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Diabetes

Diabetes

Titel: Diabetes
Autoren: Doris Fritzsche
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Diabetes verstehen
Diabetes mellitus – was ist das eigentlich?
    Kennzeichen des Diabetes mellitus – auch als »Zuckerkrankheit« bezeichnet – sind erhöhte Blutzuckerwerte, also ein Gelegenheitsblutzucker von über 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl; 1 dl = 100 Milliliter) oder Nüchternblutzucker von über 110 mg/dl. Die Werte können so weit ansteigen, dass Zucker mit dem Urin ausgeschieden wird. Das ist der Fall, wenn im Blut eine Zuckerkonzentration von 180 bis 200 mg/dl (10 bis 11,1 Millimol pro Liter) überschritten wird. Der Zucker wird dann nicht mehr vollständig von den Nieren zurückgehalten.
    Dieses Phänomen hat der Erkrankung auch ihren Namen gegeben: Diabetes mellitus = honigsüßer Durchfluss.
    Durch die Zuckerausscheidung mit dem Urin wird dem Körper zusätzlich viel Wasser entzogen; der Durst nimmt zu. Häufiges Wasserlassen und starker Durst sind oft erste Diabetesanzeichen.

    Mögliche Diabetesanzeichen
Durst
vermehrtes Wasserlassen
Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Hautveränderungen, Juckreiz
Sehstörungen
Gewichtsverlust
schlechte Wundheilung
Muskelkrämpfe
    Normalisieren sich die Blutzuckerwerte, dann verschwinden auch diese Anzeichen wieder.

Insulin und Blutzucker
    Schauen Sie sich zunächst einmal den Zustand bei Nichtdiabetikern an.
    Für alle Lebensvorgänge, ob in Ruhe oder in Bewegung, braucht der Körper Energie. Die benötigte Energie liefert die tägliche Nahrung, vorzugsweise in Form von Kohlenhydraten (Stärke und Zucker). Im Darm werden die Kohlenhydrate in Traubenzucker (Glukose) gespalten und anschließend über die Darmwand ins Blut aufgenommen (Blutglukose).
    Das bedeutet, dass immer, wenn Sie kohlenhydrathaltige Lebensmittel essen, kurz danach der Zucker im Blut ansteigt. Das Blut fungiert dabei ähnlich wie eine Pipeline. Es hat die Aufgabe, Nährstoffe zu den verschiedenen Körperzellen zu transportieren. Die Kraftwerke der Körperzellen nutzen zur Energiegewinnung am liebsten Kohlenhydrate (Blutzucker).
    Damit der Zucker aus dem Blut zur Energiegewinnung in die Zellen gelangen kann, wird ein Botenstoff, das Hormon Insulin, benötigt.
    Insulin wird von bestimmten Zellen der Bauchspeicheldrüse, den sogenannten β -Zellen der Langerhans-Inseln, produziert. Dieses Hormon öffnet dem Blutzucker den Weg in die Zellen, wodurch auch der Blutzuckergehalt wieder absinkt.
    Bei Diabetes mellitus gelangt der Zucker nicht oder nur unzureichend in die Körperzellen, weil zu wenig oder kein Insulin vorhanden ist oder das Insulin nicht ausreichend wirken kann. Die Zuckerkonzentration im Blut steigt an, ohne dass der Blutzucker von den Körperzellen als Energie genutzt werden kann. Bei zu hohen Werten im Blut wird Zucker teilweise mit dem Urin ausgeschieden.
    Diabetes mellitus ist also eine Erkrankung des Energiestoffwechsels. Häufige Anzeichen dieses Energiemangels in den Körperzellen sind beispielsweise Abgeschlagenheit und schlechte Wundheilung.

    Blutzucker regulieren
    Bei Nichtdiabetikern gelten Blutzuckerwerte von 60  bis 140 mg/dl (3,3 bis 7,8 mmol/l; Millimol pro Liter) als normal.
    Zwei verschiedene Hormone sind für diese feine Regulation verantwortlich, die beide in der Bauchspeicheldrüse gebildet werden:
Insulin senkt den Blutzucker.
Glukagon hebt den Blutzucker.

    Diabetes Typ 1 und 2 – wo liegt der Unterschied?
    Nach Hochrechnung von Krankenkassendaten waren 2007 etwa 7 Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Die Tendenz ist stark steigend.
    Nur rund jeder zehnte Diabetiker aber hat einen sogenannten Typ-1-Diabetes (auch Insulin-Mangel-Diabetes genannt). Die Mehrzahl der Diabetiker gehört zum sogenannten Typ-2-Diabetes mit einer unzureichenden Insulinwirkung (Insulinresistenz).

    INFO
    Wird in diesem Ratgeber der Einfachheit halber von Diabetikern gesprochen, sind damit sowohl Frauen als auch Männer gemeint.

    Typ-1-Diabetes
    Menschen mit Typ-1-Diabetes haben nicht genügend körpereigenes Insulin, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu befördern. Die β -Zellen der Langerhans-Inseln ihrer Bauchspeicheldrüse produzieren zu wenig oder kein Insulin mehr.
    Die fehlende Energie versucht der Körper auszugleichen, indem er die Energiereserven der Fett- und Muskelgewebe nutzt. Wird der Typ-1-Diabetiker nicht mit Insulin behandelt, führt dies dazu, dass er drastisch an Gewicht verliert. Beim Typ-1-Diabetes entwickelt sich die Krankheit schnell und über einen kurzen Zeitraum. Häufig entsteht dieser Diabetestyp noch vor dem 40. Lebensjahr, daher
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