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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
Autoren: Jan Kamrath
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hörte ich, wie ein paar Gäste anfingen zu applaudieren und in der Ferne hörte ich meine Großtante, die mittlerweile 76 war, zu ihrem Mann sagen: »Ach, sieh dir die zwei an. So verliebt möchte ich auch noch mal sein.«
    Gleich wenn es schön war Mike zu küssen, ich musste mich auch etwas mit den Gästen unterhalten. Also löste ich mich aus unserer Umarmung.
    Mittlerweile war das frisch vermählte Paar auf der Tanzfläche und tanzten den ersten Tanz. Ich löste ihn ab und drehte mich nun im Kreis mit meiner Mutter, die von einem Ohr zum anderen strahlte. Die Band spielte abwechslungsreiche Musik und es waren auch viele moderne Lieder dabei, so dass auch die Jugend nicht zu kurz kam. Irgendwann spielten sie ›One more night‹ und ich forderte Mike auf. Wir gingen Hand in Hand zur Tanzfläche und er legte seine Arme um meine Hüften und seine Hände landeten auf meinem Po, den er während dem Tanz zärtlich streichelte. Ich legte meine Arme um seine Hüften und wir bewegten uns langsam zum Takt der Musik. Unsere Köpfe wanderten langsam zueinander und unsere Lippen fanden einander …
    Gegen acht Uhr fuhr der Chauffeur meine Ma und Manfred zum Flughafen, da ihr Flieger um 9.30 Uhr abflog. Doch bevor sie gingen, warf meine Mutter noch den Brautstrauß in die kreischende Frauenmenge und meine Cousine Tanja fing ihn und hätten sie nicht ein paar andere wieder beruhigt, hätte sie einen Herzinfarkt bekommen.

    29. KAPITEL

    Am nächsten Tag sind wir erst mittags aufgestanden, da die Party bis weit nach Mitternacht ging. Irgendwie hatten wir an diesem Tag auf nichts Lust, genauso wenig wie am Sonntag. Wir saßen einfach nur vor dem Fernseher und haben uns mit Chips vollgestopft.
    Leider war es der letzte Ferientag und es hieß früh ins Bett zu gehen. Also standen wir um 6.00 Uhr auf. Mike würde mit mir in eine Klasse gehen und Danny würde sich um Tim kümmern. Das Gespräch mit dem Direktor verlief ohne große Schwierigkeiten und Mike wurde nur ermahnt nicht zu stören, da die Klasse ja in einem halben Jahr Abitur schreiben würde.
    Also machten wir uns auf in das Klassenzimmer.
    »Sammy, was hast du jetzt?«
    »Moment, zwei Stunden Englisch-LK.«
    »Und was macht ihr gerade?«
    »Shakespeare, ›Macbeth‹, ist ganz gut.«
    »Stimmt, den kenn ich. Hab ich damals auch gelesen.«
    »Freu dich, dann wird dich Frau Eckert darüber ausquetschen.«
    Mittlerweile waren wir vor der Zimmertür, wo Thomas schon auf uns wartete.
    »Hi Sammy und Mike.«
    »Morgen Thommy«, antworteten wir fast synchron.
    »So ihr drei Labertaschen, wir wollen anfangen.«
    Mike setzte sich neben mich und Thommy auf die andere Seite.
    »Well, let’s get started. Who read the scond act?«, kurze Pause, »Nobody? Does anybody know what happens in the first scene of the second act?«
    Mike meldete sich.
    »Yes, äh, who are you?«
    »I’m Mike and I stay with Sammy’s. I met him during the summer holidays.«
    »Are you from L.A. ?«
    »Yes.«
    Dann unterhielten sich die beiden 20 Minuten über L.A. und das Leben in Amerika. Frau Eckert dachte wirklich, dass Mike Amerikaner wäre. Nachdem dieses Missverständnis beseitigt war, ging es weiter mit Macbeth. Aber irgendwie hatte kein anderer mehr eine Chance etwas zu sagen, da sich Mike und Frau Eckert heftige Diskussionen über das Stück lieferten. Wir waren richtig froh darüber, denn somit konnten wir alle noch etwas schlafen. Endlich erlöste uns der rettende Gong und wir durften in die Pause gehen. Mike wurde von den anderen umzingelt und alle fragten ihm Löcher in den Bauch. Schließlich mussten wir uns zur nächsten Stunde aufmachen. Chemie-LK. Ich weiß, blöde Wahl, aber mir fiel nichts Besseres ein. Dort begann das ›Woher kommst du?‹ Frage-Antwort-Spiel von neuem.
    Die Woche verlief ohne größere Ereignisse. Das einzige, was mich verwirrte, war der Satz des größten Weiberhelds der Jahrgangsstufe. »Wir sehen uns dann wohl am Samstag.« Ich schenkte diesem Satz keinerlei Beachtung und ließ Mark mit seiner Mädchentraube allein.

    30. KAPITEL

    »Was machen wir heute?«
    »Zu was hast du denn Lust?«
    »Wollen wir nicht mal in die Disco gehen?«
    »Was für eine Disco schwebt dir denn so vor?«
    »Habt ihr eine für unsereins?«
    »Klar, in der Innenstadt. Das Soul City.«
    »Cool. Wollen wir da hingehen?«
    »Ja, hast du was Passendes zum Anziehen?«
    »Wo geht ihr hin?«, fragte Tim interessiert.
    »In die Disco.«
    »Schade. Wir dachten ihr kommt mit ins Kino.«
    »Sorry,
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