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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
Autoren: Jan Kamrath
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heute nicht.«
    »Na gut, dann eben nicht«, sprach’s und schon war er wieder verschwunden.
    »Hast du jetzt was zum Anziehen dabei?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut, dann müssen wir so um 23.00 Uhr aufbrechen. Vorher ist da nichts los.«
    »Alles klar, dann lass uns noch ein bisschen spazieren gehen.«
    Also gingen wir Hand in Hand und mit dem Hund in den nahegelegenen Wald und genossen die gute Luft. Als wir am Abend zurückkamen, war es bereits dunkel. Wir kümmerten uns um ein paar belegte Brote, bevor wir in die Dusche gingen und uns für den heutigen Abend zurechtmachten. Ich zog eine dunkelgraue Hose und mein enges königsblaues T-Shirt an. Dann kam noch etwas Schaum in die Haare, damit sie auch richtig gestylt waren. Mike hingegen hatte eine hellbeige, recht Figur betonende Hose und ein schwarzes, hautenges T-Shirt an. Er sah einfach zum Anbeißen aus. Seine inzwischen wieder neu blondierten Haare hatte er mit etwas Gel durchgewuschelt und es sah so aus, als wäre diese Unordnung mit höchster Präzision gemacht worden. Nachdem wir unsere Schuhe angezogen hatten, stiegen wir ins Auto, das mir meine Mutter während ihrer Flitterwochen überlassen hatte, und fuhren zum Soul City.
    Obwohl es Samstagnacht war, bekamen wir gleich in der Nähe einen Parkplatz und so machten wir uns auf den Weg. Der Türsteher kannte mich schon, sah Mike mit einem kurzen Lächeln an und ließ uns ohne große Probleme hinein. Nachdem wir unsere Jacken abgegeben hatten, ging ich zielstrebig auf die Bar zu, denn auf der Tanzfläche war noch nichts los. Ich bestellte mir eine Cola, da ich ja noch Autofahren musste, und Mike sich einen Wodka-Lemon. Allmählich wurde es voller und es kamen auch immer mehr süße Jungs. Die Tanzfläche füllte sich. Auch Mike hielt nichts mehr auf seinem Hocker und er mischte sich unter die Tänzer, während ich die Leute noch etwas beobachtete und meine Cola austrank. Es war lustig mit anzusehen, wie einigen Jungs die Augen aus dem Kopf fielen, als sie Mike tanzen sahen. Jetzt kam mein Auftritt. Ich ging auf die Tanzfläche und bewegte mich im Rhythmus langsam auf Mike zu, der genau wusste, was ich vorhatte. Stück für Stück näherte ich mich und schob dabei die im Weg stehenden Jungs mit sanfter Gewalt zur Seite und war dann auch bei meinem Schatz angekommen. Ich legte meine Hände auf seine Hüften und er seine um meinen Hals. Dabei hielten wir aber immer noch eine knappe Armlänge Abstand. Wie in Zeitlupe bewegten wir uns nun aufeinander zu und als sich unsere Köpfe trafen, gaben wir uns einen Kuss. Einige der Jungs blickten sauer und enttäuscht zu uns.
    Nach über einer Stunde Dauertanzen gingen wir zur Bar und tranken noch eine Cola. Ich stellte gerade mein Glas ab, als mir von hinten auf die Schulter getippt wurde. Nichtsahnend drehte ich mich um und verschluckte mich fast, als mich Mark angrinste. Im Arm hatte er einen netten Boy, den ich bis dahin noch nie gesehen habe.
    »M… Ma… Mark? Wa… was … machst … d… du denn hier?«
    »Wohl das gleiche wie du.«
    »Schon klar, aber du wärst der letzte gewesen, den ich hier erwartet hätte.«
    Mittlerweile hatte ich meine Stimme wieder gefunden und auch mein Kinn vom Boden aufgesammelt. Mark machte den Vorschlag in die Chill-Out-Zone zu gehen, da man dort besser reden konnte. Dort angekommen suchten wir uns einen freien Tisch und setzten uns.
    »Darf ich vorstellen. Das ist David. David, das sind Mike und Sammy.«
    »Hi, freut mich euch kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits.«
    »Hi, aber Mark, seit wann bist du denn schwul?«
    »Wird man das irgendwann? Ich dachte, so ist man einfach«, grinste mich Mark an.
    »Hör auf Späße zu machen, du weißt genau, wie ich das meine.«
    »Schon okay, also so richtig sicher bin ich mir erst seit letztem Sommer. Da hab ich Davi kennengelernt. Aber davor hatte ich schon so eine Vermutung. Ja, du weißt ja selbst, wie das so ist.«
    »Stimmt, und wie hast du ihn kennengelernt?«
    »Das war recht komisch. Ich lag gerade am Strand und genoss die Sonne, als plötzlich irgendetwas stolperte und schnurstracks auf mir landete. Nachdem ich wieder Luft bekam, stellte ich fest, dass dieses Etwas Davi war. Er hatte mit ein paar Freunden Ball gespielt und ist einem Ball nachgehechtet und auf mir gelandet, Er entschuldigte sich tausendmal und lud mich am Abend auf ‘ne Cola ein. Wir haben uns dann an der Bar getroffen und etwas geredet. Dabei stellten wir fest, dass wir beide aus München kamen und sogar dieselbe
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