Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
lächelte wehmütig. »Noch auf der Erde. Genau wie Seine Majestät.«
    »Aber …«
    »Ich weiß. Wir sollten längst fort sein, doch es ist nicht alles nach Plan verlaufen. Wir haben zu lange gewartet. Unser Fluchtweg ist abgeschnitten. Die Drizil schießen jedes Schiff ab, das die Blockade zu durchbrechen versucht.«
    »Halten Sie durch. Wir kommen und holen Sie.« Lestrade wollte gerade den Befehl geben, als Yaratons erhobene Hand ihn zurückhielt.
    »Keine Chance, Lestrade. Vergessen Sie es. Keines Ihrer Schiffe würde einen Rettungsversuch überleben. Ihre Aufgabe ist wichtiger als unsere Flucht. Und das wissen Sie auch.«
    Lestrade zögerte erneut. Schließlich nickte er ergeben.
    »Ja, Sir.«
    »Wie ich höre, ist Commodore Rodriguez gefallen?«
    Das Hologramm flackerte leicht und Lestrade glaubte, im Hintergrund Explosionen und Schüsse zu hören. Die Hauptstadt stand bereits unter massivem Beschuss.
    »Ja, Sir.«
    Ein Lächeln zog die Mundwinkel des Marschalls leicht nach oben. »Dann spreche ich hiermit eine Schlachtfeldbeförderung aus und erhebe Sie in den Rang eines Commodore. Leider müssen wir die Zeremonie und das Prozedere angesichts der Umstände auslassen, aber Sie verstehen das sicher.«
    Lestrade schluckte schwer.
    Erst beim dritten Versuch gelang es ihm, seine staubtrockene Kehle unter Kontrolle zu bringen und ein einzelnes Wort herauszubringen.
    »Verstanden …«
    Marschall Yaraton nickte Lestrade ein letztes Mal zu. »Viel Glück … Commodore.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, fiel das Hologramm in sich zusammen und verschwand.
    Lestrade saß wie betäubt auf seinem Sessel, sich der Blicke seiner Brückenbesatzung kaum bewusst. Commodore. Er hatte immer gehofft, es eines Tages in den Rang eines Commodore oder vielleicht sogar eines Lord Admirals zu schaffen. Doch nicht so. Nicht, während die Zivilisation der Menschheit in sich zusammenfiel. Und auf seinen Schultern lastete die Verantwortung, wenigstens einen Teil dieser Zivilisation zu retten.
    »Sir?«, sprach sein XO ihn an. »Ihre Befehle?«
    »Haben Marschall Yaratons Daten uns erreicht?«
    »Jawohl«, bestätigte Mueller.
    »Einspeisen.«
    Kurz darauf starrte Lestrade auf eine Sternkarte des Solsystems.
    Die Daten von der Erde waren in der Tat hilfreich, verfügte der Blaue Planet doch über weitreichendere und vor allem sensiblere Sensoren als jedes seiner Schiffe.
    »Sehen Sie das?«, fragte er seinen XO, der neugierig näher trat und die Stelle betrachtete, auf die Lestrade deutete.
    »Ja, allerdings. Die Drizil kümmern sich im Wesentlichen um Mars und Erde. Dazwischen befinden sich so gut wie keine feindlichen Einheiten. Sie konzentrieren sich darauf, die letzten Widerstandsnester zu brechen. In Richtung Sonne sind kaum Schiffe von ihnen. Wenn wir jetzt ausbrechen und in Richtung Sonne beschleunigen …«
    »Gelingt es uns vielleicht, durchzubrechen, bevor sie reagieren können«, vollendete Lestrade den Satz.
    »Alle Schiffe Gefechtsformation einnehmen. Kurs auf die Sonne nehmen.«
    »Aye-aye, Sir.«
    »Wie viel Drizilschiffe befinden sich auf unserer unmittelbaren Flugbahn?«
    »Achtzehn, Sir.«
    Lestrade überlegte fieberhaft. Das war zwar kein schlechtes Verhältnis, doch schlechter, als er es sich gewünscht hätte. Dieses Gefecht würde nicht ohne Blessuren für sein Geschwader ausgehen. Da führte kein Weg dran vorbei. Falls die Drizil seine Taktik durchschauten und es ihnen gelang, weitere Schiffe zur Verstärkung heranzuführen, bevor ihm der Durchbruch gelang, würde es noch weit schlimmer werden, vielleicht sogar unmöglich.
    Doch derlei Gedanken behielt er wohlweislich für sich. Ein Kommandant musste selbst in schwierigen oder ausweglosen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und Optimismus ausstrahlen. Optimismus war das A und O.
    Die einundzwanzig Schiffe beschleunigten gleichmäßig auf Reisegeschwindigkeit Richtung Sonne, während um sie herum das Solsystem in Chaos und Blut versank. Für einen Augenblick überlegte Lestrade, den Kurs zu ändern und die Schiffe anzugreifen, die die Erde belagerten. Nur die Dringlichkeit seiner Mission und die Tatsache, dass sonst niemand mehr hier war, der diese Mission hätte ausführen können, hinderten ihn daran.
    »Feindliche Schiffe auf unserer Flugbahn«, meldete Mueller. »Direkter Kurs auf uns.«
    »Effektive Gefechtsdistanz?«
    »In zweiunddreißig Minuten. Feindliche Schiffe halten direkt auf uns zu. Außerdem sind feindliche Einheiten aus der Mars-Umlaufbahn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher