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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman
Autoren: Cinda Williams Chima
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Etwas, das er nicht wissen sollte, für den Fall, dass man ihn jemals verhören würde.
    Ein Grund mehr, Sloat und Magot in die Spirits zu schicken und deren Leben aufs Spiel zu setzen. Und vor allen Dingen war das ein Grund, der es noch notwendiger für Gillen machte, die Grenze gut zu beobachten.
    »Es ist mir eine Ehre, alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit die Prinzessin zu ihrer Mutter, der Königin, zurückkehren kann«, sagte Gillen feierlich. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen.«
    »Da bin ich sicher«, entgegnete Bayar trocken. »Sucht Leute für diese Sache aus, die den Mund halten können, und sagt ihnen nicht mehr als das, was zur Erfüllung ihrer Aufgabe unbedingt nötig ist. Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand von denen über unsere private Abmachung Bescheid wissen sollte.« Er griff in den Beutel an seiner Taille und holte ein kleines, gerahmtes Bild heraus, das er Gillen reichte.
    Prinzessin Raisa war darauf von den Schultern bis zum Kopf abgebildet, in einem tief ausgeschnittenen Kleid, das ihre honigfarbene Haut offenbarte. Ihre dunklen Haare fielen weich um ihr Gesicht, und sie trug eine kleine Krone mit glänzenden Juwelen. Sie hatte den Kopf etwas geneigt und lächelte schwach; die Lippen waren leicht geöffnet, als wäre sie dabei, etwas zu sagen, das er hören wollte. Für Micah, stand auf dem Foto, mit all meiner Liebe, R.
    Da war allerdings etwas an ihr, etwas Vertrautes, das er …
    Bayars Hand schloss sich plötzlich um Gillens Arm, so fest, dass es durch den Stoff seines Offiziershemdes hindurch schmerzte und er das Bild beinahe fallen ließ.
    »Passt auf, dass Ihr nicht zu sabbern anfangt, Leutnant Gillen«, zischte Bayar, als hätte er einen schlechten Geschmack im Mund. »Sorgt dafür, dass Eure Männer wissen, wie die Prinzessin aussieht. Und macht Euch klar, dass sie wahrscheinlich verkleidet herumläuft.«
    »Ich werde mich gleich darum kümmern, mein Herr«, beteuerte Gillen. Er zog sich unter Verbeugungen zurück, ehe der junge Bayar seine Meinung ändern konnte. Oder ihn wieder am Arm packen konnte. »Währenddessen macht Ihr und Eure Freunde es Euch hier bequem«, sagte er. Für fünftausend Girlies konnte man von Mac Gillen eine ganze Menge Gastfreundschaft erwarten. »Ich sage dem Koch, dass er zubereiten soll, wonach immer es Euch verlangt.«
    »Was habt Ihr mit den Musikanten vor?«, fragte Bayar abrupt.
    Gillen blinzelte ihn an. »Wie meint Ihr das?«, fragte er. »Wollt Ihr, dass sie hierbleiben? Sie könnten sicherlich dabei helfen, Euch die Zeit zu vertreiben, und das Mädchen ist hübsch.«
    Der junge Bayar schüttelte den Kopf. »Sie haben zu viel gehört«, sagte er. »Wie ich schon sagte, darf niemand Verdacht schöpfen, dass Ihr in Verbindung mit meinem Vater stehen könntet oder für ihn arbeitet.« Als Gillen immer noch verwirrt die Stirn runzelte, fügte er hinzu: »Dies ist Euer Fehler, Leutnant, nicht meiner. Ich regle die Sache mit meinen Vettern, aber um die Musikanten müsst Ihr Euch selbst kümmern.«
    »Also«, sagte Gillen, »wollt Ihr damit sagen, dass ich sie wegschicken soll?«
    »Nein«, antwortete Bayar und strich seine Magierstolen glatt, ohne Gillens Blick zu erwidern. »Ich will damit sagen, dass Ihr sie töten sollt.«

KAPITEL ZWEI
Im Grenzgebiet
    H an Alister zügelte sein Pony an der höchsten Stelle des Marisa-Pines-Passes und ließ seinen Blick über die zerklüfteten, südlichsten Gipfel hinweg zu den dahinterliegenden verborgenen Ebenen von Arden schweifen. Er kannte diese Berge nicht; sie waren die Heimat längst verstorbener Königinnen, deren Namen er nie gehört hatte. Die höchsten Gipfel stießen von unten in die Wolken, kalter Stein, der von keiner Vegetation bedeckt wurde. Auf den tieferen Hängen glitzerten Espen, die von Herbstlaub umgeben waren, als trügen sie einen Heiligenschein.
    Die Temperatur war während ihres Aufstiegs gesunken, und Han hatte zusätzliche Schichten an Kleidung angelegt. Jetzt hatte er sich seinen Highland-Hut tief in die Stirn gezogen, und seine Nase brannte in der kalten Luft.
    Hayden Fire Dancer lenkte sein Pony neben das von Han.
    Sie hatten das Marisa-Pines-Camp vor zwei Tagen verlassen. Das Lager des Clans lag strategisch günstig am nördlichen Ende des Passes, der die Hauptverbindung zwischen den südlichen Spirit Mountains und der Stadt Delphi sowie dem Flachland von Arden war. Die Straße, die in der Hauptstadt Fellsmarch als Straße der Königinnen begann, war hier, am höchsten
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