Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
zuwandte. »Viel Glück, Mario.«
    »Dir auch, Horatio.«
    Captain Horatio Lestrade drehte sich um und warf keinen Blick zurück, während er, umgeben von seinen Marines, den Korridor entlangeilte. Er fürchtete, vor Scham, Frustration und Wut in Tränen auszubrechen, würde er es doch tun.
    Die Militärbasis Luna schmiegte sich in einen Krater auf der Oberfläche des Erdmondes, der vor Äonen von einem Meteoriten geschlagen worden war. Die Basis beherbergte etwa fünfhundert zivile Angestellte und an die eintausendfünfhundert Soldaten. All diese Personen waren auf den Beinen und liefen durcheinander. Angesichts der Invasion und der drohenden Niederlage verfielen sie langsam in Panik.
    Die Soldaten unter der Basisbesatzung schienen noch bemüht, so etwas wie Ordnung und Disziplin aufrechtzuerhalten, doch die Zivilisten wirkten wie eine Horde aufgeschreckter Hühner.
    Plötzlich drang eine hektisch klingende Stimme aus den Deckenlautsprechern. »Driziltruppen in der Basis! Driziltruppen in der Basis! Alle Mann auf Abwehrstation!«
    Soldaten der Basis gingen am Ende des Korridors in Stellung, den Feind erwartend. Zivilisten, die sie behinderten, wurden ungeduldig aus dem Weg gescheucht.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Lestrade, wie die Marines in seiner Begleitung ihre Kampfanzüge versiegelten und die M-22-Nadelgewehre durchluden.
    Lestrade hätte sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher gewünscht, als ebenfalls in einem Kampfanzug zu stecken. Die Drizil waren eine fledermausähnliche Spezies, auf die die Menschheit vor etwa einem Jahrzehnt zum ersten Mal getroffen war. Und wie Fledermäuse waren die Drizil fast blind, verfügten jedoch über ein Organ, das ähnlich einem Echolot zur Orientierung Schallwellen ausstieß. Diese Schallwellen stellten jedoch für Menschen auch eine höchst gefährliche Waffe dar. Die Effekte des ausgestoßenen Tones reichten von leichter Benommenheit und Ohnmacht über geplatzte Trommelfelle bis hin zu Koma und in Extremfällen sogar Tod, da die Schallwellen in der Lage waren, Gehirnblutungen auszulösen, falls sie eine bestimmte Hochfrequenz erreichten.
    Lestrade hätte nicht gedacht, dass die Drizil in der Lage waren, die Verteidigung des Solsystems derart schnell zu überwinden. Ansonsten hätte er auf jeden Fall seinen Kampfanzug angelegt, bevor er sein Schiff verließ. Jedoch schienen ihm zu diesem Zeitpunkt Geschwindigkeit und Beweglichkeit wichtiger denn umfassender Schutz.
    Etwa hundert Meter voraus peitschte eine Explosion durch den Korridor. Menschen in der Nähe wurden wie Stoffpuppen durch die Luft geschleudert. Viele standen nicht mehr auf.
    Die Luft füllte sich von einer Sekunde zur nächsten mit Qualm und hauchfeinen Trümmern aus den Überresten der Korridorwände. Lestrade hustete würgend. Seine Augen begannen zu tränen. Trotzdem erkannte er wie durch einen Schleier Gestalten, die in einem seltsamen, staksigen Gang durch den Rauch schlichen.
    »Vorsicht, Sir!«, schrie einer der Marines, packte Lestrade grob am Kragen und schubste ihn unsanft in einen angrenzenden Korridor. Die Marines eröffneten sofort das Feuer. Die Nadelgewehre verschossen Hochgeschwindigkeitsprojektile in Form von Metallspitzen mit einer Länge von 5 Zentimetern. Die Geschosse waren in der Lage, so gut wie jede Panzerung, einschließlich der Außenskelette der Drizil, zu durchdringen und das weiche Gewebe darunter in Fetzen zu schießen. Bei jedem Schuss verursachten sie ein charakteristisch zischendes Geräusch.
    Lestrade vermochte von seinem Standort aus nicht zu sehen, ob die Marines etwas trafen, doch er hörte die schrillen Schmerzensschreie aus Drizilkehlen.
    Lestrade nickte grimmig. Der Krieg war vielleicht verloren, doch die Menschheit ging nicht kampflos unter. Die Marines zogen sich kämpfend in den Korridor zurück, in dem sich der Captain befand. Doch einer aus der Gruppe wurde an der Brust vom Impuls einer Drizilwaffe getroffen und gegen die nächste Wand geschleudert.
    Drizilwaffen fraßen sich regelrecht durch Panzerung. Der Mann war tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Der Offizier, der die Marines anführte, schubste Lestrade weiter, während er sich immer wieder umsah. Aus dem Korridor drangen weitere Kampfgeräusche. Die Stationsbesatzung wehrte sich offenbar immer noch gegen die Eindringlinge.
    Stolz keimte in Lestrade auf. Diese Männer und Frauen wussten, dass der Kampf aussichtslos war und das Ergebnis feststand. Dennoch kämpften sie bis zum bitteren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher