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Das fröhliche Katzenhasserbuch

Das fröhliche Katzenhasserbuch

Titel: Das fröhliche Katzenhasserbuch
Autoren: Norbert Golluch
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erledigen ihre Fortpflanzung mit Stil: Schwäne umschlingen sich mit ihren eleganten Hälsen, Tauben turteln tadellos, Hunde heulen herrlich, Kaninchen kuscheln und Nachtigallenmännchen singen ganze Opern für die Liebste. Nur Parkuhren vermehren sich ungeschlechtlich, dafür aber wie der Teufel. Auch Katzen tun es, lassen es aber wie überall an Lebensart fehlen. Keine schmachtenden Blicke, keine glutvollen Augen, kein Liebesseufzer. Stattdessen kreischende Fellbündel, fauchende Fetzereien mit fliegenden Pfoten und kratzenden Krallen - und so sieht das erotische Leben der Katzen aus. Wenn der Kater sich der Katze nähert, verpasst sie ihm erst einmal ein paar liebevolle Ohrfeigen. Nein, dabei lässt sie keineswegs die ausfahrbaren Krallen in den Pfoten. Sie zieht ihren Geliebten die messerscharfen Klingen voll durchs Fell. Beim Liebesakt beißt sich der Kater zärtlich im Nacken der Katze fest, die zum Dank für diese Liebkosung Stein erweichende Laute ausstößt. Da dieses Geschehen meist mitten in der Nacht seinen Lauf nimmt, fallen alle Menschen in einem vierstöckigen Wohnblock synchron aus dem Bett, wenn Katzen sich paaren. Und fragen sich: Das soll Liebe sein? Und das schlimmste Problem dabei: Es ist Liebe! Trotz dieser rauen Liebesrituale klappt es mit der Vermehrung: Die Katzen werden immer mehr – 7,3 Millionen sind es allein in Deutschland gegenüber nur 5 Millionen Hunden. Das liegt übrigens an der überteuerten Hundesteuer. Ihretwegen wird der treueste Gefährte des Menschen um seinen wohlverdienten regelmäßigen Geschlechtsverkehr gebracht – neue Hunde kosten einfach zu viel Geld. Gemeiner Weise müssen Katzen keinen einzigen Cent Steuern zahlen.
     
     

Potenz zum Quadratsschädel –
der Kater
    Bereits unter dem Menschen kommen schlimme Machos vor. Bei den Katzen ist es schlimmer: Jeder Kater ist eine wandelnde Testosteronbombe. Die Wirkung des Hormons zeigt sich schon in den äußeren Formen des Katers. Könnte man die weibliche Katze noch für relativ hübsch halten, wenn man kein Katzenhasser wäre, so steht diesem ästhetischen Urteil beim Kater alles entgegen. Kater haben Quadratsschädel, krumme Beine, struppige Haare und Eier, mit denen der Osterhase überall die Schau reißen könnte. Deshalb können sie vor lauter Kraft nicht gehen.
     
    Kater verteidigen ihr Revier und alle darin vorkommenden Katzen bis aufs Blut gegen andere Kater. Dabei nehmen sie weder Rücksicht auf besagte andere Kater noch auf sich selbst. Katerkämpfe sind an der Tagesordnung. Besonders menschliche Besitzer von Rassekatern erleben Augenblicke größte Verwunderung, wenn ihr geliebtes Tier nach einem anständigen Fight mit Kollegen nach Hause kommt. Ein halb abgerissenes Ohr, aufgeschlitztes Fell, Auge halb ausgelaufen – ist das noch mein prämiertes Spitzentier? Aber der Kater ist glücklich. Geisteskrank.
     
    Zwar verprügeln sich Kater ohne jede Gnade - andererseits verbrüdern sie sich mit ihresgleichen, wenn sie allein in Sachen Sex nicht weiterkommen. Sehr viel über das Wesen männlicher Katzen sagt der folgende Witz:
     
    Drei erwachsene Kater sind hinter eine Katze her. In ihrer Not flieht die Katzendame auf einen Baum. In höchster Erregung rennen die drei Kater immer im Kreis um den Baum herum und rufen: »Mau, mau, mau!«
    Kommt ein kleiner Kater hinzu, gerade erst der Kinderstube entwachsen. »Was macht ihr da?« fragt er seine großen Kollegen. »Siehst du das nicht?« antwortet einer der erwachsenen Kater. »Wir bumsen!« - »Moment!« sagt der kleine Kater. »Da mache ich mit!«
    Lange Zeit rennen die vier Kater um den Baum und rufen »Mau, mau, mau!« So geht es Stunden, bis die Sonne sinkt und der kleine Kater müde wird. Schließlich tippt er dem erwachsenen Kollegen vor sich mit der Pfote an und sagt: »Du, mir reicht’s! Eine Runde bums’ ich noch mit, dann gehe ich nach Hause!«
     
    Was will uns diese schöne humoristische Parabel sagen? Kater wollen - wie alle männlichen Lebewesen - immer nur das eine - oder sie haben von nichts ’ne Ahnung.
     
    So sinnlos ist das Katerleben. Um den Unsinn komplett zu machen: Kater müssen sie wo sie gehen und stehen ihr Revier abgrenzen - mit Katerpisse. Die weibliche Variante dieses Abwässerchens stinkt bereits zum Himmel, doch die männliche lässt die flüssigen Hinterlassenschaften der Katze als Parfüm erscheinen. Katerpisse zerfrisst einen durchschnittlichen Teppichboden in Sekundenbruchteilen, leuchtet im Dunkeln in radioaktivem Grün,
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