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Das fröhliche Katzenhasserbuch

Das fröhliche Katzenhasserbuch

Titel: Das fröhliche Katzenhasserbuch
Autoren: Norbert Golluch
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löst in einer einzigen Nacht Keramikfliesen und Edelstahl vollständig auf und enthält Substanzen, die in direkter Einwirkung auf das Raum-Zeit-Kontinuum den Einsteinschen Raum um mehrere Potenzen krümmen - von Bäumen und Sträuchern gar nicht zu reden. Katzenpisse verschlägt anderen Lebewesen den Atem, raubt ihnen die Sprache - und das alles nur, um andere Kater zu beeindrucken.
     
    Außerdem machen Kater aus dem Pinkeln, einer Tätigkeit, die Menschen in aller Stille erledigen, eine öffentliche Veranstaltung. Das nicht etwa wie ein Hund, der zuerst wie von der Tarantel gestochen herumrennt und nach einem Baum sucht, dann mit übertriebenem Schwung ein Bein hochreißt und Stoff gibt, um hinterher wie ein verrücktes Huhn im Dreck zu scharren und weiter zu hetzen. Übrig bleibt nur ein kleiner feuchter Fleck - sonst nichts.
     
    Übertrieben cool stolziert der Kater heran, wählt mit einem Blick aus dem Augenwinkel das Ziel, richtet den Hintern auf, spritzt treffsicher über mehrere Meter gegen Holz, Strauch, Stein oder Stahlbeton, zittert dabei angeberisch mit dem Schwanz, parfümiert sich den Schnurrbart mit dem tödlichen Sekret seiner Manneskraft und schreitet gelassen davon. Ekelhaft.
     
    Wer leidet darunter? Natürlich wir Menschen. Katzen nämlich finden den bestialischen Gestank anziehend und irgendwie verlockend.
     
    Einzige Abhilfe: den geilen Pinkler kastrieren. Dann allerdings verkommt das ehemalige Bündel sexueller Potenz schnell zu einer Art Katzenzombie, an nichts interessiert außer vielleicht noch daran, wie voll sein Futternapf gerade ist.
     
    Keine Spur besser: die geile Katze. Wenn Sie rollig ist, steht sie ihrem Partner in nichts nach: Sie ist völlig von der Rolle, bleibt nächtens außer Haus, wälzt sich lüstern auf dem Boden, jault zum Steinerweichen nach einem Kater und bietet sich in jedem dahergelaufenen Stromer als Liebespartnerin an. Kein Wunder, dass es immer mehr Katzen gibt.
     
    Versucht aber der Mensch, diese sexuellen Katastrophen durch ärztlichen Eingriff zu verhindern und lässt seine Katze sterilisieren beziehungsweise den Kater kastrieren, so werden aus den eben noch wilden Lustmonster antriebslose Schlaffsäcke, die nicht als fressen und vor dem Fernseher herumhängen können. Genau wie der zugehörige Mensch. Nicht nur Hunde passen sich mit der Zeit an das Aussehen ihrer Herrchen an.
     
    Übrigens: Es soll Kater geben, bei denen die Kastration keinerlei Wirkung zeigt - mit der einen Ausnahme, dass sie keine Katzenbrut mehr erzeugen können. Sie pinkeln fleißig weiter an jeden erreichbaren Gegenstand, prügeln sich mit ihresgleichen, dass die Fellfetzen nur so fliegen und stimmen ihren nächtlichen Gesänge an wie zuvor. Allerdings mit Wehmut und ein wenig klagender oder sogar anklagend. Wir Katzenhasser hören es mit klammheimlicher Freude.
     
     

Katzen tun es überall
    Wenn man Kater und Katze allerdings ihre Reproduktionsfähigkeit lässt, kennen sie keine Grenzen. Katzen sind Experten in Sachen Sex an exotischen Orten. Nirgendwo hat man Ruhe vor ihren Rammeleien.
     
    Gut, Menschen tun es im Bett. Auf der Parkbank, in den Büschen im Park. Im Hausflur, zwischen den Mülltonnen. In der Möbelabteilung hinter der Ausstellungsküche. Wenn es denn sein muss. Im Auto. Womöglich sogar im Autokino.
     
    Aber unter dem Auto? Katzen treiben es natürlich auch im Bett - im Bett ihres menschlichen Sklaven. Aber auch auf einem Stahlträger der Kanalbrücke um Mitternacht. Am hellen Nachmittag mitten auf der großen Wiese im Stadtpark. Im tiefsten Keller zwischen Weinflaschen und Sperrmüll. Auf einem duftenden Heuhaufen. Im Garten auf dem Kirschbaum. Hinter dem Beichtstuhl des Domes, während der Messe. Im Morgengrauen mitten auf einer Großstadtkreuzung. Beneidenswert ... äh ... verabscheuungswürdig!
     

Die Blicke der Katze sind ferner und fremder;
    ihre Augen sind gelb wie der Bernstein,
    blau wie der Saphir, grün wie der Türkis.
    Mandas Augen sind von einem Blau,
    wie es sonst in der Natur kaum vorkommt...
    Ernst Jünger
     
     

Vorsicht! Schwarze Magie!
    Der zeitlose Blick der Kuh – unendliche Weiten, absolute Leere. Todtraurige Hundeaugen. Lustige knopfäugige Hamster. Und dann diese Katzenaugen – groß, tief, finster ... Wer vermutet hinter diesem Blick nicht Übersinnliches, unerklärliche Wahrnehmungen, Magie? Katzenhasser. Wir wissen, dass es um schwarze Künste geht.
     
    Um Hellseherisches zum Beispiel. Katzen wissen immer genau, was ihr Mensch
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