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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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könnte, doch er verwarf die Idee gleich wieder. Der Generator könnte überall sein und er hatte keine Zeit, danach zu suchen. Außerdem würde er mit Sicherheit schwer bewacht. Die Erfolgsaussichten des ursprünglichen Planes waren höher.
    Angelo ging hinter einer flachen Mauer in Deckung und spähte in die Mulde. Näher kam er nicht heran. In der Mulde selbst befanden sich mindestens zwanzig Drizil und das hier war die letzte Deckungsmöglichkeit, die es vor dem feindlichen Gerät gab. Er stellte das Funkgerät so leise wie möglich ab.
    Plötzlich hörte er hinter sich ein Geräusch.
    Er wirbelte auf dem Absatz herum – und sah sich einem Drizil gegenüber. Der feindliche Soldat musterte ihn mit ausdrucksloser Miene – zumindest war der Teil ausdruckslos, den man unter dem Helm erkennen konnte. Der Drizil hob den Arm und deutete mit seiner Energiewaffe auf Angelo.
    Der Offizier verfluchte sein Pech, dass ihm ausgerechnet jetzt ein Drizil über den Weg lief. Er hätte nur noch zwei Minuten gebraucht, um die Sache zu einem Ende zu bringen.
    Hinter dem Drizil löste sich ein Schatten von der Hauswand. Der Schatten stürzte sich von hinten auf den Drizil und warf ihn durch den Schwung des eigenen Gewichts um. Der Angriff überraschte den feindlichen Soldaten völlig und er wand sich unter dem Gewicht seines unbekannten Gegners. Dieser griff sich einen Stein und hämmerte auf den Helm des Drizil ein: einmal, zweimal, dreimal. Zunächst brach der Helm, dann der Schädel des Drizil. Blut und Gehirnmasse ergossen sich auf den Asphalt.
    Angelo sah verwirrt auf seinen unerwarteten Retter.
    Es war Marc.
    Die beiden Offiziere blickten sich an.
    »Ich sagte doch, du sollte in dem Keller bleiben!«, sagte Angelo, als er endlich seine Stimme wiederfand.
    »Heute bitte keine Befehle mehr«, erwiderte Marc wehmütig lächelnd. »Und jetzt schalte endlich das verdammte Funkgerät ein, bevor ich es mir anders überlege.«
    Angelo nickte und betätigte den Sendeknopf.
      
    Lestrade war ganz gehörig frustriert. Die Raumschlacht war so gut wie gewonnen und dennoch schien es, als würden sie Perseus nicht retten können. Inzwischen kämpften nur noch drei Drizilschiffe: das Großkampfschiff der Intruder-Klasse und zwei Zerstörer. Die übrige feindliche Flotte lag zerstört im All und würde für niemanden je wieder eine Bedrohung darstellen.
    Der Intruder erwies sich allerdings als äußerst hartnäckig und widerstandsfähig. Das Schiff tauschte mit der Crusader und der Vengeance immer wieder gewaltige Breitseiten aus.
    Die Crusader erlitt einen schweren Treffer mittschiffs und einen am Bug, doch die Panzerung hielt stand. Die Vengeance traf es da weit härter. Eine Reihe von Treffern pflügte über die Bugpanzerung und brach sie an zwei bereits geschwächten Stellen auf.
    Augenblicklich dröhnten Sirenen und rote Warnlampen über die Brücke und buhlten um die Aufmerksamkeit der Besatzung.
    »Wir haben zwei Hüllenbrüche auf Deck drei und sieben«, meldete Mueller.
    »Die Schadenskontrolle soll sich darum kümmern.« Lestrade studierte das taktische Hologramm. Der Intruder zeigte bereits an mehreren Stellen Gefechtsermüdung seiner Panzerung. Noch ein paar wenige Salven und die Lage wäre geklärt.
    »Sir? Wir erhalten soeben eine Übertragung von Perseus!«, sagte XO unvermittelt. Der Mann stutzte kurz. »Und zwar uncodiert, über einen Notkanal.«
    »Lassen Sie mal hören.«
    »Hier sprechen Lieutenant Angelo Matris und Marc Lemond auf Perseus. Sind in der Nähe des Drizil-Funkfeuers. Peilen Sie das Signal dieser Übertragung an.« Das war alles. Von diesem Moment an wiederholte sich die Übertragung immer wieder.
    »Lieutenant Neroy«, wies er seinen Navigator an. »Kurs auf Perseus. Bringen Sie uns in einen hohen Orbit über dem Signal.«
    »Aye, Sir.«
    In diesem Moment feuerte der Intruder erneut. Mehrere Energiebahnen peitschten über die bereits überstrapazierte Panzerung. Eine der Strahlbahnen fand eine Schwachstelle und brach sie auf. Direkt oberhalb der Brücke.
    Lestrade bedeckte sein Gesicht mit den Händen, als eine Hitzewelle über die Brücke hinwegfegte, gefolgt von zwei kleineren Explosionen und einem Schauer aus geborstener Panzerung. Das Licht fiel flackernd aus und wurde durch die rote Notbeleuchtung ersetzt.
    Als Lestrade wieder hinsah, wirkte seine Brücke wie aus einem Albtraum. Konsolen waren explodiert, zwei kleinere Feuer waren ausgebrochen und die Luft stank nach Tod, Erbrochenem und Blut.
    Neroy
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