichen hatte, bescheiden ausfallen würden.
    Sie hob das Dampfgerät und nahm die Tapeten in Angriff. Erst nach einer ganzen Weile fiel ihr auf, dass immer noch kein einziger Handwerker arbeitete.
    Mit einem Stirnrunzeln wollte sie gerade ihr Handy zücken, als es klingelte. Erschreckt zuckte sie zusammen.
    „A-Z Design“, meldete sie sich. „Guten Morgen.“
    „Miss Lander? Gordon Arnold hier.“
    Der Bauleiter. Adrienne atmete erleichtert durch. „Ich wollte Sie gerade anrufen, Gordon. Wo bleiben Sie denn? Ist etwas dazwischengekommen?“
    „So könnte man sagen.“ Die Stimme am anderen Ende sprach langsam und vorsichtig. „Es gibt ein Problem.“
    Doch nicht schon wieder mit dem Lastwagen? Gordon sollte sich endlich ein Transportmittel anschaffen, das auch funktionierte! „Dann finden Sie schnell eine Lösung“, sagte sie knapp. „Hier gibt es nämlich noch viel zu tun.“
    „Sehen Sie, das ist es ja.“ Gordon klang seltsam verlegen. „Wir haben unsere Arbeit gemacht, und Sie haben uns bezahlt, wie immer. Nur … dieses Mal hat die Bank die Schecks platzen lassen.“
    Adrienne erstarrte, ihr war plötzlich eiskalt. Aber sie nahm sich zusammen. „Da muss jemand einen Fehler gemacht haben.“
    „Das habe ich mir auch gesagt. Ein Fehler.“ Er klang jetzt fast eifrig. „Also bin ich
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