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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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hielt sich den rechten Arm. Von der Schulter bis zum Handgelenk war die Uniform blutdurchtränkt. Norman March, sein Waffenoffizier, war über seiner Konsole zusammengesunken. Sein Hinterkopf fehlte und eine Masse, die verdächtig nach Gehirnfragmenten aussah, tropfte auf seinen Nacken.
    »Eugene«, bellte Lestrade heiser von der rauchgeschwängerten Luft. »Die taktische Station.«
    Sein Erster Offizier taumelte benommen zu dem toten Offizier und zog ihn von seiner Konsole. Nachdem er sich auf dessen blutbeschmierten Sessel gesetzt hatte, überflog er die Anzeigen.
    »Wir sind fast in Position, Commodore.«
    Lestrade hustete unterdrückt.
    »Feuern Sie, sobald wir einen vernünftigen Schuss anbringen können. Und schicken Sie eine Meldung an Rix, er soll seine Truppen sofort zurückziehen. So schnell und so weit wie möglich. Das wird nicht gerade ein Präzisionsschlag.«
      
    Angelo und Marc sahen zum Himmel, als ein Schatten die Sonne verdunkelte. Die Umrisse der Vengeance im Orbit waren sogar vom Boden aus noch problemlos zu erkennen.
    »Sie feuern gleich ihre Laser ab«, sagte Angelo. Marc nickte lediglich.
    Angelo musterte seinen Schiffskameraden mit neu erwachtem Respekt. »Bereust du es?«
    »Dass ich dir nachgekommen bin?« Marc überlegte und schüttelte schließlich den Kopf. »Jein.«
    Angelo lächelte. »Danke noch mal.«
    Marc erwiderte das Lächeln ehrlich. »Gern geschehen.«
    Dann feuerte die Vengeance ihre Waffen ab und löschte das Drizilgerät, die feindlichen Truppen in der Umgebung und auch Angelo und Marc in einem Sekundenbruchteil aus.
        
     

Epilog
     
    Nachwehen
     
    Terranisch-Imperiale Liga
Äußerer Sektor 18/1-A
Koloniewelt Perseus

01. August 2848
     
    General Carlo Rix stand nachdenklich hoch über dem Schlachtfeld, das bis vor Kurzem noch die nördlichen Stadtviertel von Misarat gewesen war.
    Die entscheidende Schlacht war erst einen Tag vorbei und der Gestank von Qualm, Blut und Tod lag wie ein Leichentuch über den Straßen und rief bei jedem Atemzug Würgreiz hervor.
    Von der Signalboje der Drizil war nicht mehr als ein Bombenkrater im Boden übrig. Nicht einmal Trümmer konnte man identifizieren. Der Beschuss der Vengeance war schnell und effizient über den Feind gekommen.
    Leichen – gleichermaßen Drizil wie Menschen – bedeckten fast alle Straßen in der näheren Umgebung dieses Ortes. Der Anblick schmerzte Carlo in jeder Faser seines Körpers.
    Wie konnte das alles nur passieren?
    Nicht nur die Legion, die Miliz und die Bevölkerung von Perseus hatten geblutet. Vielmehr blutete der Planet selbst aus einer Vielzahl von Wunden, die nur schwer heilen würden. Falls überhaupt.
    Nachdem Lestrade die Signalboje ausgelöscht hatte, waren die letzten Drizilschiffe zerstört worden. Die meisten feindlichen Bodentruppen waren zusammen mit ihrem Gerät bombardiert und ausgeschaltet worden. Möglicherweise hatten es einige Drizil geschafft, sich zu zerstreuen und in die Wildnis zu entkommen. Doch falls dem so war, ging von ihnen keine Bedrohung aus. Sie waren geschlagen und sie wussten es. Die Miliz würde die Wildnis durchkämmen und auch noch die letzten Drizil zur Strecke bringen.
    René Castellano trat zu seinem Kommandanten und hüstelte diskret. »Carlo?«
    »Ja?«
    »Lestrade hat sich gemeldet. Sie haben das ganze System abgesucht und sind sich sicher, dass kein Drizilschiff entkommen ist. Er ist überzeugt, dass es keine Überlebenden gibt.« Er zögerte und fügte dann hinzu: »Jedenfalls keine in Freiheit.«
    Carlo nickte, ohne zu antworten. Es spielte für ihn im Moment alles nur eine untergeordnete Rolle. Perseus würde nach dieser Schlacht vielleicht nie mehr das werden, was es einmal gewesen war. Die vergangenen Schlachten hatten zu tiefe Wunden geschlagen.
    René trat einen Schritt näher und legte mitfühlend seine Hand auf die Schulter seines Kommandanten und Freundes.
    »Carlo?«
    Er reagierte nicht.
    »Sir?«, versuchte René es erneut.
    »Hm?!«, gab Carlo lediglich unbestimmt zur Antwort.
    »Was tun wir jetzt? Ich meine jetzt, da Perseus sicher ist.«
    Carlo drehte sich ruckartig um. René nahm schnell die Hand von der Schulter, erschrocken über den Ausdruck von Wut gepaart mit Verzweiflung im Gesicht seines Freundes.
    »Sicher? Ist es das denn?«
    René entschied, dass es besser wäre zu schweigen. Die Frage war ohnehin nur rhetorischer Natur.
    »Können wir denn wirklich sicher sein, dass die Drizil das Funkfeuer nicht haben aktivieren
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