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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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Prolog
     
    Am Rande des Abgrunds
     
    Terranisch-Imperiale Liga
Zentralsektor
Militärbasis Luna 3
Solsystem

18. Juni 2847
     
    Der Boden bäumte sich unter Captain Horatio Lestrade auf. Der drahtige Offizier in der marineblauen Uniform der terranisch-imperialen Raumflotte hielt sich nur unter größten Mühen aufrecht.
    Der Mann in Zivilkleidung mit dem schütteren Haar, der vor ihm auf dem Sessel saß, traktierte die Tastatur auf dem Tisch mit beiden Händen, als wolle er die Tasten in den Tisch hineinhämmern.
    »Wie lange noch?«, fragte Lestrade gepresst.
    »Bin gleich so weit«, erklärte der Mann aufs Höchste konzentriert und wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn.
    Lestrade gönnte dem Computer, der die ganze hintere Wand des Raumes einnahm, kaum einen Blick, obwohl dieser den Grund für sein Hiersein darstellte.
    Eine weitere Explosion erschütterte die Militärbasis Luna drei in ihren Grundfesten. Dieses Mal konnte sich Lestrade nur aufrecht halten, weil er im letzten Moment nach der Sessellehne seines Gesprächspartners griff und sich mit den Fingernägeln festkrallte.
    »Mario?! Es ist langsam wirklich an der Zeit.«
    »Ich weiß! Ich weiß«, erwiderte der Mann und steigerte seine Bemühungen sogar noch.
    Lestrades Armbandkom piepste und forderte die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Captains.
    »Ja?«, fragte er ungeduldig.
    »Captain?« Die Stimme gehörte Commander Eugene Mueller, seinem XO an Bord der Vengeance.
    »Was gibt es, Eugene?«
    »Die Drizil haben die Mars-Verteidigungslinie durchbrochen. Ihre Hauptstreitmacht hält direkt auf die Erde zu. Die Kolonien der Jupitermonde sind bereits gefallen und der Mars steht kurz davor zu fallen. Falls wir hier wegwollen, müssen wir es jetzt tun.«
    »Irgendwelche Nachrichten von Lord Admiral Maskirov?«
    »Tot. Sein Flaggschiff wurde während des Rückzugs zum Mars zerstört. Genauso wie die Hälfte seines Kommandos. Alles fällt auseinander. Die Verteidigung wird das nicht mehr lange durchhalten. Die Flotte im System ist in Dutzende Grüppchen zersplittert.«
    Lestrade schloss für einen Moment die Augen. Maskirov war es gewesen, der ihn vor fünf Jahren zum Captain befördert und zum Kommandanten der Vengeance ernannt hatte. Und schon zuvor hatte ihn ein beinahe freundschaftliches Verhältnis mit dem Mann verbunden. Dessen Tod traf ihn in seiner Seele und öffnete ein tiefes Loch, das kaum zu füllen war.
    »Captain?«, drängte Mueller. »Weitere Drizilschiffe nehmen Kurs auf den Erdmond.«
    In diesem Moment stieß der Mann auf dem Sessel einen triumphierenden Schrei aus, betätigte noch zwei Tasten und zog ein Speichergerät aus einem Schlitz an der Seite des Computers.
    »Bereiten Sie alles für den Start vor. Ich bin unterwegs.«
    Lestrade riss dem Mann das Speichergerät praktisch aus den Händen und wandte sich den ungeduldig hinter ihm wartenden Marines zu. »Gentlemen. Es wird Zeit zu gehen.«
    Er wandte sich ein letztes Mal um. »Komm, Mario. Wir verschwinden.«
    »Ohne mich, alter Freund.«
    Lestrade blieb abrupt stehen und warf dem Mann einen ungläubigen Blick zu.
    »Sieh mich nicht so an«, lächelte sein Gegenüber wehmütig.
    »Selbstmord ist doch sonst nicht deine Art«, hielt Lestrade ihm vor.
    »Mit Selbstmord hat das wenig zu tun, Horatio.« Er deutete auf den Computer. »Jemand muss dafür sorgen, dass den Drizil das hier nicht in die Hände fällt. Ich werde den gesamten Speicherkern löschen und den Computer anschließend in die Luft jagen. Es ist die einzige Möglichkeit, um zu verhindern, dass die Drizil Profit aus der Einnahme dieser Basis schlagen.«
    »Und was wird dann aus dir?«
    Der Mann zuckte ergeben mit den Achseln. »Das wird sich zeigen. Je nachdem, in welcher Stimmung die Drizil sind. Kriegsgefangenschaft – oder tot.«
    »Mario …«, begann Lestrade, doch der Mann hob Einhalt gebietend die Hand.
    »Meine Entscheidung steht. Mach es mir nicht noch schwerer. Es gibt keinen anderen Weg. Vielleicht können wir auf diese Weise ein paar wenige Systeme und Menschenleben retten. Es ist nur eine kleine Hoffnung, doch wenn mein Hierbleiben die Eroberung auch nur eines einzigen Systems verhindert, dann hat es sich für mich gelohnt.«
    »Captain«, drang erneut die Stimme seines XO aus dem Armbandkom, »Enterschiffe der Drizil haben die Außenhülle der Militärbasis gerammt. Wir konnten nicht alle abschießen.«
    »Ich komme«, erwiderte der Offizier eilig, bevor er sich wieder seinem Gegenüber
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