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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
Autoren: Jan Kamrath
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noch im Wohnzimmer.«
    »Nein, da ist er nicht. Ich hab schon nachgeschaut.«
    »Sind seine Schuhe da?«
    »Ja.«
    »Ach, dann weiß ich, wo er ist.«
    »Weißt du etwa mehr als ich?«
    »Ich glaube schon. Danny war zuvor bei mir.«
    »Hat er …?«
    Ich nickte.
    »Wir sollten mal nach ihnen schauen.«
    Also gingen wir noch oben und klopften vorsichtig an die Tür.
    »Ja, herein.«
    Wir öffneten die Tür und da lagen die beiden Arm in Arm auf Dannys Bett. Sie strahlten beide von einem Ohr bis zum anderen.
    »Wie ich sehe, hat Danny mit dir geredet.«
    »Genau.«
    »Wir wollen euch auch nicht lange stören, aber jetzt gibt es ein paar Verhaltensregeln.«
    »Wir wissen, nur mit Kondom, immer vorsichtig sein und ein Handtuch unterlegen, sonst gibt es Flecken.«
    »Genau und lasst euch Zeit, nichts überstürzen. Ihr habt alle Zeit der Welt. Und so nebenbei gefragt: Wollt ihr was zum Essen?«
    »Ich hab keinen Hunger.«
    »Ich auch nicht.«
    »Muss Liebe schön sein, aber ihr wisst schon, dass man sich nicht nur von Luft und Liebe ernähren kann?« Mike lächelte sie an. Für diesen Satz flog ihm ein Kissen entgegen. »Und macht die Tür zu, von außen.«
    Wir waren noch nicht ganz aus dem Zimmer, als die beiden schon wieder mit ihrer neu gefundenen Liebe beschäftigt waren und sich küssten.
    »Sind sie nicht niedlich?«
    »Doch, fast so süß wie wir.«
    Da gab ich Mike einen Kuss und schob ihn währenddessen langsam in mein Zimmer. Dort legte ich ihn aufs Bett und …

    32. KAPITEL

    Die nächsten Tage waren Danny und Tim kaum zu sehen. Die meiste Zeit verbrachten sie in ihrem Zimmer, das sie nur verließen um in die Schule zu kommen. Am kommenden Samstag hatte Danny ein Turnier, daher mussten wir schon um 5 Uhr aufstehen, weil wir nach Augsburg fahren mussten. Die Fahrt dorthin verlief reibungslos und nach etwa einer Stunde hatten wir die Sporthalle erreicht. Mittlerweile war es schon halb Acht und Danny lief gleich in den Umkleideraum. Wir suchten uns einen guten Sitzplatz. Wenig später begannen die Wettkämpfe und Danny spielte noch mal so gut wie sonst. Er warf einen Korb nach dem anderen und seine Mannschaft schaffte es ins Finale. Es stand 64 zu 63 für die Gegner und es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen. Danny nahm einem Gegner den Ball ab und lief zum Korb. Er hob die Arme zum Wurf an und zielte. Der Ball flog wie in Zeitlupe. Er traf gegen die Rückwand, prallte zurück und rollte am Ring entlang, bis er schließlich in dem Korb fiel. Die Fans jubelten los und es ertönte der Schlusspfiff. Einige Zuschauer liefen auf das Feld um der Mannschaft zu gratulieren. Auch Tim hielt nichts mehr auf seinem Stuhl. Er lief zu Danny und gab ihm einen Kuss …
    Die Spieler erstarrten. Als erstes brach einer der gegnerischen Mannschaft das Schweigen.
    »Seht euch mal das an. Wir haben gegen eine Schwuchtel verloren.«
    »Das gibt’s doch nicht, so ein kleiner Homo hat uns besiegt.«
    »Das ist doch widerlich.«
    Jetzt griff einer aus Dannys Mannschaft ein. »Ihr könnt doch bloß nicht verlieren.«
    »Wen interessiert es, ob Danny schwul ist oder nicht. Hauptsache er spielt gut und ist ein netter Kerl, und beides trifft zu.«
    »Also hört auf euch hier so aufzuspielen und fragt euch lieber, warum ihr so schlecht gespielt habt.«
    Unter Murren zogen die anderen ab.
    »Danke Jungs.«
    »Schon gut, aber du hättest uns ruhig sagen können, dass du schwul bist.«
    »Ja, aber ich wusste nicht, wie ihr reagiert und hatte einfach Angst.«
    »Jetzt weißt du ja, wie wir reagieren. Ich kann mich nur wiederholen. Das ist uns doch scheißegal, wen du liebst, Hauptsache du spielst gut und bist ein netter Kerl, und das bist du.«
    »Wo ist eigentlich Tim hin?«, fragte Danny.
    »Ich weiß es nicht«, ich blickte mich suchend um, »dort hinten sitzt er, in der Ecke.«
    Wir gingen zu ihm. Tim saß mit hängenden Schultern und dem Rücken an die Wand gelehnt da.
    »Hey Süßer, was ist?«
    »Ach, lass mich, ich hab schon wieder alles falsch gemacht. Nur wegen mir hast du Ärger mit deinen Freunden.«
    »So ein Unsinn. Die sind alle voll auf meiner Seite und den Idioten von der anderen Mannschaft haben sie gehörig den Kopf gewaschen. Und jetzt wisch dir die Tränen aus den Augen. So kann ich dich ja niemandem vorstellen. Die laufen ja alle vor Schreck davon.«
    Das brachte wieder ein Lächeln in Tims Gesicht und dann wurde er den ganzen Freunden von Danny vorgestellt. Alle waren richtig nett, und nachdem sie sich geduscht und
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