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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers
Autoren: Sara Craven
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Albtraum. Piers’ Faxanschluss in Portugal existierte nicht mehr, und auch seine E-Mail-Adresse war abgemeldet. Adrienne wählte seine Telefonnummer, doch niemand meldete sich.
    Immer mehr drohte die Panik sie zu überwältigen. Sie gab jede Nummer in ihr Telefon ein, die Piers ihr je gegeben hatte. Irgendwann nahm tatsächlich jemand ab, ein fremder Mann, der nur gebrochen Englisch sprach. Als sie nach Piers fragte und er ihr begreiflich machte, dass Piers für den Rest seines Lebens in Brasilien weilte, lachten Stimmen im Hintergrund, als hätte er einen exzellenten Witz gemacht. Und auf sein „Viel Glück“ folgte eine weitere Lachsalve.
    Mit hämmerndem Herzen legte Adrienne das Telefon ab. So unfassbar es auch sein mochte, Chay Haddon sagte die Wahrheit. Piers hatte ihm The Grange verkauft und war verschwunden.
    Eine Welle des Schmerzes wollte über ihr zusammenschlagen, doch sie drängte sie zurück. Für persönliches Elend fehlte ihr im Moment die Zeit, es gab viel wichtigere Dinge zu überdenken.
    Dank Piers steckte sie bis zum Hals in Schulden, weit über ihre Hypothek und den aufgenommenen Kredit hinaus. Überall hier in der Gegend gab es Leute, die Geld für geleistete Arbeit von ihr bekommen sollten, und Adrienne besaß nicht die Mittel, um sie zu bezahlen.
    Benommen sah sie sich in dem kleinen Salon um, betrachtete die vertrauten Möbel und Gegenstände. Das Cottage war immer Teil ihres Lebens gewesen, doch bald wäre es wohl verloren. Zusammen mit ihrer Firma.
    Sie machte sich keine Illusionen über den Ausgang der Katastrophe. Ihr stand der Bankrott bevor, und dieser Bankrott zöge alle um sie herum in Mitleidenschaft. Zelda und Smudge würden ihr Zuhause verlieren. Die Frauen, die für sie arbeiteten, mussten entlassen werden.
    Und das alles nur, weil sie sich verliebt hatte.
    Sie hatte Piers vertraut, und er hatte sie hinterlistig und skrupellos getäuscht. Ihr Name stand auf einem überzogenen Konto, sie allein trug die Verantwortung. Sie hielt nichts Schriftliches in Händen, keine Vereinbarung mit Piers, also hatte sie auch keinerlei rechtliche Handhabe gegen ihn, selbst wenn man seiner in Brasilien habhaft werden sollte. Ihre Naivität konnte sie jetzt alles kosten.
    Wie ferngesteuert ging sie in die Küche und brühte sich einen starken Kaffee. Um das Ausmaß des Verlusts festzustellen, brauchte sie einen klaren Kopf. Sie musste die genaue Höhe ihrer Verpflichtungen herausfinden und wissen, welche Aufträge bei „A-Z Design“ anstanden.
    Außerdem müsste sie zu Mr. Davidson zurückkehren und auch mit ihrer eigenen Bank reden. Versuchen, noch mehr Geld aufzunehmen, und sich dann Schritt für Schritt aus den Schwierigkeiten herausarbeiten.
    Leicht würde es nicht, aber irgendwo musste sie ja anfangen und versuchen, das Schlimmste abzuwenden, bevor Zelda und den anderen die Gerüchte zu Ohren kamen, die bestimmt schon kursierten.
    Ich darf sie nicht im Stich lassen, sie hängen alle von mir ab …
    Adrienne holte Block und Stift und begann, sich Notizen zu machen …
    Bis zum Mittag hatten sich Adriennes schlimmste Befürchtungen bestätigt.
    Ihr eigener Bankmanager, so viel Verständnis er auch für ihre Lage zeigte, konnte ihr nur mitteilen, dass ihr Kreditrahmen völlig ausgelastet war. Und Mr. Davidson schaute nur über seinen Brillenrand und fragte, wie sie gedenke, das unzulässige Minus auf ihrem Konto auszugleichen.
    Schlimmer noch … beide rieten ihr, sich mit einem Insolvenzberater in Verbindung zu setzen. Und erinnerten sie daran, dass sie ihre persönliche Habe sofort aus dem Haus zu entfernen und den Schlüssel an Mr. Haddons Anwälte zu übergeben hätte.
    Innerhalb weniger Stunden hatte Adrienne sich von einer glücklichen jungen Frau, die einer rosigen Zukunft entgegenblickte, in eine groteske Marionette verwandelt, an deren Fäden andere zogen.
    Das Schlimmste an dieser Erkenntnis jedoch, das, was ihr Übelkeit verursachte und ihre Haut zum Brennen brachte, war die Tatsache, dass Chay Haddon die Fäden in den Händen hielt.
    Jede Begegnung mit ihm brachte ein Trauma für sie mit sich. Wieso war er zurückgekommen? Seine Erinnerungen an The Grange konnten unmöglich glückliche sein. Der Sohn der Haushälterin, zuerst ins Internat geschickt, nachdem er sie auf dem Baumhaus festgesetzt hatte, und nach dem Diebstahl der Kette auf immer des Hauses verwiesen.
    Wollte er etwa späte Rache an Angus Stretton üben? Weil Mr. Stretton nicht nur ihn davongejagt, sondern auch seine
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