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Das fröhliche Katzenhasserbuch

Das fröhliche Katzenhasserbuch

Titel: Das fröhliche Katzenhasserbuch
Autoren: Norbert Golluch
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Vorwort
    Das erste Katzenhasserbuch schrieb Skip Morrow 1980 („The Official I Hate Cats Book“), er griff darin bereits zu verzweifelten Mitteln gegen die pelzigen Biester. Mein erstes Katzenhasserbuch erschien 1991. Skip Morrow legte 2000 mit „I Still Hate Cats“ nach – weshalb also 2013 noch ein Katzenhasserbuch?
     
    Wir Katzenhasser müssen besser werden, denn der Feind hat nachgerüstet. Kollektiv organisierte Katzenkampfverbände konspirieren kaltblütig, kreieren Klubs, katzbuckeln, kratzen, klären keine Konflikte. Katzen klauen Kakadus, konsumieren Kanarienvögel, killen Köter, Kaninchen und Kugelfische, kennen keine Kameraden, kaufen Kalaschnikows, kontrollieren Konzerne, konzipieren kühne Katzenkacke-Katastrophen, komprimieren kleine Kinder, kompromittieren Kirchenfürsten, komponieren Kakophonien und kennen keinen Kosmos. Vor allem haben sie wohl den Buchstaben K für sich okkupiert.
     
    Sie schnurren und fauchen, schleichen auf leisen Pfoten mitten hinein in die Domäne der Menschen, effektiv wie nie zuvor. Sie haben die Techniken der psychologischen Kriegsführung für sich entdeckt: Widerwärtige Puschelmonster schleimen bzw. schnurren sich bei uns sensiblen Menschen ein, nur um uns noch besser knechten, ausbeuten und um die Pfote wickeln zu können. Sie nutzen die Tierschutzbemühungen gewisser gesellschaftlicher Kreise schamlos für sich aus und streben - wenn nicht nach der Weltherrschaft - so doch zumindest nach einer Machtposition, die den gesamten Katzenfuttermarkt der Europäischen Union kontrollieren könnte.
     
    Ich selbst bin Opfer eines solchen Untieres. Es ist schwarz-weiß, schnurrt, wenn man es nichtsahnend unter dem Bauch krault, und trägt den scheinbar harmlosen Namen Frau Müller. Seit es sich in mein Leben geschlichen hat, blieb nichts, wie es war ...
     
    Frau Müller weckt mich nachts um drei, um mir eine frisch gefangene leckere Maus zu  präsentieren (oder das, was noch davon übrig ist), kackt gezielt neben das Katzenklo, wenn ich sie ihrer Meinung nach vernachlässigt habe (eigentlich immer) und verschlingt Unmengen Katzenfutter aus dem Supermarkt – natürlich nur die teuerste Marke. Was ihren Anteil an meiner Nahrung angeht, bevorzugt sie Delikatessen. Lachs, Kaviar, feinen italienischen Schin¬ken und Anchovis finde ich so gut wie nie in meinen Vorräten, wenn ich Appetit darauf habe. Forellenfilets stiehlt sie mir schon aus dem Einkaufskorb. Manchmal glaube ich, dass sie heimlich nachts etliche andere Katzen durch die Katzenklappe mit ins Haus lotst, um mit ihnen gemeinsam den Kühlschrank zu plündern. Für mich bleiben immer nur Gewürzgurken, Diätmargarine, vertrockneter Gouda und die angebrochene Dose mit dem Katzenfutter der Marke, die sie nicht mag. Glücklicherweise trinkt sie keinen Rotwein. Katzen sind schon eine Plage. Und das nicht erst seit gestern.
     
     

Traditionell in schlechter Gesellschaft
    Katzen waren schon in grauer Vorzeit unbeliebt. Vor 200 Millionen Jahren, als die Säugetiere in Mode kamen und man sich als Saurier ziemlich out fühlte, dürften die Aussicht auf eine Zukunft mit Katzen bei deren Aussterben eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben. Im Nu breiteten sich katzenartige Tiere über den ganzen Erdball aus. Nur Australien und Neuseeland blieben zunächst verschont. Unvorstellbar riesige Biester waren darunter, wie der Smilodon, eine Art Megamonsterkater, weit größer als ein heutiger Löwe und mit bis zu 30 Zentimeter langen Reißzähnen, der in den Wäldern und Steppen der urzeitlichen Erde sein Unwesen trieb. Unsere frühen Vorfahren, die bereits versuchten, den aufrechten Gang zu erlernen, dürften ihm gut gemundet haben.
     
    In geschichtlicher Zeit besserte sich nichts. Im alten Ägypten nahmen Katzen den örtlichen Gottheiten rücksichtslos die Planstellen weg. So die Göttin Bast, bekannt für ihren Katzenkopf. Doch dabei beließen sie es nicht. Drakonische Strafen drohten zum Beispiel demjenigen, der eine Katze mit dem Wagen überfuhr - er wurde kurzerhand hingerichtet. Brannte irgendwo eine Lehmhütte mit Papyrusdach, so musste zuerst die Katze gerettet werden. Und es war sogar bei Strafe verboten, schlafende Katzen zu wecken.
     
    Aus Rache für diese Ungerechtigkeiten zwangen die übrigen Götter der Ägypter ihre Untertanen dazu, Pyramiden zu bauen, vermutlich um alle Katzen wirkungsvoll wegzusperren. Die Katzenbesitzer mauerten sie gleich mit ein, und damit diese ihre Lieblinge nicht gleich wieder
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