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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
Autoren: Jan Kamrath
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Grundschule besucht haben. Es wurde ziemlich spät und so beschlossen wir, uns am nächsten Tag am Strand weiter zu unterhalten. Am Morgen war ich schon total nervös und konnte kaum was essen.«
    »Da warst du nicht der einzige«, mischte sich nun David ein, »frag mal, wie es mir ging. Ich hab mich fünfmal umgezogen, und das für den Strand, wo man eh nur ‘ne Short trägt. Total blöd halt.«
    »Stimmt allerdings.«
    Dafür fing sich Mark einen Ellenbogen ein, der aber gleich von einem Küsschen abgelöst wurde.
    »Ja, weiter, dann hab ich Davi am Strand getroffen und wir haben uns den ganzen Tag unterhalten. Über alles und nichts. Ich bemerkte nicht mal, dass es schon später Nachmittag war, und ich nichts gegessen hatte. Irgendwann brach ich dann auf, aber Davi rief mich zurück, da ich mein Handtuch vergessen hatte. Ich ging zurück und anstatt es mir zu geben, legte er es um meine Schultern und zog mich zu sich und … dann küsste mich dieser Spinner … Aber jetzt müsst ihr auch erzählen, wie ihr euch kennengelernt habt.«
    Also erzählten wir von unserem ersten Zusammenstoß am Flughafen, von Mikes Hotelzimmer-Aktion und wie wir schließlich zusammengekommen sind. Danach unterhielten wir uns noch ein bisschen und gingen dann gemeinsam auf die Tanzfläche. Die Nacht war schneller vorbei als sie überhaupt begonnen hatte und ehe wir uns versahen, war es schon fünf Uhr am Morgen. Wir verabschiedeten uns und fuhren nach Hause.
    Als wir daheim ankamen, sah ich, dass Licht in meinem Zimmer brannte. Hatte ich vergessen es zu löschen? Mike und ich gingen leise hinauf, da wir Danny und Tim nicht wecken wollten, aber als ich meine Zimmertür öffnete, saß Tim auf meinem Stuhl und schaute hinaus auf die Straße.
    »Hey, Timmy, was ist denn los?«
    »Nichts, ich konnte nur nicht schlafen und wollte Danny nicht wecken.«
    »Ach so, und da ja nichts ist, sind deine Augen wegen einer Bindehautentzündung so rot. Hab ich recht?«
    »Nein.«
    »Jetzt sag schon Brüderchen, was ist mit dir los?«
    »Ach ich weiß es auch nicht, ich versteh es ja selbst nicht.«
    »Wie sollen wir es dann verstehen, wenn wir nicht mal wissen, was passiert ist?«
    »Also gut, aber ihr dürft Danny nicht sagen, dass ihr was von mir erfahren habt.«
    »Nein, das machen wir schon nicht.«
    »Ja, wir waren im Kino. Danny hatte sich ‘ne Cola gekauft und ich ‘ne Riesentüte Popcorn. Irgendwie hab ich mit dem Ellenbogen gegen seine Cola gestoßen und er hat sie über seine Hose verteilt. Zum Glück hatte ich Taschentücher dabei und wir versuchten seine Hose wieder zu trocknen. Und da bin ich irgendwie auch über seinen Hosenstall gefahren.«
    »Ja und, was ist so schlimm daran. Hat er was gesagt?«
    »Das nicht, aber ich habe etwas bemerkt. Das, was sich in seiner Hose befindet, war nicht mehr weich.«
    »Ach so, und jetzt weißt du nicht, wie du dich verhalten sollst.«
    »Genau, er hat kein Wort darüber verloren, aber ich weiß auch nicht, ob es was zu bedeuten hat oder nicht.«
    »Schon klar, und du traust dich nicht, ihn zu fragen.«
    »Spinnst du? Einmal was auf die Fresse zu bekommen reicht mir«, dabei wurde seine Stimme laut und zittrig. Der Vorfall damals am Strand schien ihm doch näher zu gehen, als er sonst immer zugab.
    »War ja nur ‘ne Idee. Aber was willst du dann tun?«
    »Weiß ich doch auch nicht.«
    »Bist du dir sicher, dass er schläft? Ich schau mal nach ihm.«
    Also ging ich aus meinem Zimmer und den Gang hinunter und schaute vorsichtig in Dannys Zimmer. Soweit ich es in der Dunkelheit erkennen konnte, lag Danny mit hochgezogener Decke da und ich hörte ihn leise atmen.
    »Tim, bist du es?«
    »Nein, ich bin’s.«
    »Sammy, schon zurück? War es schön?«
    »Was heißt schon? Es ist 6 Uhr morgens.«
    »Was? Ich kann nicht schlafen.«
    »Tut dir was weh?« Ich spielte den Unwissenden.
    »So kann man es auch sagen.«
    »Bitte?«
    »Komm rein und mach die Tür zu.«
    Ich schloss die Tür. Mittlerweile hatte Danny seine Nachttischlampe angeknipst und ich setzte mich auf den Rand seines Betts.
    »So, was ist denn los, Kleiner?«
    »Ach, ich weiß es doch selbst nicht mehr. Ich versteh es nicht.«
    »Und wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht weiß, was du nicht verstehst?«
    Stockend begann Danny zu erzählen, was ich kurz vorher von Tim erfahren hatte. Er erzählte es sehr zögerlich und machte zwischendurch lange Pausen.
    »Und jetzt weiß du nicht, warum du ‘nen Steifen bekommen hast?!?«
    »Ja, ich bin total
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